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To End All Wars (Taktik & Strategie) – Ein Krieg, alle Kriege zu beenden

Mit To End All Wars inzeniert Ageod zum hundertsten Jahrestag des Kriegsausbruches 1914 den Ersten Weltkrieg als Rundenstrategie-Epos. Kann das Spiel im Test überzeugen?

© Ageod / Slitherine Ltd.

Übersicht? Ach komm!

Auch andere Elemente wie z.B. das Diplomatiesystem sind völlig undurchsichtig. So nutzt man kein eigenes Untermenü, sondern einen Kartenabschnitt als Übersicht, zu dem man jedes Mal mühsam scrollen muss. Hier können über ein Submenü u.a. Botschafter entsandt werden – direkte Verhandlungen gibt es nicht. Seeblockaden? Forschungsmenü?  Funktionieren ähnlich wie die Diplomatie und sind damit zunächst nah an der Grenze zur Unbenutzbarkeit. Auch die Einheitenrekrutierung überfordert mit viel zu vielen Informationen. Wer hier den kompletten Durchblick haben will, sollte viel Erfahrung mit der Engine mitbringen. Dazu kommt, dass selbst wichtige Nachrichten, z.B. über den Status einer Belagerung, in dem kleinen und extrem unübersichtlichen Nachrichtenfenster verschwinden

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Der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn befindet sich 1914 in einer unheimlich prekären Lage. © 4P/Screenshot

können.

Zu allem Überfluss wird immer der komplette Krieg  simuliert – inklusive der Schauplätze in Asien, dem Pazifik und den Kolonien in Afrika. Ich muss von Beginn an überall meine Augen haben, während ich gleichzeitig mit der Spielmechanik kämpfe. Es gibt dummerweise keine Möglichkeit nur ein Land zu übernehmen, den Krieg in den Kolonien zu automatisieren, erstmal die Seegefechte auszublenden oder gar nur eine Front zu spielen. Ganz oder gar nicht lautet hier die Devise. Zwar gibt es ein Einstiegsszenario bei Tannenberg, aber aus der Koordination von drei Armeeverbänden direkt in den Großen Krieg mit seinen unzähligen Schauplätzen einzusteigen, ist wie ein Sprung in einen kalten See. Der bei näherem Betrachten eine massive Eisdecke hat.

…… Zug …… um …… Zug ……


Vermutlich aus diesem Grund dauern die Züge, die jeweils 15 Tage des Konfliktes simulieren, in ihrer Berechnung eine kleine Ewigkeit. Nach jedem Zug kann man rund drei bis vier Minuten einplanen, in denen zunächst gar nichts

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Weltkrieg: Die entlegenen Schauplätze in Afkrika und Asien werden in kleinen Fenstern auf der Karte dargestellt. © 4P/Screenshot

passiert. Erst im Anschluss werden Bewegungen und Kämpfe tageweise simuliert. Das nervt unheimlich, denn so gerät der Spielfluss immer wieder ins Stocken und man wird unsanft aus dem Konflikt gerissen. Zudem stürzte das Spiel im Test während der Berechnung ab und zu einfach ab – ärgerlich, wenn man nicht jede Runde manuell speichert.

Auch die Performance ist grenzwertig: Trotz der selbst für ein Wargame durchschnittlichen Kulisse zuckelt die Karte bei großen Zoomstufen unschön über den Bildschirm und es kommt immer wieder zu kurzem Einfrieren und Rucklern. Hier hätte man die Engine dringend besser optimieren müssen, denn derartige technische Probleme sind mit dem Gezeigten nicht zu vereinbaren.

