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Spintires (Simulation) – Vorsicht: Einschlafgefahr!

Mal einen Gang zurückschalten, Lowspeed statt Highspeed, der Weg als Herausforderung und nicht die Zielflagge: Mit Spintires haben die Entwickler der Oovee Game Studios eine Offroad-Simulation erschaffen, in der man sich mit Allradantrieb und Seilwinde langsam Meter für Meter durch den Matsch kämpft, um seine Ladung sicher ans Ziel zu bringen. Allerdings mutieren die anspruchsvollen Fahrten durch die Pampa zur Einschlafhilfe.

© Oovee Game Studio und IMGN.pro / rondomedia

Der Gestank des Erfolgs

Es soll ja Leute geben, die tatsächlich leidenschaftlichen Spaß bei Spielen wie dem Landwirtschaftssimulator entwickeln können. Und an Tagen wie diesen beneide ich die zahlreichen Sim-Fans für ihren Enthusiasmus, der auch dafür sorgt, dass diese Spiele regelmäßig die Verkaufscharts erobern. Spintires hat ebenfalls einen Achtungserfolg hingelegt: Innerhalb weniger Wochen begeisterten sich über 100.000 Fahrer für den Abstecher in die russische Wildnis, so dass der kleine unbekannte Titel aus dem Nichts die Liste der Top-Verkäufe auf Steam erstürmte.

Aber was macht das Spiel überhaupt so interessant? Die Fahrphysik der Offroad-Vehikel vom Jeep über LKWs bis hin zu Schwertransportern ist richtig gut gelungen. Das Fahrwerk arbeitet im unebenen, schroffen Gelände meist nachvollziehbar und sowohl das Zuschalten des Allrad-Antriebs als auch der Differenzialsperre wirken sich authentisch auf das Verhalten der Fahrzeuge aus. Schade nur, dass USB-Lenkräder als Alternative zur Tastatur oder dem Controller nicht unterstützt werden. Durchdrehende Räder gehören hier zum Alltag, wenn sich die

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Die Fahrphysik kann sich sehen lassen. © 4P/Screenshot

Profilreifen immer stärker und manchmal auch etwas zu übertrieben in den Matsch der deformierbaren Oberflächen eingraben. Die seltsamen Positionen, in die man sich zwischendurch auch aufgrund einer fehlerhaften Kollisionsabfrage manövriert, dürfte man in der Realität aber nicht immer unbedingt vorfinden.

Hilfe!

Oft hilft es in diesen Situationen nur, sich wieder automatisch in die Werkstatt zurückschleppen zu lassen, doch steht diese Option nur im Modus für Gelegenheitsspieler zur Wahl. Unter Simulationsbedingungen muss man außerdem mit einem höheren Benzinverbrauch leben und darf beim ansehnlichen Tag-/Nachtzyklus nicht mehr optional die Zeit vorspulen. Zusätzlich steht hier die Differentialsperre bei aktivierter Automatikschaltung nicht länger zur Verfügung. Gleiches gilt für die Navigationshilfe, die mit ihrer visualisierten Luftlinie zum Ziel aber ohnehin nicht viel nützlicher ist als der Blick auf den Kompass oder die bereits aufgedeckten Bereiche der Karte. Das mit der Karte ist übrigens so eine Sache: Ein Großteil ist am Anfang noch verdeckt und wird erst dann zusammen mit entdeckten Lagern, Werkstätten und Benzin-Depots sichtbar, wenn man kleine „Pseudo-Tornados“ findet und sie berührt – eine ziemlich nervige Prozedur, die auf ähnliche Art und Weise auch beim Freischalten von versteckten Fahrzeugen zum Einsatz kommt.   

Probieren geht über Studieren


Alternativ zur Rettung auf Knopfdruck kann man versuchen, sich mit Hilfe der Seilwinde selbst aus dem Schlamassel zu befreien. Doch dafür muss man erst einmal verstehen, wie sie überhaupt funktioniert! Das reine Text-Tutorial ist nämlich sehr sparsam mit seinen Erklärungen und viele Feinheiten muss man einfach selbst durch Ausprobieren herausfinden. Hinzu kommt die halbherzige Integration der Controller-Steuerung, bei der die Anwendung der

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Mit der Seilwinde hilft man festgefahrenen Vehikeln selbst aus der Patsche. © 4P/Screenshot

Seilwinde gar nicht vorgesehen und belegt ist. Überhaupt sind viele Elemente stark auf die Nutzung von Maus und Tastatur ausgelegt, so dass man als Pad-Nutzer immer wieder dazu gezwungen wird, zwischen den Eingabegeräten zu wechseln.    

