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The Wolf Among Us: Episode 1 – Faith (Adventure) – The Wolf Among Us: Episode 1 – Faith

Telltale Games konnte letztes Jahr mit “The Walking Dead” kreative Zeichen setzen. Es war der beste Beweis dafür, dass das Episodenformat auch in der Spielewelt eine Zukunft hat. In „The Wolf Among Us“ setzen die Adventure-Experten ihr Storytelling mit Entscheidungen und Konsequenzen fort. Wir verraten euch im Test, wie sich die erste von fünf Episoden namens „Faith“ schlägt.

© Telltale Games / Telltale Games

Kleine Schauplätze, wenig Interaktion

In der Rolle von Bigby Wolf ist man einem Verbrecher auf der Spur.
In der Rolle von Bigby Wolf ist man einem Verbrecher auf der Spur. © 4P/Screenshot

Ganz in der Tradition von „The Walking Dead“ ist man zudem in Schulterperspektive in relativ kleinen Arealen wie Straßenecken, Zimmern, Büros oder Bars unterwegs. Dort kann sich Bigby frei über WASD bewegen – er dreht sich manchmal recht steif; außerdem halten sich die Möglichkeiten der Interaktion in Grenzen. Sobald man etwas untersuchen oder aufnehmen kann, wird dies umgehend in einem Kreis angezeigt.

Dabei geht es in der Ermittlung nicht um klassische Point&Click-Rätsel mit Kombinationen, sondern eher um einfaches Sammeln von Indizien. Oder kommt da in den folgenden Episoden noch mehr? Zwar kann man einige dieser Dinge später benutzen.  Schade ist dennoch, dass es für diese Ringe, Streichhölzer und Stofffetzen kein Inventar mit Dreh- und Zoomfunktion für die weitere Analyse gibt. Dafür gibt es ein stetig aktualisiertes Archiv, wo alle bisher entdeckten Fabelwesen etwas ausführlicher beschrieben werden – ideal, um etwaige Lücken in der Story zu schließen.

Entscheidungen und Konsequenzen

Der Star des Spieldesigns ist nicht die anspruchsvolle Knobelei, sondern es sind die mitunter rätselhafte, charmanten oder grotesken Charaktere und vor allem die Entscheidungen, die teilweise umgehend Konsequenzen haben. Meist muss man in Dialogen bei ablaufender Zeit eine von mehreren Antwort wählen: Ist man freundlich oder schroff? Behält man ein Geheimnis oder plaudert man? Trotz des Comicdesigns entstehen sehr stimmungsvolle Situationen, in denen die lebendige Mimik und sehr gute englische Sprecher (man kann auch Untertitel einblenden) für Emotionen sorgen – man trifft auf

Die Schauplätze sind stimmungsvoll, aber recht klein.
Die Schauplätze sind stimmungsvoll, aber recht klein. © 4P/Screenshot

Ablehnung und Hass, auf Skepsis und Arroganz, auf Mitleid und Zuneigung. Dabei kann man über geschickte Dialogwahl z.B. Vertrauen gewinnen oder verlieren.

Die Gespräche sind manchmal wie mehrstufige Rätsel angelegt. Um einen Zeugen z.B. als Lügner zu entlarven, muss man ihn auf die unschlüssigen Stellen seiner Geschichte hinweisen. Was man in den Dialogen bewirkt, wird dann kurz in der oberen linken Bildschirmecke angezeigt: Das kann etwas wie „Mr. Toad will remember this“ oder „Caught in a lie“ oder „Snow agrees“ sein. Ab und zu wechselt die Perspektive auch in eine Zeitlupe und man muss sich für A oder B entscheiden: Ermittelt man zuerst beim Frosch oder beim Prinzen? Verfolgt man den Jäger oder den Detektiv? Je nachdem, wie man hier vorgeht, ändern sich Schauplätze und es gibt andere Folgen.

Dabei geht es in den Actionszenen hart zur Sache: In einigen Kämpfen muss man mehrere anspruchsvolle Reaktionstests meistern, bei denen neben dem rechtzeitigen Drücken von WASD auch das mehrmalige Tippen auf Q zum Einsatz kommt, wenn man z.B. treten, schlagen, ausweichen oder aus einem Würgegriff entkommen muss. Egal ob Prügelei oder wilde Verfolgung: All diese Szenen werden sehr packend, stellenweise brutal choreografiert, so dass man sich bei dem einen oder anderen „Autsch“ ertappt.

  1. CAZcadeur hat geschrieben:PS:
    Wer wie ich auf diese 80er Synthie-Musik (Dark Wave usw.) abfährt, denen seien an dieser Stelle mal "Perturbator" & "Kavinsky" empfohlen.
    Na da sag ich doch danke. Perturbators Bandcamp-Seite hat's innerhalb von zwei Stücken in meine Bookmarks geschafft.

  2. Der Zeuge Gameovahs hat geschrieben:wie immer bei Serien, werde ich warten, bis sie abgeschlossen ist, und dann in einem Rutsch spielen/schauen
    Es gibt nur eine Ausnahme und ich hasse mich jetzt noch dafür, Game of Thrones(TV) begonnen zu haben.
    Jeden Montag(wenn die Serie in USA läuft) um 5h früh aufstehen, downloaden, um sie noch VOR der Arbeit zu sehen, und dann wieder eine Woche warten,
    ..........das grenzt an Masochismus
    :D
    Habe es bei der Ausstrahlung von "Breaking Bad" Season 5.2 ähnlich praktiziert.
    Gerade DAS ist doch das Geniale an lediglich einer Episode pro Woche - so hatte man genug Zeit zum Diskutieren, Austauschen & Mutmaßen.
    Außerdem war die Vorfreude auf die Weise enorm & die Cliffhanger hatten auch ihre entsprechende Intensität - beides kaum vorhanden, wenn man's in einem Rutsch durchballert ; hat dann eher was von lauwarmem Tee/Futter/Kaffee.
    Aber die geplanten ~6 Wochen Wartezeit hierbei (und wohl auch bei "The Walking Dead") sind definitiv viiieeel zu lang.

  3. Wie GEIL ist denn bitte diese melancholisch-nachdenkliche Melodie am Anfang als Wolf Bigby sich in seinem "Luxury Apartment" aufhält ?! :Schwein:
    PS:
    Wer wie ich auf diese 80er Synthie-Musik (Dark Wave usw.) abfährt, denen seien an dieser Stelle mal "Perturbator" & "Kavinsky" empfohlen.

  4. boah... jetzt hats mich gerade ganz schön umgehauen :) eigentlich hätte ich nicht gedacht dass mir diese art von spiel zusagt. zum kauf angeregt hat mich eigentlich erstmal nur der geile stil. drive meets mike mignola. ich würde das ganze auch eher als interaktiven film mit einem hauch point and click adventure bezeichnen als ein spiel im herkömmlichen sinn. aber hey, wenn dabei so etwas spannendes und vorallem gut geschriebenes dabei herauskommt ist es mir eigentlich ziemlich egal als was man es bezeichnen will. der stil und die geile musik sind das sahnehäubchen. sehr atmosphärisch! twd steht nun ganz oben auf der liste... soll ich mich nun doch mit heavy rain auseinandersetzen oder sind die gemeinsamkeiten nur oberflächlich?

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