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The Elder Scrolls 5: Skyrim (Rollenspiel) – Himmelsrand für unterwegs

Sechs Jahre ist es her, dass man erstmals durch die einladenden Gebiete von Himmelsrand laufen und spannende Abenteuer erleben durfte. Die Faszination, die der fünfte Teil der Elder-Scrolls-Reihe entfacht, scheint dabei bis heute ungebrochen. Auf Switch sowie in VR (hier zum Test) soll eine neue Zielgruppe von der offenen Rollenspielwelt in den Bann gezogen werden. Im Test verraten wir, ob Skyrim immer noch eine unwiderstehliche Sogwirkung entwickeln kann.

© Bethesda Softworks / Bethesda Softworks

Himmelsrand in der S-Bahn

Doch nicht nur inhaltlich ist die Special Edition die Basis für die Himmelsrand-Ausflüge auf Switch. Auch technisch orientiert man sich an der vor allem hinsichtlich der Flora sowie der allgemeinen Texturqualität aufgepeppten und damit deutlich stimmungsvolleren Kulisse als in der Urversion. Bedingt durch systemische Beschränkungen muss man aber auf die Einbindung von Mods verzichten. Im Detail merkt man zwar an einigen Texturen und vor allem diversen Ablebe-Animationen, dass die Engine-Basis bereits mehr als sechs Jahre auf dem Buckel hat – insbesondere im angedockten Modus auf dem großen Bildschirm, wo die Defizite im direkten Vergleich zu One oder PS4 sehr deutlich sind. Doch die Bethesda-Rollenspiele im Allgemeinen und Skyrim im Besonderen zeichnen sich eher selten durch filigrane Grafikarbeit, sondern vielmehr durch eine stimmungsvolle Umgebung sowie die sorgsam aufeinander abgestimmten Mechaniken aus, die einen motivieren und in die Spielwelt ziehen. Und das ist hier nicht anders.

Hinsichtlich der Sichtweite und der Distanz, in der man mit Pop-ups oder Fade-ins rechnen muss, muss man zwar der Special Edition auf PS4 bzw. One den Vortritt lassen. Und auch hinsichtlich der manchmal auffälligen Kanten ist die Switch-Kulisse nicht ganz so sauber. Dennoch liefert Bethesda vor allem in der Mobildarstellung auf der vermeintlich schwachen Hardware einen bemerkenswerten Job ab, den man nach dem ersten kurzen Auftauchen von Skyrim im Rahmen eines Switch-Präsentationsvideos kaum für möglich gehalten hätte. Auf dem kleinen Bildschirm fallen die Kanten nicht so stark ins Gewicht und auch die Zeichendistanz wirkt hier erhöht, so dass man sich voll und ganz auf das enorm umfangreiche Abenteuer einlassen kann.

Bewegung oder klassisch?


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Wer hätte 2011 für möglich gehalten, dass man sechs Jahre später auch mobil in Himmelsrand unterwegs sein kann? © 4P/Screenshot

Hinsichtlich der Steuerung gibt sich Skyrim auf Switch ebenfalls keine Blöße, wobei ich davon abraten kann, die Bewegungs-Erkennung der Joycons zu nutzen. Es ist zwar unter dem Strich einen Hauch immersiver, mit dem linken Joycon die Ausrichtung der Zauber zu lenken oder den Arm zu heben, falls man einen Schild ausgerüstet hat und diesen als Schutz zu nutzen. Doch letztlich gibt es keine graduierlichen Abstufungen der Bewegung. Es ist nur ein Ersatz für einen Knopfdruck, was vor allem bei der Waffennutzung deutlich wird. Die Bewegung wird nicht 1:1 im Spiel umgesetzt, wie es die Move-Controller im Rahmen der Fassung für PlayStation VR erlauben und vormachen. Stattdessen wird eine kurze Bewegung mit dem Joycon (die Richtung ist nahezu unerheblich) dazu genutzt, die Tasteneingabe zu ersetzen. Dazu kommt, dass man ohne es wirklich zu wollen, auch mal einen schweren Schlag setzt, wenn man zu heftig „schüttelt“, der einem anfangs gleich die Hälfte der nur spärlichen Ausdauer raubt. Mit dieser Ungenauigkeit, die an die Rüttel-Dich-Schüttel-Dich-Zeiten der Wii erinnert, ist die Joycon-Nutzung nicht mehr als ein nettes, aber weitgehend unbrauchbares Gimmick. Das Zusammenspiel der Sensoren in den Controllern dürfte eigentlich filigranere Bewegungen erlauben.

