Fazit
Während mit Square ein alter Haudegen des klassischen japanischen Rollenspiels mit seinen Traditionen und der Moderne kämpft, geht Atlus unbeirrt seinen Weg und zementiert seinen Ruf als JRPG-Spezialist erster Güteklasse. Ja: Das als Shin Megami Tensei X Fire Emblem gestartete und mittlerweile als Tokyo Mirage Sessions #FE veröffentliche Abenteuer ist hinsichtlich der Mechanik und der Präsentationsschleifen (Gespräch, Levelerforschung, Kampf usw.) so konservativ wie das Artdesign knallbunt und poppig. Hinsichtlich der Geschichte kann das nur auf Japanisch mit englischen Untertiteln erhältliche Abenteuer ebenfalls bestenfalls Durchschnittswerte erreichen. Doch was man in diesem „Persona light“ mit seinem Popkultur- und Idol-Fokus aus dem klassischen Rundenkampf herausholt, ist großes Kino. Die aufwändig inszenierten Auseinandersetzungen bieten zusammen mit der umfangreichen Personalisierung sowie den leider numerisch zu limitierten erlernbaren Fähigkeiten eine enorme taktische Tiefe, die über kleine erzählerische Unzulänglichkeiten hinweg trösten kann. Eine unter dem Strich für Wii-U-Verhältnisse sehr ansehnliche Kulisse sorgt zusammen mit den absolut gelungenen J-Pop-Kompositionen sowie dem Instrumental-Soundtrack für einen sehr stimmungsvollen Abstecher in die Welt von Stars, Sternchen, Vocaloids und Möchtegerns. Schade ist allerdings, dass die Fire-Emblem-Einflüsse sich außerhalb des Kampfes auf wenig mehr als Cameo-Auftritte der Fantasy-Helden von Intelligent Systems beschränken. Dennoch: Zum vermeintlichen Ende der Wii-U-Ära bekommt die Konsole ein gelungenes J-RPG, auf das die Fans anderer Systeme zumindest bis zum Start von Persona 5 neidvoll schauen.
Schön zu wissen, den hab ich gestern Abend gerade noch betreten und dann gespeichert
Es ist jedenfalls total kitschig. Viel kitschiger als ein Persona. Man braucht schon ein dickes Fell. Man kennt das aus entsprechenden Anime. Selbstverständlich wollen alle immer nur Idols werden, weil sie alle Menschen glücklich machen und ihre Herzen durch Musik erreichen wollen (während ich dies tippe läuft hinten der Schmalz aus der Tastatur...)
Mag sein, dass sich das im Lauf des Spiels noch gibt, wie gesagt, ich bin erst knapp 5h drin (Zero Time Dilemma ist etwas dazwischengegrätscht...). Auf die von Levi angesprochenen satirischen Momente versuch' ich mal zu achten, angesprungen ham sie mich aber bisher nicht.
Auf der anderen Seite empfinde ich das Kampfsystem durchaus auch als originell, man versucht quasi immer erstmal Schwächen bestimmter Gegner zu ermitteln und dann Ketten zu bauen, denn immer wenn man eine Schwäche ausnutzt, kann ein anderes Partymitglied, das eine...
Wie Levi bereits erwähnt hat, parodiert die Story viele dieser Klischees regelrecht und die Figuren die diese am stärksten darstellen sind prinzipiell auch so angelegt, dass man diese erkennt (z.B. strunzdumm). Die meisten der Charaktere kommentieren dieses Verhalten dann aber auch kritisch bzw. humoristisch. Dieses Spiel beinhalte ja eigentlcih auch eine explizite Kritik der japanischen Popkultur, was leider durch die Zensur natürlich nicht ganz so erkenntlich ist, (Siehe Entfernung der Pinup-Bilder und Pinup-Vergangenheit eines bestimmten Charakters.)
bin nicht yopparai aber ich antworte trotzdem mal:
Die Story hat Fremdschäm-Charakter ... aber sie spielt auch regelrecht damit.
So gibts zum Beispiel eine Stelle, bei der du explizit von einen "jüngeren" Charakter mit "Onii-Chan" angesprochen wirst. ... (Als Anspielung auf gewisse Anime-Trope) Deinem Charakter ist das aber praktischerweise ähnlich peinlich wie dem Spieler selbst
Sowieso hilft der Hauptchar mit seiner "Ablehnung" des ganzen Idol-Krams dafür, dass man gut mit zurecht kommt ... bzw später mit reinwächst?! (hab erst Prologue beendet ... blödes RL )