Wie es sich für eine Simulation gehört, spielt neben dem Benzinverbrauch auch der Schaden eine Rolle. Doch zumindest bei Letzterem ist man hinsichtlich der Darstellung und Folgen weit von der Realität entfernt: Zwar verrät eine Anzeige den aktuellen Zustand des Vehikels und bei zunehmenden Beschädigungen kann auch schon mal der Motor qualmen, doch sieht man weder Beulen in der Karosserie noch Auswirkungen auf die Fahrphysik – schwach! Immerhin kann man manche der Boliden mit Werkzeug-Aufsätzen wie einem Ersatzrad ausstatten, um nicht immer zwingend den Umweg zur Werkstatt fahren zu müssen. Steht ein Tankwagen im Fuhrpark bereit, hat man außerdem auch die Möglichkeit für eine mobile Benzin-Versorgung. Schön ist, dass man viele der Vehikel mit freischaltbaren Upgrades und Umbauten wie größeren Ladeflächen, Lichtanlagen oder besseren Reifentypen ausstatten kann.


  1. HGTLG hat geschrieben: Habt Ihr Euch im Vorfeld mal mit Offroad beschäftigt? Spintires ist die erste Simulation, die das wirklich getan hat.
    Das ist ja der Kern des Problems. Lies dir den Test durch, schau dir die Pros und Kontras an. Dann kannst du dir die Frage leicht selbst beantworten.

  2. Hallo Redaktion,
    ich weiß, dass es Objektivität an sich kaum geben kann, so auch bei Euren Tests, jeder hat eine Vorgeschichte, jeder Vorlieben und Abneigungen. Aber etwas seriöser könnte Euer Bericht (und vor allem das dazugehörige Video) zu Spintires schon ausfallen. Habt Ihr Euch im Vorfeld mal mit Offroad beschäftigt? Spintires ist die erste Simulation, die das wirklich getan hat. Wer einen kurzen Zeitvertreib mit unrealistischen Geschwindigkeiten möchte, greife zu einem dieser hundert „Offroad“-Rennspielen. Spintires ist ein Spiel für wirkliche Fans. Wer Geländefahrten liebt, der kennt die wichtigsten Modelle und Fahrzeuge – und weiß, dass hier keiner mit 90 durch den Wald bricht. Diese Art von Offroad gibt es bestenfalls beim Moto-Cross, der Paris-Dakar und in Mad-Max-Filmen-und bei allen genannten Disziplinen ist das Gelände eher anspruchslos und weitläufig. Ein Tipp: Schaut Euch mal Truck-Trial an. Oder echte Geländepassagen mit Geländewagen. Fahren die mit 90? Nein, sondern im ersten Gang mit Untersetzung. Und glaubt mir, hier gibt es Unmengen von Fans und ich kann deren Begeisterung nur teilen! Der Reiz besteht in brachialer Kraft und überlegter Anwendung. Einem Fan ist klar, dass die russischen Trucks und Geländewagen wegweisend sind und zu den allerbesten der Welt gehören und freut sich, dass sie so hervorragend dargestellt sind. Und diese Trucks „leben“ je richtig in Spintires, ihr habt zugegeben, dass die Modelle schön aussehen, aber dass dieser Detailreichtum alles dagewesene in den Schatten stellt, ist Euch anscheinend nicht klar. Und dass Geländefahrten am PC zum ersten Mal möglich werden, weil sich die komplette Umgebung unglaublich realistisch von Havok-Physik unterstützt verformen lässt. Ich bin heilfroh, dass ich meine Zeit nicht mit einem aufgesetzten Wirtschaftssystem verschwenden muss (ich spiele nämlich nicht den Forst-Simulator), sondern mich ganz auf die herrlichen Fahrten durch wunderschöne Maps konzentrieren kann und durch die...

  3. Man hätte ruhig sagen können, dass Spintires eine aktive Internetverbindung benötigt - und damit meine ich nicht die Aktivierung über Steam.
    Das Spiel verabschiedet sich leider, wenn es die Verbindung zu Steam verliert (Hatte zuerst gedacht, es wäre ein schlechter Scherz). Klar, es gibt den Offline-Modus, aber weil er nach einer Weile verlangt, online zu gehen, könnte man schon fast von Always-On sprechen.
    Was soll man mit 'ner Retail-Version, die man nicht dann spielen kann, wann und wo man will? Ein Kollege hat's innerhalb kürzester Zeit gecrackt und hat diese Probleme nicht.
    Hätte ich das im Voraus gewusst, hätte ich Spintires boykottiert. Aber wo es nun mal da ist... :?
    Wenn das Problem mit dem Offline-Modus inzwischen behoben sein sollte, dürfte es keine Schwierigkeiten mehr geben.
    Edit: Laut Oovee scheint's ein Bug zu sein. Hoffen wir, dass es in nächster Zeit gefixt wird.

  4. GrinderFX hat geschrieben:Und die Serie von nur noch Schrottsteamspielen setzt sich fort.
    naja, schrott ist schon übertrieben. allein auf die wertung hier würd ich mich nicht verlassen...

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