  1. Sephiroth1982 hat geschrieben:Ist wohl ausschließlich für Asiaten gedacht, das Spiel, wenn selbst hardcore Strategen ihre Probleme damit haben werden.
    Ich hab letztens erst ne Kampagne als Mittelmächte gewonnen und bin kein Asiate. Um ehrlich zu sein das war das erste Spiel von Ageod, welches ich gewonnen habe. Es ist deutlich zugänglicher als alle anderen Ageod-Titel.
    Muss aber zugeben, das Spiele a lá CK2 und EU4 mitlerweile als Standard ansehe, was Schwierigkeit ist.
    Zu allem Überfluss wird immer der komplette Krieg simuliert – inklusive der Schauplätze in Asien, dem Pazifik und den Kolonien in Afrika. Ich muss von Beginn an überall meine Augen haben, während ich gleichzeitig mit der Spielmechanik kämpfe. Es gibt dummerweise keine Möglichkeit nur ein Land zu übernehmen, den Krieg in den Kolonien zu automatisieren, erstmal die Seegefechte auszublenden oder gar nur eine Front zu spielen. Ganz oder gar nicht lautet hier die Devise. Zwar gibt es ein Einstiegsszenario bei Tannenberg, aber aus der Koordination von drei Armeeverbänden direkt in den Großen Krieg mit seinen unzähligen Schauplätzen einzusteigen, ist wie ein Sprung in einen kalten See. Der bei näherem Betrachten eine massive Eisdecke hat.
    Vielleicht solle der Tester mal War of the Pacific oder Warplane Orange spielen. DAS IST KOMPLEX.
    https://www.youtube.com/watch?v=KVFi-qRA49o
    Hab da mal nen MultiplayerSPiel verfolg, das 3 Jahre ging!
    Ehrlich, das Spiel hat schwächen wie die absolut bekloppte Blockade-Mechanik.Es erklärt einen sogar im Handbuch zu wenig, z.B. warum ich nicht noch ein Oberkomando erstelle kann usw. Aber es absolut nachvollziehbar sobald man es verstanden hat. Man muss halt echt 5 mal eine Kampagne spielen um einigermaßen zu verstehen wie und was ich mache und damit kann ich volkommen leben.
    Richtig nerven tut mich aber das Fehlen von mehreren Scenarios, das riecht nach typischen Scenario-DLC Abzocke wie bei den anderen Spielen zu Matrix-Games unverschämten Preisen.

  2. Hm, sehe ich anders. TEAW ist das gelungenste Spiel von Ageod seit langem. Und ganz ehrlich, wenn man die Spielmechanik eines Titels verstanden hat, ist es doch auf andere Games übertragbar. Letzten Endes ist es wie Schach.
    Bei den Tooltips gebe ich aber recht. Ageod, holt euch doch endlich mal einen ins Team, der sich um die Zugänglichkeit kümmert.

  3. so komplex ist das spiel gar nicht, man sollte das adjektiv streichen und eher mit attributen wie undurchdacht, unübersichtlich versehen...
    das ganze werk ist nicht kompizierter als zb total war rome.
    aber die menüs, und die ganzen anzeigen und +berhaupt das komplette interface ist derart unübersichtlich wie das ganze spiel das man dem verlauf kaum folgen kann, geschweige denn richtig agieren.
    davon ab läuft das spiel grausam schlecht, und ich hab wahrlich keinen schlechten rechner, aber ständige freezes und heftige ruckler nerven tierisch ab, und die freezes ziehen sich über mehrere sekunden.... und das bei soner 2D aufmachung? unter aller sau.
    es ist nicht die komplexität die das spiel so einsteiger unfreundlich und frustrierend macht, sondern einfach mangelnde infos, und schlechtes interface...
    man muss erstmal stundenlang spielen nach dem motto try and error um alles kennenzulernen...
    tooltips, anständige beschreibungen und infos, fehlanzeige. nur deshalb "wirkt" das vllt schwer oder kmplex... aber nur weil ich n icht in der lage war anständige ebschreibungen und tooltips in ein spiel zu bauen und es dann mit allem möglichen vollknalle ohne den spieler zu infrmieren was es da so alles zu tun gibt, macht das ein spiel noch lange nicht komplex, sondern einfach nur unfertig.
    das ist auch mein eindruck, das spiel ist einfach nicht fertig geworden. und zwar so rund 1 jahr zu früh raus...
    es gibt dabei deutlich komplexere strategie spiele, die aber eben ein anständiges interface und gute infos und tooltips haben mit hilfe derrer man sich dann "schlau" machen kann und das spiel ohne frust lernen, hier kommt man sich vor wie ein kleinkind vor nem herd, ohne das mami einem sagt das die herdplatte heiß ist, und man selber drauffassen muss um es zu erfahren... das kanns echt nicht sein.

  4. sarnokh hat geschrieben:Warum gibt es so oft nur die Extreme? Entweder total vereinfachter Mist, oder so überkomplex!?
    Ich glaube "Commander: The Great War" wäre da genau richtig für dich.

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