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Star Wars Battlefront 2 (Shooter) – Eine neue Hoffnung

Mehr Inhalte, mehr Tiefgang und endlich eine Kampagne für Solisten: Electronic Arts und DICE wollen bei Star Wars Battlefront
2 beweisen, dass sie sich die Kritik am Vorgänger zu Herzen genommen haben. Im ersten Teil des Tests nehmen wir den Story-Modus unter die Lupe, um der Geschichte der imperialen Spezialagentin Iden Versio zu folgen…

© DICE / Criterion / Motive / Electronic Arts

Liebloses Leveldesign

Überhaupt bekommt man zu häufig den Eindruck, dass die Motive Studios in erster Linie nur eine lieblose Zweitverwertung der Assets und Mechaniken aus dem Mehrspielermodus betreiben. Zwar sind die Wechsel und mitunter nahtlosen Übergänge zwischen Bodeneinsätzen sowie eindrucksvollen Raumschlachten durchaus gelungen, doch läuft das schwache Leveldesign vor allem in späteren Missionen zu oft auf das gleiche einfallslose Muster hinaus: Möglichst unauffällig rein gehen, Aktion ausführen, Stellung halten und ballernd auf dem gleichen Weg wieder zurück. Gelungene Abschnitte, in denen man in einem Jäger die Landezone eines Kreuzers verwüstet, sich in einem mächtigen AT-AT und dessen gewaltiger Feuerkraft den Weg durch eine Basis bahnt oder die Kontrolle über den kleineren AT-ST übernimmt, bilden leider die Ausnahme.

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Die Raumschlachten zählen zu den Höhepunkten innerhalb der Kampagne. © 4P/Screenshot

Vielleicht hätte sich Motive etwas Nachhilfe bei den Kollegen von Respawn Entertainment holen sollen, die bei Titanfall 2 eine enorm kurzweilige und abwechslungsreiche Kampagne auf die Beine gestellt haben. Auch hier hätten kleine Erkundungsabschnitte mit Geschicklichkeitseinlagen, Mini-Spiele beim Hacken oder auch vereinzelte Rätsel sicher nicht geschadet. Mit den eingestreuten Helden-Missionen, in denen man u.a. die Kontrolle über Luke Skywalker, Prinzessin Leia, Han Solo und sogar Lando Calrissian übernehmen darf, verfestigt sich der Eindruck, dass man bei Motive vor allem darauf bedacht war, einfach nur die vorgefertigten Inhalte irgendwie und möglichst ohne großen Mehraufwand zu einer Kampagne zusammenzuschustern. Wie schön wäre es gewesen, wenn man vermehrt Situationen oder Schauplätze speziell für die Kampagne erschaffen hätte. Nach der erfolgreichen Verteidigung des Millennium Falcon hätte ich mir z.B. gewünscht, selbst durch die Gänge des kultigen Schiffs bis zum Cockpit laufen zu können – alleine deshalb, weil es etwas wäre, was man in dieser Form nicht auch im Mehrspieler-Modus erleben kann.  

Helden wider Willen    

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Weder Feinde noch Mitstreiter agieren sonderlich clever, sondern präsentieren sich nicht selten als dämliches Kanonenfutter. © 4P/Screenshot

Vor allem die besagten Helden-Abschnitte stoßen sauer auf: Wenn man mit Luke das Lichtschwert schwingt, werden schnell böse Erinnerungen an den mäßigen Star-Wars-Titel Obi-Wan wach, doch auch die Ausflüge mit Lando oder Han wirken völlig aufgesetzt und aus dem Kontext gerissen. Es scheint nur darum zu gehen, sie und Schauplätze wie die Festung von Maz Kanata unbedingt eingebaut zu haben – egal, ob es sinnvoll erscheint oder nicht. Hinzu kommt, dass man wie in den Mehrspieler-Modi auch in der Kampagne die Helden nur aus der Schulteransicht spielen darf. Bei Skywalker und anderen Figuren mit Nahkampfwaffen wie Lichtschwertern mag das durchaus Sinn ergeben. Aber warum darf man bei Blasterfreunden wie Han oder Lando nicht optional zur Egoansicht wechseln? Das fragt man sich auch beim Einsatz mit Leia, wenn man mit ihr den Palast von Theed auf Naboo verteidigen muss und dabei endgültig bei der Bot-Variante einer Mehrspieler-Karte landet. Insgesamt sorgen die Helden-Missionen zwar für eine gewisse Abwechslung, wirken aber dennoch wie überflüssige Fremdkörper innerhalb der Kampagne, die sich doch eigentlich um Iden Versio und ihr Inferno Squad drehen sollte. Die imperiale Spezialeinheit hat den Auftrag, mit der „Operation Asche“ den letzten Befehl des Imperators auszuführen. Das kommt euch bekannt vor? Kein Wunder: Bei den Grundpfeilern der Geschichte orientiert man sich auffällig stark am 2015 erschienenen Comic „Imperium in Trümmern“ (original: Shattered Empire), der sich ebenfalls mit den Ereignissen befasst, die zwischen Episode 6 und 7 angesiedelt sind.


