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Strike Suit Zero (Arcade-Action) – Strike Suit Zero

Mit Elite: Dangerous und Star Citizen soll das in den letzten Jahren sträflich vernachlässigte Genre der Weltraumspiele wieder aufleben. Den Großproduktionen kommt jetzt Strike Suit Zero vom Indie-Studio Born Ready Games zuvor. Kann das kleine Spiel Zeichen im All setzen?

© Born Ready Games / doublesix / Born Ready Games

Ego-Shooter im Weltraum?
[GUI_PLAYER(ID=96282,width=,text=Im Video ist der Soundtrack von Paul Ruskay (Homeworld) zu hören – dennoch passt die Musikuntermalung nicht immer zum Spielgeschehen.,align=left)]
Ganz im Gegensatz zu Freelancer seid ihr örtlich an die Missionsgebiete gebunden, dürft euch oft nicht weit von diesen Zielen entfernen und folgt dabei strikt der linearen Story. Apropos Geschichte: Die fortlaufende Handlung wird in diashowartigen Zwischensequenzen und mit reichlich Funkverkehr plus Kamerafahrten inkl. endlos vieler Blendeffekte erzählt – animierte Charakterportraits in den Funkübertragungen fehlen gänzlich und wenn das zehnte Mal irgendwelche Feindwellen als Cutscene ins System springen, dann nervt es langsam. Zudem sind die Beschreibungen (Briefing) der Missionen nicht nur extrem oberflächlich, sondern bloß in schnöder Textform vorhanden – gleiches gilt für die Abschlussbesprechungen. Das hätte schöner und umfassender präsentiert werden können.

Dafür schöpfen die Entwickler den Fundus der bekannten Auftragsziele aus Weltraumspielen nahezu völlig aus. Ihr dürft Minen in Nebeln zerstören, Raumstationen eliminieren, Kreuzer torpedieren, ankommende Torpedos abfangen, Geschütztürme ausschalten, Bomber eskortieren, Hit&Run-Attacken durchführen, 
Die Kulisse vor dem zerstörten Planeten ist eindrucksvoll . Die Story-Präsentation muss leider ohne animierte Charakter-Portraits auskommen.
Die Kulisse vor dem zerstörten Planeten ist eindrucksvoll . Die Story-Präsentation muss leider ohne animierte Charakter-Portraits auskommen. © 4P/Screenshot
Regionen untersuchen und natürlich Hunderte von Jägern in Trümmerhaufen verwandeln. Auch wenn diese Zielvielfalt nicht über die Genre-Grenzen hinweg geht, sind die Einsätze durchaus imposant inszeniert. Wenn sich mehrere Riesenkampfschiffe mit dicken Freespace-Gedächtnislaserstrahlen beschießen und mittendrin mehrere Dutzend Jäger ihren Kleinkrieg ausfechten, hat man das Gefühl, sich in einer wahrhaft großen Schlacht zu befinden.

Erwähnenswert ist noch, dass ihr zwischen jeder Mission die Bewaffnung des Schiffes modifizieren könnt (Raketen, Laser etc.) und in jedem Einsatz bestimmte Bonusziele zu erfüllen sind, die alle Raumschiffe im Hangar verbessern. Allerdings könnten die Effekte dieser Upgrades spürbarer sein, sofern ihr es schafft, diese überhaupt zu verdienen, denn manche Aufgabestellungen sind ein schlechter Witz und nur schwer schaffbar.

Im Weltraum hört dich niemand schreien
Eine imposante Schlacht mit Großkampfschiffen und vielen Jägern.
Eine imposante Schlacht mit Großkampfschiffen und vielen Jägern. © 4P/Screenshot

Bis hierhin hat sich Strike Suit Zero recht gut geschlagen, aber durch schlecht ausbalancierte Einsätze und einen enorm schwankenden Schwierigkeitsgrad liegt der Teufel – wie so oft – im Detail. Erstmal gibt es keinen wählbaren Schwierigkeitsgrad und gerade in langen Missionen hätten die Checkpoints des Speichersystems besser platziert werden können. Zumindest zeigt sich das Spiel nach dem Laden des letzten Checkpoints in Gönnerlaune und füllt die Raketen voll auf.

