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Spelunker HD (Plattformer) – Spelunker HD

Spelunker. Was für ein interessanter Name für ein Spiel bzw. dessen Helden! Im Mittelalter nannte man schummrige Tavernen „Spelunke“, aber das Wort selbst ist wesentlich älter und aus dem Griechischen „spelynx“ entlehnt, was  wiederum „Höhle“ bedeutet. Im Jahr 1983 gefiel den drei amerikanischen Entwicklern von Micro Graphic Image dieses ins Englische gewanderte Wort. Denn man spielte auf Ataris 8-Bit-Konsole und dem C-64 einen Höhlenforscher, der jetzt auch im PSN auf Schritt und Tritt tödlichen Gefahren begegnet!

© Irem Software Engineering / Irem Software Engineering

Nostalgie und Moderne

[GUI_PLAYER(ID=65778,width=400,text=Zeitmaschine: Der Klassiker aus dem Jahr 1983 feiert sein Comeback im PSN!,align=right)]Ihr kennt das originale Spelunker nicht? Diese Mischung aus Mario, Pitfall und einem Hauch Pitfall? Kein Problem: Für zehn Euro bekommt ihr sowohl den Klassiker in seiner NES-Variante als auch das grafisch modernisierte Remake mit 100  Levels in zehn riesigen Höhlen. Das erreicht zwar lange nicht die Brillanz eines Trine oder anderer Schmuckstücke des PlayStation Network, was Licht, Animationen oder Partikeleffekte angeht, aber es ist durchaus ansehnlich – trotzdem habe ich lieber die puristische Retrografik. Schön oder gar gemütlich ist das Leben als Höhlenforscher auch heute nicht: Das Spiel entführt mit abwechslungsreichem Leveldesign und verflucht sensibler Steuerung in tödliche Tiefen – inklusive Online-Modus, aber leider nur im Splitscreen. Bis zu sechs Leute können entweder den kooperativen (gleichzeitiges Spielen inkl. Wiederbelebung) oder kompetitiven Modus (Wettlauf um Punkte) versuchen; je mehr da mitmachen, desto chaotischer wird es.

Die Kampagne ist wesentlich empfehlenswerter, weil man hier einfach den besseren Überblick hat: Nur wer pixelgenau abspringt und vor allem an Leitern mucksmäuschenstill verharrt, wenn er gerade heran gesprungen ist, wird überhaupt an die Schätze unter Tage kommen. Kaum bewegt man sich einen Millimeter, stürzt der behelmte Held und verliert selbst bei scheinbar geringer Höhe sein Leben – dagegen waren Mario, Giana & Co durchtrainierte Grashüpfer. Selbst der Sprung von unten nach oben will perfekt abgestimmt sein: Wer etwas unterhalb einer Plattform landet, der stirbt. Gerade in den ersten Minuten dürften ungeduldige Arcade-Trophäenjäger wie Fliegen sterben und wie Teufel fluchen. Hinzu kommen zwar keine klassischen Sackgassen, aber einige Situationen, in denen selbst die Bomben und Fackeln zwecklos sind und nur der Suizid hilft.

Null-Toleranz-Steuerung

Mario, Pitfall und Ghostbusters: Das Spieldesign ist abwechslungsreich.

Mario, Pitfall und Ghostbusters: Das Spieldesign ist hart, aber sehr abwechslungsreich.

Die Steuerung gewährte schon im Original null Toleranz – man muss auch die Level auch heute teilweise auswendig lernen, wenn man nicht plötzlich von riesigen Steinen überrollt, Fallen verschluckt oder Feuer gebrutzelt werden wollte. Dieser punktgenauen Tödlichkeit bleibt das Spiel im PSN treu. Immerhin darf man die penible Abfrage an Seilen in Optionen abschalten. Die kleinen Schlangen, giftigen Spinnen oder schwebenden Geister sind angesichts vieler versteckter Fallen das kleinste Problem: Letztere deuten ihr Kommen gespenstisch an und werden vom Spelunker in Ghostbusters-Manier aufgesaugt; manchmal teilen sie sich, dann muss er Abstand bewahren.

Das Spieldesign ist überraschend vielfältig, es geht auf und ab. Die Sprungakrobatik à la Mario ist nur eine Facette. Ähnlich wie in Pitfall, wenn auch statischer, muss sich der Spelunker an Seilen entlang hangeln sowie Hindernisse wegsprengen – auch hier gilt: Schnell das Weite suchen, denn es gibt einen Explosionsradius. Außerdem gilt es KI-gesteuerte Höhlenforschern auszuweichen oder unscheinbare Monster wie Fledermäuse mit dem perfekt abgestimmten Timing des Fackelswurfs zu besiegen, Schalter umzulegen sowie meist mehrere farbige Schlüssel zu finden, um am Ende eines Levels die passenden Türen zu öffnen. Wenn man sich erstmal an das Spieldesign angepasst hat und geduldig vorgeht, wird man auch bemerken, dass es reichlich Extraleben und Geheimnisse (versteckte Kartenteile) gibt, die den auf den ersten Blick aussichtslosen Höhlenalltag verlängern und versüßen.

  1. Minando hat geschrieben:Übersetzung des Tests:
    Eigentlich ist das Ding für die meisten von euch weichgespülten Comfort-class-Zockern viel zu schwierig, deshalb kein Platin, man will es ja nicht übertreiben 8)
    Ich hatte mir das Spiel im Spontankauf geholt und habe es nach einer Stunde wieder deinstalliert. Das Spiel ist anfangs (und darüber kam ich nicht hinaus) einfach nur frustig. Es zieht einen auch nicht in den Bann, so dass man sich durchbeißen will. Ich hatte Outland gespielt, wo es auch hieß, es sei anspruchsvoll. Ich bin also kein Vollboon, aber Outland war nie frustig. Spelunker hingegen macht ungefähr so viel Spaß wie Demon's Souls, wenn das Startlevel Welt 5 ist.

  2. Übersetzung des Tests:
    Eigentlich ist das Ding für die meisten von euch weichgespülten Comfort-class-Zockern viel zu schwierig, deshalb kein Platin, man will es ja nicht übertreiben 8)

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