Es war vor allem die erste Dekade der 2000er, in der man zunehmend mit irgendwelchen halbgaren Spielchen zu mehr oder minder erfolgreichen Filmen zugeschüttet wurde. Ganz vorne mit dabei waren das nicht mehr existierende THQ sowie Activision. Titel, die sich nur am Thema der Filmvorlage orientierten, aber etwas Eigenes daraus machten wie z.B. Rockstars The Warriors oder die ambitionierten Spiele zu Der Pate hatten Seltenheitswert. Viel häufiger gab es den „Lizenzmüll“, bei dem nur versucht wurde, mit dem Namen des Kinofilmes auf dem Cover die mitunter eklatanten Designschwächen zu übertünchen. Der Gau war unvermeidlich. Und es hat lange gedauert, bis sich „Filmspiele“ wieder aus der „Kann-doch-nix-werden“-Ecke herausgearbeitet haben. Großen Anteil an der Genesung hatten Platinum Games, die für Activision mit Titeln wie The Legend of Korra oder Transformers Devastation mindestens solide Kost basierend auf einer TV- oder Filmlizenz abgeliefert haben.
Zumindest schien der Publisher soweit zufrieden mit der Leistung der Macher von Bayonetta, Vanquish oder The Wonderful 101, dass man sich für ein Projekt zu den Ninja Mutant Ninja Turtles erneut an Platinum gewandt hat. Und wie bei den beiden Titeln zuvor geht es nicht darum, ein Spiel zum Film (oder zur TV-Serie) zu machen, sondern eines, das eigenständig funktioniert (immer die beste Wahl), aber idealerweise zum Zeitpunkt des Kinostarts zur Verfügung steht, um die Popularität auszuschöpfen, die durch das Zelluloidwerk generiert wird. Daher geht es auch nicht ganz ohne Filmbezug: Die ersten zwei Bosse, gegen die man antreten muss, sind Bebop und Rocksteady. Und auch Krang spielt wie im neuen Film eine (Neben-)Rolle. Doch beim Rest hat sich Platinum viele Freiheiten genommen.
Comic statt Pseudorealistisch
Beim Artdesign geht man z.B. einen großen Schritt in die Vergangenheit und zollt der Comic-Herkunft der mutierten Schildkröten Tribut. Anstatt sich am Film oder den letzten TV-Serien zu orientieren, die auf CGI setzen, baut man hier auf einen markanten Comic-Look, der vor allem in den Zwischensequenzen seine Stärken ausspielt und sich an den klassischen Comicbüchern orientiert, von denen man auch einige Cover als Geheimnisse finden kann. Doch viel wichtiger: Man grenzt sich angenehm vom Film ab und schafft die Grundlage dafür, dass man die „Filmlizenz“ schnell vergisst. Zudem kommen die klaren Strukturen, die allerdings auch mitunter zu Lasten von allzu drögen Umgebungstexturen gehen, der Spielgeschwindigkeit zugute, deren stabile Bildrate zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gerät.
Und worum geht es? Das ist schnell erzählt: Turtles-Erzfeind Shredder hat sich mit Krang verbündet, um New York mit der kombinierten Macht von Foot-Clan und außerirdischer Technologie unter seine Fittiche zu kriegen. Natürlich ist dies eine direkte Kampfansage an die Turtles, die hier von Shredder und April O’Neil ihre Aufträge und Hinweise auf mögliche Verbrechen in der Stadt bekommen. Allerdings läuft jede der neun Missionen nach Schema F: Es beginnt mit einer Zwischensequenz, dann wird man in einem großräumigen Abschnitt abgesetzt, in dem man auch einige gut versteckte Geheimnisse und zahlreiche Extras finden kann. Dort erledigt man kleine Aufgaben, die eine Statusleiste füllen. Ist sie voll, wird der Weg zum Endboss freigeschaltet. Nach dem erfolgreichen Kampf gibt es eine Endabrechnung sowie eine weitere Zwischensequenz und dann geht es mit dem nächsten Abschnitt weiter.
Genau. Schließlich ist 65 die höchste Zahl von allen.
Es schaut schrecklich aus. Selbst für 3D Grafik statt eines 2,5D Prüglers. Mich persönlich schockiert es einfach das es eben nicht mal an die SNES/NES Titel heran kommt.
Aber bei Activision wundert es mich auch nicht mehr.. wenn man den Vergleich heran nimmt dann hat EA mit Star Wars, Battlefront wirklich ein richtig gutes Spiel abgeliefert. Bei beiden Vergleichen stellen sich mir aber die Nackenhaare auf...
Beim Keyseller deines Vertrauens zahlst du noch weniger.