Glücklicherweise ist dies nur optional. Und da im Standardbetrieb sowie per Pro-Controller, bei dem nur das schwammige Digipad beim Durchschalten durch die favorisierten Waffen, Zauber, Gegenstände negativ auffällt, alles so funktioniert, wie es soll, ist Skyrim auch auf Switch ein lohnenswertes Erlebnis, dass hunderte Stunden unterhaltsamen Aufenthalt in einer stimmungsvoll gestalteten Fantasy-Welt bereithält. Auf die amiibo-Einbindung hätte ich allerdings verzichten können – zumindest in dieser Form. Denn hier reißt sie mich nur aus der Immersion heraus, die Skyrim aufbaut. Vermutlich war es eine Vorgabe von Nintendo, die Sammelfiguren auch in Himmelsrand funktional einsetzen zu können. Doch war es wirklich nötig, dass man über sie im täglichen Rhythmus Schatzkisten in die Spielwelt teleportieren kann, in denen sich meist (nur wenig) Gold, bei amiibos aus dem Zelda-Universum auch wertigere Gegenstände befinden?

  1. casanoffi hat geschrieben: 10.12.2017 20:23 Gibt es keine Möglichkeit im Spiel, den Gamma-Wert zu korrigieren, oder bin ich nur zu doof, es zu finden?
    Ich bilde mir ein, dass ich zu Beginn des Spiels die Helligkeit einstellen durfte.
    Ne, leider nicht. :?
    @greenelve
    Switch-Version.

  2. casanoffi hat geschrieben: 10.12.2017 20:23 Gibt es keine Möglichkeit im Spiel, den Gamma-Wert zu korrigieren, oder bin ich nur zu doof, es zu finden?
    Ich bilde mir ein, dass ich zu Beginn des Spiels die Helligkeit einstellen durfte.
    Sollte. Solltest du am PC spielen kannst du die Skyrimprefs.ini suchen und dort den Gammawert per Hand ändern.
    Show
    Brightness setting is in SkyrimPrefs.ini file located in My Document\My Games\Skyrim
    The setting is called fGamma under [Display]
    The lowest setting is fGamma=1.4000

  3. Gibt es keine Möglichkeit im Spiel, den Gamma-Wert zu korrigieren, oder bin ich nur zu doof, es zu finden?
    Ich bilde mir ein, dass ich zu Beginn des Spiels die Helligkeit einstellen durfte.

  4. habib84 hat geschrieben: 06.12.2017 17:40 Auf die 100 Stunden + kommen viele auch durch unterschiedliche Charaktere. Das ist die große Stärke aller TES-Teile. Die Welt ist der Sandkasten, die Story bestimmst du. Einfach mal direkt der Diebesgilde beitreten und auf die HQ pfeifen oder Alchemist werden und nur Handel betreiben, nur gut, nur böse, nur Vampir etc. pures Rollenspiel halt. Nur 100 Std. + mit nem Allrounder und alles machen, das fände ich auch fad
    Wendungen gibt es in den Gilden-Quests genug. Mal die dunkle Bruderschaft gespielt? Inszenierung - ja, die gibt es in Skyrim nicht. Hat aber nichts mit Story, Quests etc. zu tun. Für meinen Geschmack wird das zu oft durcheinander gewürfelt. Für Cut Scenes ist man bei Skyrim natürlich falsch.
    Beispiel schlechte Hauptquest: Pillars of Eternity. Noch nie so ne lappige HQ erlebt, die praktisch nur aus 2 bis 3 Visionen besteht. Aber gut, wir sind schon wieder beim Hexer. Sind sich wohl alle einig, dass der geile Questreihen hat. Ich persönlich finde es aber problematisch, wenn einem von einem Spiel fast nur Cut Scenes im Gedächtnis bleiben. Dann kann ich nämlich auch ne Serie gucken. Ist aber auch tagesformabhängig.
    Pillars kenne ich (evtl. noch) nicht...
    Ach es kommt halt drauf an. Mir fällt als Konsument ein Witcher mit ner hübschen Cutscene natürlich leichter als wenn ich mir bei Skyrim vorstelle Händler zu spielen. Klar übe ich das im Grunde aus aber ich wüsste nicht, dass man da viele Möglichkeiten hätte. Das fängt ja schon damit an, dass man keinen Wagen hat und richtige Handelsbeziehungen kann man auch nicht aufbauen. Das ist natürlich auch nicht nötig, aber das wird bei TES immer so hervorgehoben mit den ganzen Möglichkeiten.... Viel passiert da halt im Kopf.
    Dunkle Bruderschaft hab ich nicht ganz durch gehabt. Bin eigentlich überall rein und hab mir ein paar Vorteile gezogen. Hab aber bis auf die Gefährten nichts durchgespielt. Das passte damals aber auch nicht so recht in das Bild, dass ich von meinem...

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