Der König ist müde. Seine imposante Gestalt ruht in einem riesigen steinernen Thron tief unter der Erde. Seine Krone ist fest mit dem Berg verwachsen. Sein Gewand, sein Bart, sein Gesicht tragen die Farben der Erde. Bevor er in den tiefen Schlaf fällt, hat er nur einen Auftrag an Schatten, seinen einzigen Diener: In 400 Tagen soll er ihn wecken, damit der König „alle Furcht und Sehnsucht“ beenden kann.
Sein Diener, ein gnomenartiges Wesen mit großen, gelben Augen, der ein wenig an eine Zeichnung von dem großartigen Walter Moers erinnert, schlurft langsam in seine Höhle. Er wird in der Zeit einsam wachen und warten. 400 Tage lang – in Echtzeit.
Tagebuch – Tag 2
Nichts passiert. Man könnte meinen, die Zeit stehe still, doch die stetig ablaufende Uhr am Bildschirmrand weist darauf hin, dass die Zeit wirklich vergeht. Eindeutig besser erging es den Dienern von Kaiser Friedrich I. Barbarossa, von dessen Kyffhäusersage das Spiel inspiriert wurde. Laut der Sage schliefen sie gemeinsam bei dem Friedenskaiser in einer Höhle des Kyffhäuserbergs im Harz, um eines Tages zu erwachen und das Reich zu retten. Alle hundert Jahre erwacht Barbarossa – bereit, um den letzten Kampf zwischen Gut und Böse zu führen. Wenn dann jedoch immer noch Raben um den Berg kreisen, schläft er für weitere hundert Jahre. Doch eines ist klar: Wecken musste ihn keiner!
Tagebuch – Tag 5
Schattens Höhle liegt tief unter der Erde direkt neben dem Thronsaal. Sie besitzt eine kleine Feuerstelle, einen gemütlichen Sessel, einen Teppich, ein Regal mit wenigen Büchern, ein kaputtes Musikinstrument und einen Tisch, auf dem Sanduhr und Mal-Utensilien liegen. Ein kleines Kohlestück fällt von der Decke. Der Diener hebt es auf. Für ein Feuer reicht es nicht, aber für eine Zeichnung. Er beginnt eine Laus zu zeichnen. Endlich ein paar sinnvoll genutzte Minuten. Die Zeichnung ist toll geworden und er hängt sie an seine leeren Wände. Schatten mag Läuse.
Tagebuch – Tag 12
Langeweile und Einsamkeit lassen die Zeit einfach nicht vergehen. Vielleicht wird es Zeit für einen kleinen Spaziergang? Schatten läuft los. Langsam. Sehr langsam. In den Berg wurden scheinbar unendliche Gänge und Treppen geschlagen. Gut, dass sich Schatten die Wege so gut merken kann. Es reicht eine kleine Markierung an einem interessanten Ort und er findet automatisch den Weg wieder dorthin zurück. Doch erst einmal muss ein interessanter Ort gefunden werden. Langsam schleicht Schatten durch die Dunkelheit, durchquert Gänge, betritt neue Räume, verschiebt einen Stein, hebt Kohlestückchen auf. Doch was ist das? Ein Kristall? Wie wunderschön! Doch der Weg ist versperrt. Ein tiefer Graben hindert ihn am weiterkommen. Von oben tropft merkwürdigerweise Wasser von der Decke. In nur wenigen Tagen sollte der Graben gefüllt sein. Ob man ihn dann durchqueren kann? Abwarten.
Ich werde mir das Spiel auf Steam mal holen und es dann alle Tage mal spielen, bis dann nächstes Jahr irgendwann.
Finde ich mal interessant. Trotzdem frage ich mich warum es das Game nicht für Android / iOS Game, hört sich wie gemacht für ein Mobile Device bzw. für Tablet an. Komisch.