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Titan Quest (Rollenspiel) – Hack & Slay der alten Schule

Die Zeit rast. In der Spielewelt mitunter noch zügiger als sonst schon, so dass zwölf Jahre wie eine halbe Ewigkeit scheinen. Dementsprechend ungewöhnlich ist es, dass THQ Nordic dem 2006 erschienenen Action-Rollenspiel Titan Quest eine Konsolenversion spendiert. Zwar basiert diese auf der Anniversary Edition aus dem Jahr 2016, doch der Kern gehört im Prinzip in eine andere Spiele-Ära. Ob das Hack&Slay heutzutage noch unterhalten kann, klären wir im Test.

© Iron Lore / THQ

Titanen gegen den Zahn der Zeit

In den letzten zwölf Jahren ist viel in der Spielewelt passiert. Als Titan Quest erschien, war die Xbox 360 gerade mal ein paar Monate auf dem Markt und die PlayStation 3 nicht einmal erschienen. Und das Action-Rollenspiel (aka Hack&Slay oder auch „Kloppmist“) zehrte immer noch vom Diablo-2-Erfolg, an den auch Dungeon Siege nicht heranreichen konnte. Loki von Cyanide sollte erst 2007 erscheinen, Silverfall oder Sacred 2 ein weiteres Jahr später. Auch Titel wie Torchlight waren zu diesem Zeitpunkt maximal in der Konzeptphase. Dementsprechend wurde damals die Veröffentlichung von Titan Quest herbeigesehnt. U.a. auch, weil sich hinter dem damaligen Entwickler-Team Iron Lore Entertainment mit Brian Sullivan einer der führenden Köpfe der Ensemble Studios (Age of Empires) an einem Diablo-Rollenspiel versuchte.

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Die Kulisse und vor allem die Steuerung wurden gut an aktuelle Konsolensysteme angepasst. © 4P/Screenshot

Und das seinerzeit recht erfolgreich: Iron Lore hatte im Gegensatz zu Diablo 2 mit seinen zufällig generierten Abschnitten die gesamte Welt von Hand gezeichnet. Nicht nur das: Man konnte die mit Fabelwesen wie Satyre, Minotauren, Harpyien, Medusen oder Zentauren bestückte  Antike, die man mit einem einsamen Helden durchstreift, theoretisch in einem Rutsch ohne Nachladephasen durchqueren. Angesichts der durchaus schicken Kulisse, die man 2016 in der „Anniversary Edition“ modernisierte und an hohe Auflösungen anpasste, war das damals eine nicht zu unterschätzende Errungenschaft. Zudem gab es eine umfangreiche Charakterentwicklung, bei der man mit zwei aus acht Spezialisierungen (eine weitere kam später mit dem Add-On Immortal Throne hinzu) mit zig aktiven oder passiven Fähigkeiten auswählte, um so seine präferierte Spielweise von Zauberern bis Nahkämpfern (auch in Mischform) für die Figur zu finden. Dass die gefundene oder erstandene Ausrüstung mitunter bestimmte Figurenstufen oder Eigenschaftswerte erforderte, heizte die Suche nach der perfekten Ausrüstung zusätzlich an. Und nicht zuletzt konnten mit der einfachen Steuerung und vor allem der im Nachhinein betrachtet etwas im Übermaß sowie gelegentlich unpassend ausgeschütteten Beute alle Jäger-und-Sammler-Instinkte befriedigt werden.

Immer noch unterhaltsam


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Die umfangreiche Reise führt einen nicht nur durch halb Griechenland, sondern auch in den Orient oder nach Ägypten. © 4P/Screenshot

Der spielerische Kern wurde zwölf Jahre nach dem Original und gut zwei Jahre nach der Anniversary Edition am PC natürlich nicht angefasst. Von den ersten zaghaften Schritten mit einer nur leicht bewaffneten und fähigkeitslosen Figur bis hin zu Schlachten gegen dutzende Gegner und Halbgötter, bei denen der Bildschirm ggf. mit Zaubereffekten übersät wird, bietet Titan Quest klassisches Hack&Slay. Das bedeutet hinsichtlich des Kampfsystems im Wesentlichen ein „Klick&Weg“: Der anvisierte Gegner wird aufs Korn genommen, solange der entsprechende Knopf gehalten wird. Ist nach seinem Ableben ein weiterer im Umkreis geht es weiter, ohne dass man die Taste erneut betätigen muss. Bei Nahkämpfern bedeutet dies unter Umständen, dass man auch ohne Richtungsangaben auf dem linken Stick weitgehend automatisch zum nächsten Feind läuft und dann auf ihn einschlägt oder –sticht. Dieser Halbautomatismus ist zwar nicht mehr wirklich zeitgemäß, doch zusammen mit dem vor allem im ersten Akt auf „Normal“ sehr benutzerfreundlichen Schwierigkeitsgrad kommt man in einen angenehmen Flow: Man grast die Karte ab, erledigt die Feinde, öffnet Kisten und sammelt Beute. Zwar muss man bei einigen, in erster Linie großen oder ihrerseits magiebegabten Kontrahenten auch mal kurzzeitig die Flucht ergreifen oder einen Heiltrank einwerfen, der die schwindende Gesundheitsleiste schnell wieder auffüllt.


  1. 3/4 durch gz. denke mal bei der Steuerung wird es ab Legendär kritisch.
    Kleine Frage, hat wer hier das Turtle Level geschafft? Wir hatten das Glück, nach nur 5 mal Hades schon die Schildkröte zu bekommen.
    Nur die Mobs im letztem Käfig links können wir nicht ins Target nehmen und eine Tür gibt es nicht. Jemand das selbe Problem gehabt und gelöst?

  2. Jetzt ist das Spiel richtig gut. Die meisten Kritikpunkte der Tests wurden rausgepatcht.
    Hab ca. 2/3 des Spiels durch und könnte permanent zocken ohne aufzuhören.
    Während mich Diablo mit seinen zufällig zusammengewürfelten Levels und der lahmen Story schwer gelangweilt hat, liebe ich dieses Game über alles. Unbedingt mehr davon!

  3. Patch 1.02 hat die Framerate tatsächlich wieder normalisiert. Zumindest ist das 30 fps cap weg. Dafür kann man den 4K Mode noch immer nicht deaktivieren, wodurch das Spiel, je nach Situation, ziemlich stottert.
    Immerhin ist es spielbar. Aber ich vermisse noch immer den Couch Co-Op. Diablo und Victor Vran sind zwar gut...aber eben nicht Titan Quest.
    Edit: Die Steuerung wurde ebenfalls überarbeitet und die Verzögerung ist weg - sehr gut :)

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