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Thief (Action-Adventure) – Ein Meisterdieb schlittert in die Moderne

Was verbirgt sich hinter einem „Reboot“? Eidos Montreal will das Spielerlebnis von Thief neu interpretieren. Meisterdieb Garrett soll nicht nur die Fans klassischer Stealth-Action  unterhalten, die ihn seit zehn Jahren (Thief: Deadly Shadows) schmerzlich vermisst haben. Er soll auch unbelastete Langfinger begeistern, die ihn vielleicht gar nicht kennen. Das Schleichen soll quasi allen Spaß machen. Ob das gelingt ist, klärt der Test.

© Eidos Montréal / Square Enix

Steuerungszicken & Touchpadgefummel


Die Steuerung hat allgemein ihre Tücken. Obwohl Eidos Montreal eine neue Schnelligkeit in dieses Thief bringen will, stockt mitunter der Ablauf. Man kann dank Kralle selbst sehr hoch liegende Leitern oder Simse erreichen, fast schon Wandläufe einleiten und überspringt Abgründe bei gedrückter Sprinttaste automatisch. Hinzu kommen Kletterpartien, die ganz entfernt an Uncharted erinnern. Aber es entsteht durch dieses fragwürdige Tempo nicht wirklich ein intuitiver Fluss wie etwa in Dishonored. Manchmal hockt man nach einem Lauf auf einem Sims und kann z.B. nicht direkt nach

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Architektonisch kann dieses Thief mitunter überzeugen – spielerisch enttäuscht es. © 4P/Screenshot

unten springen – das geht erst auf Knopfdruck. Auch das Ergreifen von Haken oder Seilen ist mitunter seltsam fummelig.

Was auf der PlayStation besonders nervt: Das Touchpad. Es ist ein Graus, wie nervös die Auswahl von Tränken oder Pfeilen dort läuft – so etwas muss komplett präzise ohne Fehlversuche laufen. Zwar kann man auch über das Steuerkreuz durchschalten, was perfekt funktioniert, aber dort eben nur durch Pfeiltypen, nicht durch Heilmittel, Tränke & Co. Warum kann ich da nicht das komplette Inventar erreichen?

Artdesign und Technik

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Immer schön langsam: Nicht nur subtile Fallen warten auf Garrett. © 4P/Screenshot

Apropos PlayStation 4: Laut Square Enix ist das die „Lead-Plattform“ für die Entwicklung. Aber davon sollte man sich nicht zu viel versprechen – keine Bange: Thief sieht ordentlich bis gut aus, aber eben nicht mehr. Das reicht nur, um z.B. die PlayStation-3-Version im direkten Vergleich hinter sich zu lassen. Vor allem verwaschene Oberflächen im nahen Bereich, gelegentliche Bildratenprobleme beim Kameraschwenk sowie spätes Texturnachladen beim Betreten eines Levels ernüchtern. Hinzu kommt, dass sich Mimik, Gestik und Animationen auf der PlayStation 4 deutlich unter dem Niveau grafisch erstklassiger PS3-Abenteuer wie The Last of Us oder Beyond befinden.

All das könnte ein ausgezeichnetes Artdesign abfangen, wie das markante Deus Ex mit seinem Leitmotiv aus Gold und vor allem das künstlerisch eindrucksvolle Dishonored mit seiner lebendigen, farblich und stilistisch beeindrucken Parallelwelt gezeigt haben. Aber hier bin ich von Eidos Montreal enttäuscht: Die Mischung aus düsterem Mittelalter und viktorianischem Industriezeitalter bietet so viel Potenzial für eigene Interpretationen, für exotische Maschinen oder Gefährte, das zumindest in den ersten Kapiteln nur ansatzweise genutzt wird. Alles wirkt einheitlich düster. Manche Stilelemente wie etwa Männer mit Melonen oder der Händler in seinem Trenchcoat wirken sogar wie Fremdkörper.

  1. Wie schon einige geschrieben haben, atmosphärisch ist das Spiel absolute spitze. Das Setting ist düster und ich war gerade erstaunt wie gut die Grafik, abgesehen von ein paar Details, auch heute noch aussieht für einen inzwischen 5 Jahre alten Titel.
    Trotz der offenen Level ist man gezwungen Linear zu spielen und sich öfters zu lange automatisierte Animationen anzusehen. Ich finde gerade hier hat man den größten Fehler gemacht im Gameplay Design in einem ansonsten solidem/guten Spiel.
    Glaube kaum das es einen Nachfolger geben wird? Mensch hätte ich Bock auf ein neues Thief nur diesmal mit kompletter Entscheidungsfreiheit und nicht linearem Leveldesign in einer Semi Open World.

  2. Gut formuliert. Dieses Gefühl sich frei in einem komplett offenen Level zu bewegen hat total gefehlt. Stattdessen waren es (bis auf ein zwei Level) nur ein relativ linearer Weg mit mehreren Abzweigungen.

  3. Hab Thief (also das neue...Ich hasse das Weglassen von Nummern) irgendwann im Herbst auch durch geschafft. Wieso durchgeschaft? Nicht weil es so schwer war, sondern weil ich es schon zwei mal hab ruhen lassen weil ich die Lust verloren hatte.
    Technisch ist das Spiel wirklich gut gelungen, bis auf die Stadt. Dieses Fenster aufgefummel Hotkey gehämmere und die teilweise Ladebildschirme waren für mich unglaublich nervig. Der 20. schmale Durchgang in dem ein Balken genauso lag und weggedrückt werden muss hat mich irgendwann nur noch aufgeregt.
    Das Gameplay ist an sich OK. Aber irgendwie hat es sich falsch an gefühlt. Ich kann nicht genau benennen warum das so ist. Eins kann ich Benennen: Das ich einen Seilpfeil nur an einen vorgesehen Punk schießen kann ist eine der Sache wo ich mir denke: "Das Ging vorher doch auch ohne gängeln des Spielers" (Musste nur Holz sein).
    Ich hab mich so gefühlt als wenn ich vom Spiel Designer auf einen Weg gezwungen wurde den ich zu gehen hatte. Im Pen and Paper würde ich es als Railroading gezeichnen. Und ja es gab mehrere Wege die man nehmen konnte, aber an diesen extra positonieren Sachen wurde ich immer aus der Immersion gerissen. Es war nicht ich hab einen Kreativen weg gefunden sondern nur ein: "Ich hab einen vorgegebenen Weg entdeckt".
    Die Level hatten alle nicht so richtig das Flair des durch die Schatten drücken und einen weg finden. Wo Wachen ihrer Arbeit nachgehen und es so ist wie es eben ist.
    Sie haben sie wie konstruierte Level an gefühlt (ähnlich dem Seilpfeil Beispiel) und nicht wie eine Sache die wirklich auf der Welt existiert.
    Die Story war mir zu Flach und irgendwie komisch aufgebaut. Sie hatte nicht mehr das Geheimnisvolle was ich in den alten Teilen gefunden hab. Und ich meine ehr Teil 1 und Teil 2.
    Für sich alleine genommen hätte ich das Spiel vermutlich ganz anders Wahrgenommen und als Besser empfunden. Da es sich aber an den alten Teilen messen muss (Gewählter Titel, selbst schuld) hat es zu viele Federn gelassen.

  4. Reboots findet ja grundsätzlich auch jeder mal scheiße - bis das Spiel gut wird.
    Das passiert aber selten und beim neuen Thief ist das eben auch nicht der Fall.
    Es mag für Neulinge keine totale Katastrophe sein aber selbst viele Spieler die die alten Teile nicht kannten, waren vom neuen Teil nur wenig beeindruckt.

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