Ansonsten schwankt der Schwierigkeitsgrad zwischen und sogar in den Einsätzen von komplett lächerlich bis hin zu unsäglich frustrierend. In der fünften Mission muss man beispielsweise mit einem haarigen Zeitlimit, unendlich nachspawnenden Jägern und strunzdoofen Verbündeten (Bomber), die es zu beschützen gilt, kämpfen – vorher langweilt man sich fast zu Tode. In diesem Einsatz ist es auch besser, ein Missionsziel gar nicht zu erfüllen und stattdessen Dutzende Geschütztürme der Raumstation zu vernichten, damit die nachfolgenden Aufgaben lösbarer werden.
Die Entwickler arbeiten außerdem an einer Oculus Rift kompatiblen Version des Spiels.
Die Entwickler arbeiten außerdem an einer Oculus Rift kompatiblen Version des Spiels. © 4P/Screenshot

Im Einsatz danach gibt es anfänglich kaum Schwierigkeiten, bis die unterschiedlichen Ziele auf einmal fast eine halbe Minute voneinander entfernt liegen: Gar nicht so einfach, einerseits die eigenen Bomber zu beschützen und andererseits fliehende Schiffe zu verfolgen, jedenfalls nicht ohne im Vorfeld die gesamten Verteidigungsanlagen der Raumstation ausgeschaltet zu haben und das auf Zeit. Danach geht es wieder simpel weiter, bis es urplötzlich wieder so schwer wird, dass es in Tränen endet.

Dieses völlig willkürlich erscheinende Auf und Ab des Schwierigkeitsgrades ist es, was an der Motivation nagt und Zweifel daran aufkeimen lässt, ob überhaupt ein ernstgemeinter Balancing-Test stattgefunden hat.

Horror-KI und magere Briefings
Hilfreich: Die roten Streifen hinter den Schiffen zeigen an, wie ihre Flugrichtung ist.
Hilfreich: Die roten Streifen hinter den Schiffen zeigen ihre Flugrichtung an. © 4P/Screenshot

Dazu kommt noch, dass die Gegner irgendwie ein Faible haben, euch zu verfolgen und von anderen computergesteuerten Mitstreitern absehen. „Missile Incoming“-Warnungen am laufenden Band sind die Folge. Bei den Flügelmänner- und frauen, also KI-Piloten, die euch unterstützen sollen, sieht es nicht viel besser aus. Die meisten kleben euch ständig am Auspuff, veranstalten gerne Rammorgien, wiederholen gebetsmühlenartig die gleichen Funksprüche und treffen Gegner wohl nur sonntags. Nützlich ist die fliegende Unterstützung nicht wirklich. Befehle erteilen kann man ihnen ebenfalls nicht. Dadurch und durch die schlecht gestalteten Missionen zeigt sich Strike Suit Zero von der unschönen Trial-and-Error-Sorte.

Auch eines der wichtigsten Features, sprich die Verwandlung in den Mech, ist längst nicht so überragend wie zu erwarten, denn die alles zertrümmernden Geschosse haben eine so kurze Reichweite, dass man auf Tuchfühlung gehen darf, was die unzähligen Feinde oder Bordkanonen sicher freut.
  1. Ich bin bei dem Spiel gut mit Maus/Tastatur zurechtgekommen, und hatte nicht mal die Motivation dazu, mein Gamepad zu konfigurieren. Von Joysticks würde ich bei der Art Spiel aber abraten, denn die meisten Arcade-Spiele - und manchmal sogar Simulationen - lassen sich besser mit Controller spielen.

