Dass sich die Pfade manchmal deutlicher gabeln können, zeigt sich aber schon in diesem Abenteuer: Je nachdem, welche Antwort man dem kleinen Mädchen gibt, verlässt man ihr Haus z.B. entweder bei Tag oder Nacht, wobei es jeweils komplett unterschiedliche Szenen und Begegnungen gibt; das erhöht den Wiederspielwert der knapp dreistündigen Episode.
Der Regie gelingt es sehr gut, selbst in ruhigen Phasen ein Gefühl der Unsicherheit zu schaffen. Dann kann man mit Leuten reden, Hinweise und Gegenstände sammeln, indem man seinen Charakter direkt bewegt – allerdings in recht kleinen Arealen, in denen man nicht sehr viel findet. Die Rätsel sind einfacher, aber angenehm logischer Natur: Ein Radio funktioniert nicht. Man kann heran zoomen und alle Tasten drücken, kann es umdrehen und auf der Rückseite die Klappe öffnen – aha, zwei Batterien fehlen. Die sucht man dann und schon empfängt man Sender. Schade ist, dass man sein Inventar nicht öffnen und sich die Gegenstände darin genauer anschauen kann; sie erscheinen nur als kleine Icons am linken Rand und werden kontextsensitiv eingeblendet, falls eine Aktion mit ihnen möglich ist.
Im Angesicht der Zombies
Auch der Kampf läuft als Reaktionstest gegen die Zeit ab. Das wird in manchen Szenen ganz einfach inszeniert: Falls man direkt angefallen wird, muss man nur schnell einen oder rechtzeitig noch einen zweiten Knopf drücken, um sich zu befreien – schade, dass man den Schwierigkeitsgrad da nicht über Mehrfachkombos erhöht. Wenn man etwas mehr Zeit hat, muss man vorher immerhin zielen – z.B. mit dem Hammer oder der Flinte auf Kopf, indem man das übergroße Fadenkreuz bewegt. Das wird lediglich ein wenig erschwert, wenn man gerade gestürzt ist und die Situation von unten sieht oder wenn man vor dem Hieb oder Schuss erstmal die Waffe greifen oder laden muss, während der Zombie heran schlurft. Unterm Strich sind die Kämpfe etwas zu simpel.
Zur Unsicherheit trägt allerdings auch bei, dass der Held keine Waffe dauerhaft besitzt,
Ärgerlich sind unter iOS die kleinen technischen Mängel, denn es kommt vor allem unter iPhone 4 gelegentlich zu Rucklern. Zudem ist das Umschauen manchmal etwas zu sensibel: Kaum hat man den Finger etwas bewegt, zieht die Kamera weit weg – das kann man auch in den Menüs nicht präziser einstellen. Trotzdem kommt man unter iOS in einen etwas besseren Spielfluss, denn die Reaktionstests sind dank des intutiven Wischens und Tippens einfacher als mit dem Gamepad zu meister. Auch die Bewegung des Hauptcharakters läuft sauber über einen Fingerzeig.
Obacht hinsichtlich der Sprache: Auch in der deutschen Version des AppStore gibt es nur englische Untertitel. Da man recht viele Dialoge mit Entscheidungen führt, sollte man Englisch mindestens gut verstehen, damit einem nicht wichtige Nuancen entgehen. Sehr interessant nach dem Durchspielen sind die Statistiken: Man erfährt z.B. wie viele Spieler gelogen oder Gnade gezeigt haben, wie viele wem das Leben gerettet oder loyal begegnet sind. Die fünf Teile erscheinen monatlich und kosten fünf Euro; wer schon jetzt alle über das Spielmenü vorbestellt, zahlt laut AppStore 25% weniger.
Das dies auf dem iPad besser geht steht außer Frage.
Letzendlich bist du wohl nur das 1% was damit nicht klarkommt.
Ich frag mich immer wie man auf einem 3,5 Zoll sowas überhaupt länger als ne 1/2 Stunde spielen kann ohne einen dauerhaften Augenschaden zu bekommen. Wenn ich auf meinem Smartphone irgendwas lese (so 10min) brauch ich danach erstmal wieder eine Minute um meine Augen neu zu kalibrieren. Achso und ich bin kein Einzelfall. Selbst auf dem 3DS meiner Tochter (obwohl es da schon deutlich besser ist) gehts nicht länger als ne Stunde um anschließend die Augen in einer Minute wieder auf scharf zu stellen. Wahrscheinlich werde ich doch zu alt für sowas ^^