Wir schreiben das Jahr 1987. Ein gewisser Dr. Repeatski, der mit Augenklappe und Rauschebart eher wie ein Überbleibsel aus der Piratenzeit denn wie ein zerstreuter Wissenschaftler aussieht, hat das Theorem für Zeitreisen entdeckt. Doch bevor er das Ereignis gebührend feiern kann, wird die Erde von Robotern angegriffen und beinahe komplett zerstört. Zur Rettung kommt Commander Repeatski, sein mit Orden gespicktes futuristisches Ich, der mittlerweile eine zweite Augenklappe trägt, aber zu einem militärischen Held geworden ist. Denn mit Hilfe seiner Technik hat er mit der Super Time Force (STF) in der Zukunft eine nahezu unschlagbare Truppe zusammengestellt, die er in der Vergangenheit nutzt, um die mechanische Armee zurückzuschlagen.
Und die nutzt er nicht nur im Jahr 198X, sondern auch, um andere Ungerechtigkeiten wieder „geradezubiegen“. So wird man z.B. beauftragt, den Meteor-Einschlag zu verhindern, der im Jahr 1.000.000 v.Chr. die Dinosaurier vernichtet hat oder muss im Jahr 3072 Plug-Ins und Updates finden, damit Repeatski seine Lolcat-Videos weiterschauen kann. Auch die Ausflüge in das postapokalyptisch 199X oder das mittelalterliche 673 sind ähnlich absurd begründet. So bekommen die mechanisch deutlich an Contra (hierzulande auch als Probotector bekannt) angelehnten, seitwärts scrollenden Ballereien einen angenehm witzigen Hintergrund. Immer wieder ertappe ich mich, dass ich bei den erklärenden Textsequenzen schmunzle – und das nicht nur, weil immer wieder kleine Schreibfehler auftauchen. Spiele, die sich (und andere) nicht ernst nehmen, gibt es viel zu wenige.
Das Knobel-Probotector
Wie beim betont pixeligen, aber sehr charmanten 16-Bit-Retro-Look wirft Capybara einen auch hinsichtlich der Steuerung und des grundsätzlichen Spielgefühls in die gute alte Zeit: Man springt, man schießt (in acht digitale Richtungen, kann aber die Feuerrichtung per Schultertaste arrettieren) und schließlich steht man dem meist mehrstufigen Boss gegenüber. So weit, so unterhaltsam, aber auch so bekannt. Und auf den ersten Blick ist auch das Zurück- bzw. Vorspulen der Zeit nichts Neues – man denke an Spiele wie Prince of Persia oder TimeShift. Doch das Team nutzt die Zeitmanipulation nicht nur, sondern macht sie zum essenziellen Bestandteil von Mechanik, Spielerfahrung und actionreiche Rätsel.
Denn man kann noch so gut ballern:
Nutzt man nicht die Möglichkeit, die Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft zu beeinflussen, wird man schnell das Zeitliche segnen. Und selbst daraus kann man noch seine Vorteile ziehen.
Hä? Wie bitte? Okay, eins nach dem anderen. Fangen wir mit dem Sterben an: Da man die Zeit zurückdrehen kann, kann man auch den Tod umkehren. Richtig? Richtig! Aber nur eingeschränkt. Denn man verändert zwar die Vergangenheit, landet aber mit seiner Figur in einer „parallelen“ Zeitebene, die quasi über dem bereits gespielten Geschehen liegt. Man löscht das Geschehene nicht aus, sondern spielt zeitgleich neu. Schafft man es in dieser „neuen“ Zeit den Gegner auszuschalten, der für den Tod des Kameraden der anderen „Zeitzone“ verantwortlich ist (und die nach Wiederaufnahme des Spiels normal weiter läuft), ist der Kumpel nicht nur gerettet, sondern kann per „Aufsammeln“ die Feuerkraft der gegenwärtigen Spielfigur aufwerten – bis diese stirbt oder man wieder wechselt.
Ich frag mich wann endlich richtige Kracherspiele kommen für die One. Für diesen ganzen Indie Pixelgame Rotz hätt ich mir das Teil nicht vorbestellen brauchen.... Epic Fail
Ja, es sieht ganz okay aus. Aber ich denke erst mit "Watch-Dogs", wo es bestimmt einen mehrtägigen Testmarathon in/auf 4players.de gibt, kommt der große "Durchbruch" bei den Next-Gen-Konsolen wie XBox-One oder Playstation 4.
Sieht gut aus.