Am Anfang waren es kleine Sonden für Fotos und einfache Analysen. Die so verdienten Fördermittel steckt man in den Bau neuer Sonden mit besseren Kameras. Auf größeren Landeplattformen befestigt man irgendwann bewegliche Arme, um Messungen im Boden vorzunehmen. Und später schickt man komplexe Fahrzeuge auf den Erd-Nachbarn, die im Detail erkunden, dokumentieren, analysieren. Das ist die eine Seite von Take on Mars: die wissenschaftlich geprägte Kampagne vom Kontrollzentrum aus.
Alle Vehikel und deren Geräte steuert man dabei selbst – wirklich realistisch ist das Spiel also nicht. Immerhin brauchen Funksignale in Wirklichkeit mehrere Minuten, um die Entfernung Erde-Mars einmalig zu überbrücken. Dennoch gibt sich Entwickler Bohemia Interactive (ArmA, DayZ) viel Mühe, das Erforschen so glaubhaft wie möglich abzubilden: Man bedient Instrumente sowie an Bord montierte Kameras etwa unabhängig voneinander, muss händisch Solarzellen ausklappen, Lichter einschalten, Arme ausfahren und mehr.
Jede Bewegung braucht dabei Zeit; schon die Fortbewegung der Rover erfolgt auf die eher beschauliche Art. Ein absolut klares Bild zeigen die Kameras außerdem nie und der einzige Ton besteht aus den Melodien des ruhigen Soundtracks – Take on Mars fängt die befremdliche Ferne auf hypnotisierende Art ausgesprochen fesselnd ein. Und wer will, schaltet auch die Musik einfach ab oder aktiviert den Ton, falls die komplette Stille mal aufs Gemüt schlägt.
… und kompromisslose Echtzeit?
Eine wichtige Besonderheit der wissenschaftlichen Kampagne ist die relativ große Freiheit beim Entwickeln neuer Fahrzeuge. Forschungsziele geben dabei vor, welche Aufgaben man erfüllen muss, darunter das Entnehmen von
Proben sowie verschiedene Analysen. Wie und wann man welche Messungen durchführt und auf welchem Rover man welche Instrumente installiert, ist jedoch völlig offen. Das Erfüllen der Vorgaben spült lediglich Geld in die Kasse, ignorieren sollte man sie also nicht. Jeder Start kostet ja ebenso wie das Erforschen eines neuen Geräts und man kann durchaus in einer Sackgasse landen.
Letzteres ist grundsätzlich kein Problem – und trotzdem schlägt es auf den Magen, weil Bohemia Einsteigern kaum den Weg zeigt. Die grundlegende Steuerung erklären die Entwickler zwar, etliche zentrale Abläufe bleiben aber außen vor, was auch deshalb frustrierend sein kann, weil man nicht einmal den Hinweis erhält, warum man gerade in einer Sackgasse steht. Das Erforschen des Spiels steht quasi vor dem eigentlichen Spiel und das ist ärgerlich!