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Super-Bikes: Riding Challenge (Rennspiel) – Super-Bikes: Riding Challenge

Die italienischen Entwickler von Milestone widmen sich einmal mehr dem Motorsport und besinnen sich mit Super-Bikes Riding Challenge auf ihre Wurzeln. Sie würzen die Zweirad-Raserei aber gleichzeitig mit den Rollenspielelementen, die bereits bei SCAR und Evolution GT zum Einsatz kamen. Geht das Konzept auf?

© Milestone / Black Bean Games

Ausschlachtung

Nicht nur Polyphony Digital versteht es, seine Inhalte gekonnt auszuschlachten. Auch Milestone scheint für sich entdeckt zu haben, dass man Strecken und Spielkonzepte ohne großen Arbeitsaufwand gleich in mehreren Titeln verwursten kann. So werden sich Kenner von SCAR und Evolution GT bei den Super-Bikes schnell heimisch fühlen, denn ein Großteil der Strecken wie Valencia, Hockenheim, Laguna Seca sowie fiktive Kurse durch Berlin oder London mit all ihren Variationen stammen 1:1 aus den Vorgängern. Doch damit nicht genug: Auch das Gerüst mit Pokalwettbewerben und dem Karrieremodus wurde ohne große Veränderungen übernommen. Allerdings müsst ihr euch jetzt für die beiden Modi jeweils ein separates Profil anlegen, was ich nicht ganz nachvollziehen kann: Wäre es denn so schwer gewesen, euch bei den Pokalwettbewerben mit einem

Bei Nässe kommt die Grafikengine auf dem PC ganz schön ins Schleudern.

Standard-Piloten und in der Karriere mit dem aktuellen Skill-Level an den Start zu lassen? So müsst ihr ständig zwischen den Profilen wechseln, wenn ihr nach einem Pokal-Rennen mit der Karriere weiter machen wollt. Komplizierter geht es wohl kaum.

Es war einmal die Innovation

Während die Pokal-Wettbewerbe hauptsächlich dazu dienen, neue Bikes und Strecken freizuschalten, geht es im Karrieremodus wie gehabt um die Erfahrungspunkte, die ihr euch auf der Strecke z.B. mit Einschüchterungsaktionen, dem Fahren im Windschatten oder unfallfreien Runden erarbeitet. Diese verteilt ihr dann auf  sieben Fähigkeiten wie Kurvenfahrt, Tempo oder Willenskraft. Den Tiger-Effekt, mit dem man Fahrfehler im Stil von Prince of Persia rückgängig machen konnte, ist nicht mehr dabei. Dafür gewinnt ihr auch hier weitere Ausrüstungsgegenstände: Was bei Pokalwettbewerben lediglich der Optik dient, nimmt im Karrieremodus eine vergleichbare Funktion ein, wie Rüstungen in Rollenspielen. So sorgen manche Handschuhe für eine bessere Falltechnik, während ein Paar Stiefel z.B. euer Tempo steigern usw. Vor jedem Rennen könnt ihr die Ausrüstung so zusammenstellen, wie es für euch  am besten Sinn macht. Doch nicht nur ihr könnt mit Druck eure Gegner in einen Fehler treiben: Wird euer Wille gebrochen, hört ihr plötzlich euer Herz schlagen und den Biker panisch atmen. Das Bild wird in dieser Situation allerdings nicht mehr verzerrt, weshalb eure mangelnde Willenskraft keine großen Auswirkungen auf den Spielablauf hat. Ich hatte jedenfalls niemals das Gefühl, nervös oder fehleranfällig zu werden, nur weil mein Alter Ego plötzlich wie Darth Vader aus den Boxen schnaubt. Was bei SCAR noch innovativ-frischen Wind ins Rennspiel-Genre brachte, musste schon bei Evolution-GT Federn lassen und wirkt mittlerweile nur noch ausgelutscht. Warum? Weil sich die Entwickler offenbar auf ihren Lorbeeren ausgeruht und keinen Gedanken daran verschwendet haben, das eigentlich interessante Konzept sinnvoll weiter zu entwickeln. Das gilt auch für die Spielmodi: Duelle im Splitscreen schön und gut, aber ich habe schon bei SCAR einen Online- oder LAN-Modus vermisst, ich habe ihn in Evolution GT noch mehr vermisst und ratet, was jetzt kommt? Ich vermisse dieses Feature auch in Super-Bikes Riding Challenge und kann wieder nicht nachvollziehen, warum die Italiener ihren Rennspielen keine Onlinemodi

Die Fahrer- und Motorradmodelle sehen prima aus.

spendieren können oder wollen. Auch frage ich mich, warum ihr neben Einzelrennen und Turnieren mit vorgegebenen Strecken schon wieder keine eigenen Turniere mit Kursen EURER Wahl zusammenstellen könnt.

Nichts für Mechaniker

Nichts zu meckern gibt es dagegen bei der Steuerung: Die original lizenzierten Motorräder solch namhafter Hersteller wie Ducati, Honda oder Yamaha lassen sich genau über den Asphalt dirigieren, sobald man sich nach den vielen Autorennen wieder auf die Zweiräder eingestellt hat. Dabei könnt ihr den Realismusgrad steigern, indem ihr Fahrhilfen wie die Traktionskontrolle oder Bremshilfen deaktiviert. Auch liegt es an euch, ob ihr die Doppelbremse aktiviert oder die Vorder- und Hinterbremse auf zwei Tasten verteilt und auch die Fahrerposition sowie die Schaltung könnt ihr manuell oder automatisch regeln. Was fehlt, sind Einstellungsmöglichkeiten an eurem Bike: Ihr habt zwar die Möglichkeit zu einer Testfahrt, doch lassen sich weder Getriebe noch Federung oder andere Dinge nach euren Wünschen anpassen. Auch Tuning durch die Anschaffung neuer Teile wie Auspuffanlagen oder Motor-Upgrades ist nicht möglich.   
 

    

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