Flügel aus Stahl Die Wahl der Waffen ist hier von essentieller Bedeutung – gerade bei den Bosskämpfen entscheiden die über Sieg oder blitzschnellen Untergang.
Hat man sich, absichtlich oder zufällig, zum Spiel durchgehangelt, gibt es sich schon im Hauptmenü schon wieder größte Mühe, potenzielle Spieler möglichst nachhaltig abzuschrecken: Das Menüdesign ist nicht hässlich, sondern stümperhaft, die KLAAAAAAAAAANK!!- und Furz-Soundeffekte, die es bei jedem Betreten und Verlassen eines Menüpunktes zu hören gibt, waren für mich nach wenigen Sekunden Grund genug, genervt auf die »Mute«-Taste meiner Fernbedienung zu hämmern. Furchtbar! Ah, diese Stille… so, was haben wir denn hier? Ein oder zwei Spieler können gemeinsam gegen das Böse antreten, und zwar sowohl lokal als auch online. Allerdings muss ein Spiel gemeinsam begonnen und beendet werden, ein späteres Dazukommen ist nicht gestattet.
Das Ganze ist im Großen und Ganzen ein ganz klassischer Vertikalshooter: Maschine aus Stahl am unteren Bildschirmrand, Übel der Welt kommt von oben hereingezischt. Sehr klassisch ist auch der Schwierigkeitsgrad, der in der Normalvariante mit »höllisch« ganz angemessen umschrieben ist. Denn in dieser, welche die einzige ist, die in den Online-Ranglisten gezählt wird, gibt es drei Lebensenergie-Einheiten und ein Leben – wenn Game Over, dann Game Over. Für Trainingszwecke kann man alles ein wenig nach oben kurbeln, aber a.) wird dann die Leistung nicht gewertet und b.) steigt auch in diesem Fall der Schwierigkeitsgrad ab dem dritten (von sechs bzw. sieben, je nach Stufe) Level gefühlt im 90°-Winkel nach oben. Man muss aber auch nicht nur angreifen: In manchen Missionen spielt man den Verteidiger eines Objektes, und muss zusehen, dass dessen Energiebalken nicht auf Null rutscht.
Mein Auto, mein Haus, mein Laserschwert
Dass ein Shooter mehrere Waffen bietet, ist selbstverständlich. Im Falls von Strania ist die Wahl der Wummen allerdings ebenso dynamisch wie überlebenswichtig: Manche Gegner sowie spezielle Sonden lassen immer wieder mal Waffen fallen, die behäbig durchs Bild driften. Man kann sich ihnen von links oder rechts nähern, je nachdem, auf welcher Seite man die frische Knarre montiert haben möchte. Das Besonders ist nun: Man kann die drei möglichen Bewaffnungsformen jederzeit rotieren und sich damit auf neue Angriffsformen der Feinde einstellen. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang das standardmäßig mitgeführte Schwert, das besonders in engen Levels erheblich an Bedeutung gewinnt, da es logischerweise sehr nahkampfstark ist.
Spätestens bei den Bossgegnern trennt sich die Spreu derer, denen die Waffenwahl egal ist, vom Weizen der Spieler, die genau darauf achten, was sie sich da anflanschen: Die teilweise bildschirmgroßen Biester reagieren sehr unterschiedlich auf verschiedene Knarren – und vergehen in schönen Explosionen, wenn man seinen Job gut gemacht hat. Das ist aber auch so ziemlich das einzig Positive, was sich über die Grafik sagen lässt. Der Rest ist für Japano-Shooter typisch minimalistische Dystopie-Anime-Roboter-Düsterware, die schon vor 15 Jahren nicht hübsch war.
Hah, hab das Spiel auch nur per Zufall auf dem Marktplatz entdeckt.