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StarCraft 2: Wings of Liberty (Taktik & Strategie) – StarCraft 2: Wings of Liberty

Nach fast zwölf Jahren bekommt StarCraft, das gemeinhin als bestes Echtzeit-Strategiespiel aller Zeiten gehandelt wird, seinen Nachfolger – als Dreiteiler! Den Anfang der Trilogie machen die Terraner mit der Kampagne „Wings of Liberty“. Jim Raynor begibt sich auf seinen persönlichen Rachefeldzug und trifft auf alte Bekannte sowie neue Schrecken. Dabei pulverisiert er ganz nebenbei alle bisher gekannten Möglichkeiten, eine Geschichte in einem Strategiespiel zu erzählen…

© Blizzard / Activision Blizzard

Kleinere Inszenierungs-Schwächen im Rahmen von Kontinuitätsfehlern zeigen einige geskriptete Sequenzen am Levelende: Dort wird nicht das derzeitige Level mit meinen Einheiten und meiner Basis als Vorlage verwendet, was zu Irritationen führen kann. Ein Beispiel: Wenn ich in einer Mission die Zerg komplett von der Karte putze und im Endvideo die gerade vernichteten Gebäude wieder stehen, passt das so gar nicht zur ansonsten hochklassigen Inszenierung und reißt einen unnötig aus dem Geschehen.

Entscheidung: Wollt ihr diese Kolonie beschützen oder sie säubern?

 Erwähnenswert sind zudem drei Missionen, in denen man mitten im Briefing vor die Wahl gestellt wird, wie man vorgehen will. Achtung: Mini-Spoiler: Auf einem Planeten leben von Zerg verseuchte Terraner und die Infektion breitet sich aus. Die Protoss wissen von dem Problem und bereiten eine Säuberung vor. Hilft man den Protoss bei der Vernichtung der infizierten Siedlung oder vertraut man Dr. Hanson, die händeringend nach einem Heilmittel sucht? Dann muss man allerdings gegen die Protoss antreten, die keinesfalls an eine Heilung glauben. Die Belohnung des Einsatzes ist vorher verdeckt und fällt je nach Entscheidung anders aus. Mini-Spoiler Ende. Diese drei Entscheidungsmissionen bringen weiteren Pepp in den ohnehin großartig angelegten Feldzug, wobei die Kampagne bis zu einem bestimmten Grad nichtlinear aufgestellt ist. Man hat häufig die Wahl, welche Mission man zu welchem Zeitpunkt bestreiten will und kann die Reihenfolge (z.B. nach Belohnung) selbst bestimmen, ohne allerdings Auswirkungen auf die Story zu haben.


 

Fakten in Kurzform:
-Nach der Installation muss der CD-Key an einen Battle.net-Account gebunden werden.
-Die deutsche Version ist ungeschnitten.
-Sprach-Pakete für die englische Fassung können aus dem Battle.net runtergeladen werden.
-Es gibt einen Offline-Modus für Kampagne, Gefechte und Szenarios, der eine einmalige Aktivierung benötigt, allerdings mit Kinderkrankheiten zu kämpfen hat und nicht bei jedem Spieler funktioniert. Erfolge sind im Offline-Modus deaktiviert.

Schwierigkeitsgrad

Keine Blöße gibt sich der vierstufige Schwierigkeitsgrad: Einfach, Normal, Schwer und Brutal. Auf „Normal“ sind die Missionen für Beta-Kenner oder fortgeschrittene StarCrafter ein Klacks, für Neulinge oder RTS-Gelegenheitsspieler genau richtig – nicht zu schwer, nicht zu druckvoll, nicht zu fies. Auf „Schwer“ hingegen sieht die Sache anders aus und ich war überrascht als ich eine Mission von „Normal“ auf „Schwer“ erneut angegangen bin. Nehmen wir z.B. den dritten Einsatz: Hier muss man eine Stellung circa 20 Minuten lang halten, bevor der Rettungstransporter eintrifft. Im normalen Modus stehen einem viele Zerglinge sowie Hydralisken und Mutalisken in niedrigen Stückzahlen gegenüber. Eine Stufe höher auf „Schwer“ sind es wesentlich mehr Feinde und neuerdings Schaben, die natürlichen Todfeinde der Space Marines. Und da man am Anfang der Kampagne keinen Zugriff auf andere Truppentypen hat, müssen kreative (Bunker-)Taktiken her…

Tychus Findlay stöbert im Video-Archiv und wird fündig…

Kampagnenverlauf

Trotz der durchweg guten Missionen, den motivierenden Upgrades und der erstklassigen Präsentation zieht sich die Kampagne in der ersten Hälfte etwas in die Länge. Die anfängliche Geschichte rund um die Artefakte 

 

und das Rekrutieren der weiteren Crewmitglieder weiß zu überzeugen, fällt danach aber in ein kleines Loch, in dem die Story langsam oder kaum merklich fortgesetzt wird, während man fleißig Upgrades sammelt und Einheiten freischaltet. Erst mit den Protoss-Missionen, die ein integraler Bestandteil der Terraner-Kampagne sind und ohne die die Story nicht funktionieren würde, nimmt die Erzählung Fahrt auf und legt richtig los. Die vier Protoss-Missionen enden mit einer vernichtenden Schlacht und einem unerwarteten Paukenschlag, bevor die Story um Mengsk, seinen Sohn und Kerrigan wieder die Vorreiterrolle übernimmt. Nach diesem kleinen Hänger im ersten Drittel dreht die Geschichte dank des Protosskniffes spürbar auf, die Intensität kocht hoch und die Reaktionen der Protagonisten werden emotionaler, auch wenn sie nicht ganz an das Niveau von WarCraft III heranreichen.

  1. padi3 hat geschrieben:Aus Strategie wird dann fast schon Geschicklichkeit; wenn ich mit der Maus die gegnerischen Einheiten verfehle, wird aus einem "Angriff" dann ein "geh dahin und lass dich dabei auffressen".
    Gewöhn dir für solche Situationen den Attack Move an, dann sollte soetwas nicht mehr passieren. ;)

  2. Starcraft II ist das Einzige Strategiespiel, das ich durchgespielt hab, und das Einzige, wo ich dann immer noch nicht genug von hatte. (Den ersten Teil hab ich dagegen damals nie so intensiv gezockt. Selbst bei Warcraft III hab ich die Lust verloren) Nervt mich aber auf den höheren Schwierigkeitsgraden, weil es so zu schnell läuft und damit alles zu hektisch wird. (Steht nicht im Test hier.) Aus Strategie wird dann fast schon Geschicklichkeit; wenn ich mit der Maus die gegnerischen Einheiten verfehle, wird aus einem "Angriff" dann ein "geh dahin und lass dich dabei auffressen". Der schwierigkeitsgrad zieht dadurch und durch stärkeren Feind ansich (und andere Erschwerungen) gleich sehr stark an.
    Fällt mir gerade auf, das ist ja schon über zwei Jahre alt, dachte, nicht mal ein Jahr. Bald kommt Heart of the Swarm.

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