Nein, wir können nicht alle Leatherface spielen!
Bedenken: “Der wahre Horror ist sicherlich das Matchmaking”
Während die Welt, das Gameplay und die Atmosphäre an sich so einen tollen Job machen, ist es leider die Organisation der Runden, die den Spielspaß immer mal wieder killt. Schlüsseln wir das Ganze einmal auf: Im Laufe meiner Testphase verbrachte ich immer wieder zehn bis fünfzehn Minuten damit, in der Lobby auf eine volle Runde zu warten und mit den Anwesenden gemeinsam über die lange Wartezeit zu lästern. Jede Runde benötigt sieben Mitspieler. Ein Spieler muss Leatherface übernehmen, sonst kann das Match nicht gestartet werden. Gehen oder kommen neue Leute dazu, wird der Timer bis zum Matchbeginn zum Teil resettet. Sollten die nötigen Anforderungen bis zum Ablauf des Timers nicht erfüllt sein, wird die komplette Lobby aufgelöst. Nervig, aber das kann sich zum Release von The Texas Chain Saw Massacre sicher noch ändern.
Umständlich sind auch die Tutorials, die für den komplexen Spielablauf extrem notwendig sind, aber nicht langweiliger hätten ausfallen können: Die einzelnen Erklärungen lassen sich im Menü als trockene Lernvideos finden. Das erfordert viel Geduld und Auswendig lernen. Selbstverständlich kann man es auch ohne Anleitung probieren, doch dann wird das die ersten Runden ein recht frustrierendes Erlebnis werden. Die beste Option ist es dann noch, nach dem Tod einem der anderen (hoffentlich erfahrenen) Überlebenden über die Schulter zu schauen. Apropos frustrierend: Wie bei jedem Multiplayer hängt die Spielqualität natürlich von der Erfahrung seiner Teilnehmer ab. Bei diesem Spiel ganz besonders.
Wenn ihr Glück habt, landet ihr in einer Runde mit cleveren Killern und cleveren Überlebenden. Falls nicht, haben es die Killer oder die Überlebenden viel zu leicht. Oder beide Parteien wissen überhaupt nicht, was sie machen sollen. Das ist blöd, vor allem, wenn wir uns an das Matchmaking von The Texas Chain Saw Massacre zurückerinnern. Sein Lowlight im Bereich Balance erreicht das Spiel zurzeit, wenn ihr der letzte Überlebende seid: Da die Killer in der Überzahl sind, hängt es jetzt stark von Glück oder Erfahrung ab, ob ihr die Runde noch gewinnen könnt. In 70 Prozent der Fälle endet es in einem sinnlosen Gemetzel. Oder ihr wendet das Blatt und fühlt euch wie der glücklichste Held auf Erden.
Erkenntnis:
“Sperriges Matchmaking, langweilige Tutorials und durchwachsene Gruppenkonstellationen sind das Salz, das das Fleisch ab und zu etwas fad macht.”
Bin gespannt, welche(r) Kult-Horrorserie(film) als nächstens für diesen asymmetrischen Schlonz herhalten muss: Nightmare on Elmstreet, Halloween, Scream...?
ich kann mit solchen spielen nix anfangen.