  2. Habs mir mal im supergünstigen Deal geholt, für 2 € nochwas, und gerade einfach angetestet.
    War ein ziemliches Wechselbad der Gefühle, die erste Mission.
    Optisch positiv überrascht, noch überraschter, als ich mit C tatsächlich eine ansehnliche Cockpit-Perspektive entdeckt hab. Ernüchtert, als ich die ersten Schüsse abgegeben und einen Schiffstrümmer zur Explosion gebracht hab - ich hasse es, wenn die Explosion kleiner ist als das explodierte Objekt, und dieses von jetzt auf gleich sofort verschwindet.
    Danach im Kampf gegen die Abfangjäger wirkten diese allerdings wesentlich besser.
    Zweite Mission hab ich noch nicht ausprobiert.
    Habs mit Maus + Tastatur gespielt, hätte aber noch ein Gamepad da und spiele eh mit dem Gedanken, einen Joystick zu kaufen (mit Schubregler) - womit habt ihr so die besten Erfahrungen gemacht?
    Spontan würd ich fast sagen, fahre ich mit M+T ganz gut, da SSZ ein verdammt schnelles Gameplay hat, das man mit einem Joystick möglicherweise gar nicht so gut kontrollieren kann, oder?

  3. Ich frage mich wirklich, was 4Players hier für eine Version des Spiels getestet hat. Sicher, das Spiel ist nicht leicht und erfordert für das Spielsystem erstaunlich viel Taktik, bockschwer war da aber nichts. Allein so Sachen wie der Strike Mode können richtig eigensetzt mit einem Schlag ein Dutzend Jäger oder mehr als ein drittel einer Fregattenbewaffnung ausschalten. Das Spiel lebt vom Wechsel zwischen Hauptgeschützen, Raketen und Strike Mode, je nach Zielart und Situation. Kommt man damit halbwegs klar, ist da Spiel vielleicht immer noch verdammt hektisch, aber vom Schwierigkeitsgrad her durchaus akzeptabel.
    Mein Fazit: Ein schweißtreibender, fordernder und nervenzerreißender Weltraumshooter. Story oder interressante Charachtere sollte man hier nicht erwarten, sonder ein Spiel, dass einfach nur durch sein Gameplay motiviert.
    Die Checkpoints finde ich eigentlich recht fair, die liegen eigentlich nie sehr weit auseinander und sind logisch plaziert. Design, Optik und Sound sind übrigens stark bei Homeworld inspiriert, für die Musik ist sogar derselbe Mann verantwortlich, der schon bei dem RTS-Klassiker den ungewöhnlichen wie genialen Soundtrack gemacht hat. Die Einwürfe von der japanischen Sängerin Kokia hat man leider etwas gering gehalten.
    btw: In der 12. Mission bin ich dann leider auch ein par kleineren Bugs begegnet. Abgesehen davon:
    Verdammt, diese Leute wissen wirklich, wie man große und verzweifelte Massenschlachten inszeniert. Hier werden den heldenhaften Überresten der Terraner hunderte von feindlichen Jägern, ganze Korvettenflotten, Fregattengeschwader und Zerstörer- wie Trägergruppen entgegengeworfen. Richtig schwer und verdammt episch.

  4. Ich hatte sehr viel Spass damit. Habe pro Mission meistens 15 minuten gebraucht und war unter 4h Spielzeit durch. Man muss halt ein paar Sachen beachten.
    Seinen Mech darf man nur gegen Großkampfschiffe benutzen.
    Jäger so gut es geht ignorieren.
    Mechraketen benutzen. Bordkanone verbraucht zuviel Flux
    Corvetten kann man mit 1/3 seiner Flux in Raketen zerstören. Wenn man sich zurück verwandelt, bevor die Raketen einschlagen und das Ziel zerstören, bekommt man so mehr Flux und dadurch kann man innerhalb Sekunden mehrere Corvetten zerstören.
    Man darf keine 2 linke Hände haben, unbegabt oder weichgespült wie der Tester sein :p
    Habs für 12,50 Euro über GoG bekommen. Will mehr davon :(
    PS: Der Soundtrack ist der Hammer!

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