Veröffentlicht inTests

The Fall – Last Days of Gaia (Rollenspiel) – The Fall – Last Days of Gaia

Das Jahr 2004 glich für Rollenspieler einer ausgedörrten Wüste. Nach dem zweiten Add-On für Neverwinter Nights war weit und breit lange Zeit nichts Abenteuerliches zu sehen, bis in Gestalt von Vampire endlich die erste erfrischende Oase erschien – war das köstlich! Aber da gibt es noch einen Geheimtipp aus Deutschland, der die Weihnachtszeit in packende Endzeit verwandeln will: The Fall.

© Silver Style / Deep Silver

Fazit

Schade, schade und nochmals schade – da war mehr drin! Das Team von Silver Style Entertainment lässt an einigen Stellen aufblitzen, dass sie etwas von knackigen Abenteuern und Endzeitstimmung verstehen: die Quests sind abwechslungsreich, die Charaktere bizarr, die Talentkarriere ist motivierend und die raue Luft riecht nach Leder und Mad Max. Aber meine hohen Erwartungen an den postapokalyptischen Rachefeldzug wurden nicht erfüllt. Enttäuschungen zeigten sich sowohl auf technischer, spielerischer als auch erzählerischer Ebene. Die Kulisse kann trotz ansehnlicher Architektur nicht begeistern, die Figuren wirken zu holzschnittartig, es gibt weder Mimik noch gute Animationen sowie viel zu viele ärgerliche Wegfindungs- und Grafikfehler. Warum muss die Diebin trotz Patch 1.5 immer noch aus einem Haus laufen, um dann durch eine Wand zur Kiste zu greifen? Hinzu kommt, dass es der Story trotz einiger Überraschungen an Tempo und dramaturgischer Würze, der Spielwelt an glaubwürdigen Reaktionen fehlt – Diebstahl und Mord sind egal. Zur Ernüchterung trägt auch die oberflächliche Party-Interaktion bei, die mit Zufallskommentaren statt dynamischer Reaktion enttäuscht. Auch die Kämpfe lassen taktisch sowie organisatorisch zu wünschen übrig und werden vor allem den Schleich- und Nahkampf-Fähigkeiten der Charaktere nicht gerecht. Selbst überzeugten Rollenspielern kann ich The Fall daher nur eingeschränkt empfehlen. Silver Style muss sich fragen lassen, warum dieser interessante Titel so früh, so unreif veröffentlicht wurde.
  1. Kann denn jemand mal sagen, der die finale Version gespielt hat, ob das Spiel nun wirklich gut ist oder nicht? 10 EUR für ein gutes Rollenspiel würde ich sofort ausgeben. Bzw. schreibt mal eure Kritik, nur bitte nicht von schon längst überholten Bugs.

  2. Naja, man muss das Setting schon mögen, bevor einem dieses Spiel gefällt. Einige Kritikpunkte sind jedoch in der "Reloaded"-Version nicht mehr gerechtfertigt. Beispielsweise wurde die Sprachqualität erhöht, dadurch klingt es jetzt nicht mehr "blechern".
    Mir selbst macht es sehr viel Spaß, da ich auf solche Szenarien stehe. Für 10€ finde ich das äußerst OK. :)

  3. Der Test hier ist der einzig vernünftige, den ich in der deutsche Presse bisher gelesen habe. Ich mag Silver Style durchaus, "Soldiers of Anarchy" war zwar technisch etwas unausgereift und in Sachen Figuren und Story trashig, aber dennoch eine gute Neuauflage von I-Magics Shadow Company. The Fall hat mich aber masslos enttäuscht. Was hätte man aus diesem Szenario alles machen können. Fallout hat vor Jahren um drei Klassen besser gezeigt, wie es geht...
    Gruß von
    MrM

  4. die extended version kann man auch kostenlos herunterladen, der patch ist über 1 GB gross, auf den offiziellen Foren finden sich meistens aber auch nette Leute die den patch auf Cd brennen und zuschicken im schlimmsten Fall.
    es gibt auch den kleinen patch mit nur 270mb aber dann ohne neue sprachausgabe, und die neue sprachausgabe ist aber klasse deswegen finger weg vom kleinen patch!

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1