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Spider-Man 2 PSP (Action-Adventure) – Spider-Man 2 PSP

Nanu, sind wir versehentlich nach 2004 zurückgereist? Ziemlich genau ein Jahr nach der Veröffentlichung der sehr guten Konsolen- und der schwachen PC-Version von Spider-Man 2 dreht der Netzwerfer jetzt auch seine Runden auf der PSP – in einem größtenteils neuen Abenteuer.

© Vicarious Visions / Activision

Spinne mit drei Daumen

Wir erinnern uns: Auf PS2, Xbox und GameCube flog Spider-Man durch ein riesiges, frei begehbares Manhattan mit nicht-linearen Missionen. Auf dem PC wurde er in ein enges Jump-n-Schwing-Korsett gezwängt, das weder spielerisch noch optisch noch sonst wie Spaß verbreitete. Die von Vicarious Visions entwickelte PSP-Version (die DS-Fassung geht auch auf deren Kappe) ist jetzt eine Art Mischmasch aus beidem, mit starker Tendenz zum Rechenknecht. Das Spiel hält sich grob an die Handlung des Films, spinnt aber größtenteils seine eigene Geschichte – ihr legt euch in den 19 Levels also auch mit Endgegnern wie Rhino, Vulture oder Mysterio an, bevor es dem eigentlichen Oberschurken Doc Ock an den tentakeligen Kragen geht. Dazwischen schwingt ihr euch von Mission zu Mission, müsst Geiseln retten, Helikopter vom Himmel holen und euch natürlich mit vielen Gaunern prügeln. Dazu dürft ihr auch in Kombos schlagen, treten oder mit dem Netz um euch werfen. All das lernt ihr auf Wunsch in einem witzig kommentierten Tutorial, welches besucht werden sollte. Denn ihr steuert Spidey komplett analog, das Digipad dient nur zum Nachkorrigieren der schlafmützigen Kamera – wie das allerdings in der Hitze des Gefechts funktionieren soll (schließlich haben die meisten PSP-Nutzer nur einen Daumen pro Hand), bleibt das Geheimnis der Entwickler.

Der kurze Held

Nach einer gemeisterten Mission wird eure Heldenhaftigkeit bewertet und in Punkte umgerechnet – die dürft ihr dann in neue Fähigkeiten, frische Kombos oder verbesserte Stärke oder Lebensenergie investieren. Das Ausreizen dieses Features wird zwar aufgrund der mickrigen Spielzeit (sehr viel länger als fünf Stunden dürfte man kaum brauchen) etwas erschwert, allerdings gibt es drei Schwierigkeitsgrade, die den Wiederspielwert zusammen mit verstecktem Material wie Artwork oder einem Storyboardbetrachter, ein kleines bisschen nach oben treiben. In Sachen Optik erwarten euch grobe, aber weich animierte Figuren, nette Effekte und eine zwar ansehnliche, aber leblose Stadt. Dazu gibt es immer wieder mal Renderfilme, die sich an Szenen aus dem Film orientieren, aber gerade die Personen fürchterlich hässlich darstellen. Immerhin dröhnt euch der Soundtrack bombastisch entgegen, außerdem labern die Hauptfiguren mit den deutschen Stimmen der Original-Sprecher.

Fakten:

– drei Schwierigkeitsgrade
– analoge Steuerung
– Digipad bedient Kamera
– viel freispielbares Material
– 19 Levels

Ihr tretet gegen mehrere Bossgegner an – u.a. Vulture.

 

 

 

 

 

 

 

Pro / Kontra:

+ viele Missionen
+ schöne Animationen
+ Original-Sprecher
+ schöne Zwischensequenzen
+ bombastischer Soundtrack

– kein freies Leveldesign
– gelegentlich öde Missionen
– problematische Kamera
– ziemlich kurz
– sinnloses Ausweich-Feature
– hässliche Renderfiguren

Die PSP darf nur selten wirklich ihre Grafikmuskeln spielen lassen.

      

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