(K)einer wird zurückgelassenBedenken:
“Es ist ein komplett unausbalanciertes Chaos.”
Nachdem wir nun die Lizenzfrage hinter uns haben, kommen wir zum Spielablauf. In jeder Runde treffen drei Killer auf vier Überlebende. Zur Auswahl stehen verschiedene Charaktere auf beiden Seiten. Den Cast kurz vorgestellt: Einer ist schneller, einer ist kräftiger, einer ist leiser. Auf der Gegenseite stellt ein Charakter Fallen auf, einer hat Ohren wie ein Luchs und einer kann vergiften. Zusätzlich hat jeder seinen eigenen Skillbaum, den er mit Punkten ausbauen kann. So weit, so DbD. Die Fähigkeiten und ihre Konterfähigkeiten schaffen (mit Blick auf die ersten Spielstunden) eine gut funktionierende Balance. Wie durchdacht und lohnend das Levelsystem und seine Unterschiede dann auf der Spitze ausfallen, werden die Zeit (und die Community) zeigen.
Das Hauptziel des Spiels ist es, lebend aus dem Albtraum zu entkommen – oder eben alle zu töten. The Texas Chain Saw Massacre verfügt über vier verschiedene Fluchtmöglichkeiten, jede ist an andere Bedingungen geknüpft. Mal muss eine versteckte Sicherung eingesetzt, mal ein verstecktes Ventil gedreht werden. Die Überlebenden schleichen durch die Map und bereiten die Fluchtwege vor. Die Killer wandern die Wege ab und stellen sicher, dass alle Fluchtmöglichkeiten versperrt bleiben. Und töten natürlich jeden Überlebenden, den sie erwischen. Großvater Sawyer ist der inoffizielle vierte Killer mit einem Sonar. Wird er mit Blut gefüttert, kann er die Umgebung aushorchen. Wer sich dann noch bewegt, wird für alle Killer markiert. Ein herrlich-gemeines Feature!
Wird das nicht schnell unfair? Nun ja, das Raffinierte an The Texas Chain Saw Massacre ist, dass es nicht unbedingt ein Teamspiel ist. Die Überlebenden können zusammenarbeiten, sie können aber auch ihr eigenes Ding durchziehen und die anderen als Ablenkung nutzen. Das kann sich in jeder Situation ändern. Vor allem, wenn ich gerade von einem Killer verfolgt werde. Planung und Map-Kenntnis bleiben das A und O. Während der Überlebenskampf in einem Hinterhalt schnell endet, können Überlebende mit Heilfläschen, Abkürzungen und Verstecken ihr Dasein deutlich verlängern. Für die Killer wiederum gilt der Leitsatz der Fast and The Furious-Filme: Mit einer Familie kannst du alles schaffen. Einzeln sind sie händelbar, koordiniert sind sie unschlagbar.
Erkenntnis: “Die Killer und Überlebenden verfügen über sehr viele Möglichkeiten, um ans Ziel zu kommen. Es bleibt asymmetrisch, ist aber nicht unfair.”
Bin gespannt, welche(r) Kult-Horrorserie(film) als nächstens für diesen asymmetrischen Schlonz herhalten muss: Nightmare on Elmstreet, Halloween, Scream...?
ich kann mit solchen spielen nix anfangen.