„No Going Back“, so der Titel – kein Weg zurück. Clementine hat ihre letzte Wahl getroffen. Und nachdem ich mich so entschieden habe, schleppt sich mein Herz mühsam die Straße entlang. In den bewegenden letzten zwei Stunden habe ich lange Abschied nehmen können von Bonnie, Luke und den anderen. Schweren Herzens habe ich miterlebt, wie sich ein Konflikt zuspitzt, den ich nicht verhindern konnte. Ich konnte mich darauf einstellen, darauf vorbereitet war ich nicht. Wie konnte es so weit kommen?
Für die Antwort gilt dasselbe wie für diesen Bericht: Wer Einzelheiten der Geschichte nicht erfahren möchte, sollte ihn nicht lesen.
Das zweite Kapitel
Bis es so weit kommen konnte, hat sich Telltale schwer getan mit der zweiten Staffel. Vielleicht war die Erwartungshaltung zu groß, vielleicht wollten die Geschichtenerzähler auch zu viel. Auf jeden Fall haben sie sich übernommen, als sie im knappen Stakkato mehrere große Geschichten in fünf kleine Episoden packten. Das Ergebnis war ein holpriger Ritt, der unnötig schnell übermäßig viele Figuren einführte und viele von ihnen schnell wieder vergessen ließ. An Nick, Walter oder Reggie hatte ich bis gerade eben kaum noch einen Gedanken verschwendet.
Die Autoren Nick Breckon und Andrew Grant stolperten über Klischees des apokalyptischen Überlebenskampfes, anstatt sich in Ruhe ihren Figuren zu widmen. Die zugespitzte Gewalt wirkte über weite Strecken so vertraut, dass sie zum Selbstzweck verkam. Brenzlige Situationen schienen nur der Vollständigkeit halber vorhanden. Vielen Momenten fehlte der Biss – diese unbarmherzige Hoffnungslosigkeit, die in Staffel eins den Ton angab.
Telltale verließ sich zu sehr auf eine routinierte Inszenierung, anstatt in einzigartigen und persönlichen Augenblicken Spannung zu erzeugen. Das Nähen von Clementines Wunde in Folge eins der zweiten Staffel oder die knisternde Spannung auf dem zugefrorenen See in der letzten Episode waren Ausnahmen.
Die Konkurrenz rückt nach
Es ist auch die Inszenierung an sich: The Walking Dead wirkt altbacken. Es geht nicht um Polygone und Texturen. Es geht um Animationen, Kameraarbeit, Regie. Oft bewegen sich die Figuren hölzern oder wechseln unvermittelt von einem beruhigenden Lächeln zu schmalen angespannten Lippen. Die Lautstärke ändert sich zwischen zwei Sätzen derselben Person und die Musik übertönt schon mal die Unterhaltung. Es geht nicht um Technik. Es geht um aufmerksame Feinarbeit mit den Figuren.
Und es geht um die spielerische Inszenierung, denn Telltale verzichtet in der zweiten Staffel komplett auf Rätsel. Nur wenige kurze Szenen, in denen Clementine ihre Umgebung frei erkunden kann, erinnern noch an ein klassisches Adventure – ein richtiger Schritt. Doch jetzt fehlen Momente, in den man sich nach Belieben mit Begleitern unterhalten, sie kennenlernen kann. Ich vermisse das ruhige Entdecken eines Schauplatzes, um ein Gefühl für die Umgebung zu entwickeln. Mir fehlt das Kennenlernen von „Land und Leuten“, das mich zu einem Teil der interaktiven Welt macht.
Naja, ich hab die Tage nun endlich mal die Reihe nachgeholt und freue mich nur auf S3. Muss aber sagen, dass mir S1 auch besser gefallen hat, aber das ist meckern auf sehr hohem Niveau. Gott, was hab ich die Entwickler während dem spielen immer wieder verflucht dafür was sie mich haben machen lassen. Nein, eine Sequenz reicht ja nicht, der muss soll gefälligst selbst Hand anlegen. Ich keinem Spiel musste ich bisher mehrmals weg gucken, weil es einfach too much war (aber ok so). Echt eine geniale Reihe, hat echt Spaß gemacht, lange nicht mehr emotional so in ein Spiel reingezogen worden.
Das ist viel Kritik – hinterließ die zweite Staffel einen schlechten Eindruck? Mitnichten. Das Gegenteil ist der Fall.
Besser kann man diese Seite nicht beschreiben. 4 Motzers eben.
Also nein, das würde ich nicht wollen
Klar, bei dem Ende wo sie in Wellington aufgenommen wird, kann man sich gut vorstellen, dass sie dort erwachsen wird aber beim ich-latsch-mit-Baby-im-Arm-in-die-Zombie-Herde-Ende schon wieder weniger.
Ich würde das schon gerne selber weiterspielen.
Am Ende von Episode 5 gibt es dann aber doch verschiedene Endsequenzen und die Gespräche haben in soweit Einfluss darauf wer uns freundlicher und wer uns weniger freundlich gesonnen ist. Insgesamt fande ich die Episoden richtig super und mit dem anständigen Schote-Patch werden auch hoffentlich alle Gerüchte ausgeräumt, denn dann wird auch verstanden worum es da überhaupt geht. Der aktuelle Deutsch-Patch beinhaltet alle 5 Episoden von Staffel 2 und wurde zu einem verbesserten Patch zusammengefasst, der diverse vorherige Übersetzungslücken ausmerzt. Die Charaktere merken sich auch viel und greifen genau das zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf. Auch Heavy Rain war jetzt nicht so sehr beeinflussbar, aber das gesagte wird zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgegriffen und obwohl man die selben Kapitel spielt, spielen die sich ein wenig anders je nachdem wie man gehandelt hat und was man gesagt hat und genauso ist es auch bei The Walking Dead. Staffel 1 war natürlich mega und aufgrund des fehlenden Charakters Lee in Staffel 2, fehlt ein wenig die Bezugsperson, aber trotzdem ist Staffel 2 sehr gut gemacht, man erlebt wie Clementine vom Kind zum erwachsenen werden muss binnen weniger Monate, sie konnte ihre Kindheit niemals richtig ausleben, sondern musste funktionieren und aufmerksam sein. Sie versuchte trotzdem immer wieder die richtigen Entscheidungen zu treffen, was ihr aufgrund zahlreicher Verluste immer schwerer fällt. Dann ist da noch