Aber auch damit nicht genug, denn das neue Splinter Cell schlägt in Sachen vermeintlicher Anfänger-Komfort auch ganz allgemein einen äußerst fragwürdigen Weg ein. Warum? Ist schneller, moderner, komfortabler nicht besser? Nicht wenn dafür viel zu viele Aktionen per Knopfdruck abgespult werden. Geschick und Timing an Analogstick und Knöpfen spielen ja kaum noch eine Rolle! Wo ich Sam nämlich die meiste Zeit nur noch per Leertaste bewege, kommt noch ein Kampfknopf hinzu, mit dem ich bis zu vier Ziele zu einem beliebigen Zeitpunkt völlig automatisch erschießen lassen kann. Ich muss Gegner, Lichtquellen oder zerstörbaren Objekte lediglich markieren; die Abschüsse erledigt der Meisterschütze ganz von alleine. Viele brenzlige Situationen schwappen so binnen weniger eines Zuschauer-Augenblicks von lebensgefährlich zu harmlos – ist DAS die Zukunft der Stealth-Action?
Oder ist es der tödliche Nahkampfangriff, mit dem ich wirklich jeden Gegner nahezu gefahrlos ausschalten kann? Ich muss mich nicht einmal Anschleichen, sondern renne über kurze Distanz einfach draufzu und drücke »C«. Selbst über weite Entfernungen geht die Taktik oft genug auf. Es ist geradezu lächerlich, mit welcher Leichtigkeit der neue Sam einen ganzen Trupp Gegner wie einen lästigen Schwarm Fliegen abschüttelt – so lange er dabei nach jedem Angriff schnell die Stellung wechselt, hat er leichtes Spiel.
Schumi-Sam
Wo ist denn hier die Stealth, also das Verstecktsein? In Double Agent musste planen, denken und geschickt agieren, Metal Gear Solid 4 entdeckte mit geradezu spielerischer Leichtigkeit, wie vielfältig moderne Stealth-Action sein kann! In Conviction sieht man nur noch zu, wie der Agent durch das komplette Areal huscht, um im Rekordtempo alle Wachen auszuschalten. Vermutlich sollte man dankbar sein, dass man online noch keine Bestzeiten vergleichen kann… Sam darf auch nicht mehr wählen, ob er seine Feinde ausknockt oder tötet. Weil er von seiner Regierung verraten wurde, bringt er seine Gegner jetzt einfach um – so erklärt es jedenfalls Beland. In Wirklichkeit soll dieses Spiel die Splinter Cell-IP vermutlich so vereinfachen, dass das Produkt mit einem größeren Absatzvolumen mehr Umsatz generiert…
Die Michael Bay-Droge
Natürlich kann Sam in Deckung gehen, nahezu jede Lichtquelle zertrümmern, klettern und lautlos schleichen! Er beherrscht aber nur noch zwei Laufgeschwindigkeiten, die Geräuschwahrnehmung der Wachen spielt eine kaum wahrnehmbare Rolle, unterschiedlich laute Bodenmaterialien gibt es ohnehin nicht mehr. Eine Karte braucht Mr. Fisher nicht, weil der Weg zum Ausgang mit einem Pfeil markiert ist und er abseits des Weges sowieso keine zusätzlichen Informationen mehr sammeln darf. Das Knacken von Schlössern oder die Suche nach entsprechenden Codes gehört der Geschichte an und ein einziges Sonar zeigt jetzt all das an, wofür er zuletzt vier Sichtgeräte brauchte. Erste Hilfe-Päckchen benötigt er übrigens nicht mehr, nachdem er die Selbstheilung entdeckte und er darf auch nicht mehr wählen, ob er Lampen kurzzeitig und lautlos ausschaltet oder für jeden hörbar zerschießt und, und, und.
Klar ist es spannend, einen ganzen Trupp Soldaten durch schnelle Stellungswechsel zu umgehen und ihnen daraufhin in den Rücken zu fallen! Wann immer zwei, drei flotte Positionswechsel gelingen und Sam daraufhin lautlos einen Feind erledigt, fegen sogar kurze Adrenalinstürme durch die Blutbahn. Es sieht nämlich verdammt klasse aus, wenn Sam um die Ecke greift, um sich hinter eine schützende Mauer zu ziehen oder wenn er sich vor eine Barrikade fallen lässt und den letzten Meter beinahe kriechend zurücklegt. Auch seine brachialen Manöver im Nahkampf wären in jedem Michael Bay-Streifen gut aufgehoben. Aber Ubisoft, das ist doch nur die Fassade. Es ist nur der Kick einer schnellen Ersatzdroge, mit dem ihr das fehlende Erfolgserlebniss nach dem Gelingen eines lange vorbereiteten KO-Schlags kaschiert. Schade, dass die neue Droge schnell müde, aber nicht süchtig macht.
Splinter Cell: Conviction (Action-Adventure) – Splinter Cell: Conviction
Man könnte Creative Director Maxime Beland zitieren, wenn er betont, dass der scheinbar coole Spitzel auf der Suche nach seiner vermissten Tochter endlich sein wahres Gesicht zeigt. Man könnte aber auch einen Satz gleich zu Beginn des Spiels wiederholen: »Der Sam Fisher, den sie kannten, ist tot!« Genau so heißt es im Spiel und der Satz trifft ins Schwarze. Doch anstatt dem neuen Splinter Cell auch zu neuer Frische zu verhelfen, versackt Conviction irgendwo zwischen Versteckspiel und rudimentärer Taktik-Action.
Ich habe das Spiel wegen dem DRM nicht gespielt, aber was ich mitgekriegt habe, zeigt eigentlich ein gutes Spiel, dass allerdings ein 3rd Person Shooter ist, und keine Stealth Action bietet.
Allerdings ist der neue Sam Fisher in etwa Jack Bauer aus Pixeln. 73 sind etwas hart, man merkt, dass der Autor ein Stealth-Spielerwartet hat.
Bei Splinter Cell Chaos Theory weiß ich, dass es auf Win7 nicht funktioniert, weil dort der Kopierschutz oder ähnliches mit Win7 nicht verträglich ist.
Danke, aber dass lese ich mir lieber auf Wiki oder sonst wo nach. Mein Bruder war auch so ein Sam Fischer und MGS Freak. Und ich dachte nun, neuer Pc, neues Glück. Die alten hab ich schon auf XP. Aber sie fkt nicht auf meinem W7. Alles schon probiert.
Wahrscheinlich beim selbst zusammenbauen eine Schraube vergessen :wink: :wink:
Unbedingt notwendig ist es nicht die vorherigen Teile gespielt zu haben.
Allerdings schadet es nicht zu wissen wer Lambert und wer ist Grim ist und in welcher Beziehung sie zu Fisher standen/stehen.