  1. ChrisJumper hat geschrieben: 13.07.2018 20:50 Ah vielen Dank. Dann gebe ich dem Spiel vereinzelt noch mal Chancen und mir selber mehr mühe.
    Denn mehr Spaß als ein normales Battlefield, macht es mir schon. Auf der anderen Seite hatte Titan Fall 2 mit kleineren Matches halt richtig viel Laune gemacht. Ich hab sogar überlegt das noch mal vor zu holen. Bisschen hatte ich halt gehofft das Teile davon auch bei SW Battlefront 2 drin sind, aber so Raumschiffe und Fahrzeuge stehen nich rum, sondern muss man im vor dem Einstieg erst aktivieren oder? Vielleicht auch erst frei schalten?
    Ist schon ein bisschen her, dass ich SWBF2 gespielt habe, aber ich glaube du musst dir pro Match erstmal Punkte erspielen. Wenn du in einem Match genug Punkte hast, kannst du in Fahrzeugen spawnen oder Helden benutzen. Dafür musst du halt schauen, dass du bei den Objectives dabei bist. Das wiederum löst das Spiel etwas blöd, anfangs wusste ich auf den Maps oft auch nicht was ich überhaupt zu tun habe :)

  2. Ah vielen Dank. Dann gebe ich dem Spiel vereinzelt noch mal Chancen und mir selber mehr mühe.
    Denn mehr Spaß als ein normales Battlefield, macht es mir schon. Auf der anderen Seite hatte Titan Fall 2 mit kleineren Matches halt richtig viel Laune gemacht. Ich hab sogar überlegt das noch mal vor zu holen. Bisschen hatte ich halt gehofft das Teile davon auch bei SW Battlefront 2 drin sind, aber so Raumschiffe und Fahrzeuge stehen nich rum, sondern muss man im vor dem Einstieg erst aktivieren oder? Vielleicht auch erst frei schalten?

  3. ChrisJumper hat geschrieben: 13.07.2018 00:32
    Scorplian190 hat geschrieben: 06.07.2018 10:12 Naja, das Spiel ist aber auch zu 80-90% ein Online-MP-Spiel. Dem sollte man sich bewusst sein.
    Gut damit könnte ich leben. Aber ich hab so das Gefühl das man sich entweder im Multiplayer hoch beißen muss... oder halt dauernd diese Kisten öffnen muss.
    Die Kisten haben keinen Einfluss mehr auf das Spiel. Seit einem großen Patch sind alle Inhalte rein kosmetischer Natur.
    ChrisJumper hat geschrieben: 13.07.2018 00:32 Ich verstehe das wohl nicht richtig. Aber es ist das Problem das ich immer mit EA Titeln habe. Es gibt Klassen auf dem Spielfeld die sind wohl einfach Kanonen-Futter. Dazu zähle ich als Anfänger wohl. Es gibt so viele Instant-Kills, sei es von Scharfschützen oder Laserschwert-Helden, das ich mich ein wenig benachteiligt fühle.
    Ich werde wohl noch ein wenig Kämpfen und hoffen das sich das irgendwann verändert. Aber aktuell kann ich selbst mit taktischem vorgehen quasi nichts reißen auf dem Spielfeld das stört mich schon.
    Muss ich mich um die Skill-Karten Kümmern und die einsetzen und kalibrieren, weil ich sonst keine Chance hab?
    Jop, genau das. Die Karten geben einem teils massive Vorteile. z.B. 30% mehr Reichweite für manche Dinge. Eine der Karten gibt dir auf letzter Stufe sogar 20% mehr Kampfpunkte, einfach so!
    Taktisches Vorgehen spielt aber schon eine Rolle. Es ist nur... naja, rein nach statistischen Werten werden die einen immer die Überhand haben. Praktisch kommt es aber trotzdem auf Shooter-Skills an und ob ein Team das Ziel verfolgt oder nicht.
    Die Karten bekommst du am schnellsten, wenn du konstant eine Klasse spielst. Die steigt dann im Level, dafür bekommst du Zugriff auf Karten und Punkte um diese zu Kaufen oder Upzugraden.
    ChrisJumper hat geschrieben: 13.07.2018 00:32 Ich wünschte es gäb so einen Feiertags-Auto Modus womit ich wenigstens Durchschnittswerte bekomme.
    Ich auch.
    ChrisJumper hat geschrieben: 13.07.2018 00:32 Für meinen Geschmack ist...

  4. Scorplian190 hat geschrieben: 06.07.2018 10:12 Naja, das Spiel ist aber auch zu 80-90% ein Online-MP-Spiel. Dem sollte man sich bewusst sein.
    Gut damit könnte ich leben. Aber ich hab so das Gefühl das man sich entweder im Multiplayer hoch beißen muss... oder halt dauernd diese Kisten öffnen muss.
    Ich verstehe das wohl nicht richtig. Aber es ist das Problem das ich immer mit EA Titeln habe. Es gibt Klassen auf dem Spielfeld die sind wohl einfach Kanonen-Futter. Dazu zähle ich als Anfänger wohl. Es gibt so viele Instant-Kills, sei es von Scharfschützen oder Laserschwert-Helden, das ich mich ein wenig benachteiligt fühle.
    Ich werde wohl noch ein wenig Kämpfen und hoffen das sich das irgendwann verändert. Aber aktuell kann ich selbst mit taktischem vorgehen quasi nichts reißen auf dem Spielfeld das stört mich schon.
    Muss ich mich um die Skill-Karten Kümmern und die einsetzen und kalibrieren, weil ich sonst keine Chance hab?
    Ich wünschte es gäb so einen Feiertags-Auto Modus womit ich wenigstens Durchschnittswerte bekomme.
    Für meinen Geschmack ist das Spiel halt ein Rückschritt zu anderen Games.. die schon mal etappen-Siege mit Fahrzeugen (Quake Wars!) hatten. Ich weiß auch nie wirklich was zu tun ist. Zwar hab ich immer diese Anzeige, aber im Grunde ist darauf zulaufen schlecht. Auch mit Zufälligen Team-Kameraden mit laufen ist wohl schlecht....
    Mir fehlt ein wenig das Star-Wars typische Briefing. Vielleicht schaue ich mal in ein Wiki, oder investiere mal Zeit in die Karten-Aufrüstung.
    So ist es ein absolut langweiliges Spiel für mich, ich hatte gehofft das es mindestens Capture the Flag-Charakter hat.

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