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Touhou Genso Rondo: Bullet Ballet (Action) – Kugelhölle aus der Hölle

Abseits von Prüglern, klassischem Rollenspiel und dem einen oder anderen Shmup machen Publisher normalerweise einen weiten Bogen um Nippon-Spielekunst. Die einzigen, die sich mehr als sporadisch daran versuchen, sind Rising Star Games und Nippon Ichi. Letztere haben nun mit Touhou Genso Rondo Bullet Ballet einen weiteren ungewöhnlichen Titel in die Regale gestellt. Wie die Chancen stehen, dass der Bullet-Hell-Mix auch hierzulande seine Fans findet, verraten wir im Test.

© Cubetype / Nippon Ichi

Ungewöhnlicher Nippon-Spaß

Dass das Verständnis für Videospielunterhaltung im Land der aufgehenden Sonne mitunter etwas „anders“ ist, ist nicht ungewöhnlich. Und gelegentlich kommt es vor, dass  auch im Westen der Funke überspringt. Nippon Ichis Disgaea-Serie z.B. hat sich nicht nur eine Fangemeinde außerhalb Japans gesichert, sondern auch Rollenspiel-Strategie maßgeblich beeinflusst. Auch die Musou-Spiele von Tecmo Koei finden hierzulande treue Anhänger. Die so genannten „Visual Novels“ sind ebenfalls aus Japan herüber geschwappt. Und abseits von Dating-Sims schafft es sogar der eine oder andere Titel, der teils oder insbesondere auf anzügliche bzw. doppeldeutige Inhalte ausgelegt ist wie z.B. Dead or Alive Xtreme 3, Criminal Girls, Gal Gun: Double Peace odser Senran Kagura: Estival Versus irgendwie auf die europäischen Konsolen.

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Bunt? Ja! Kugelhölle? Ja! Unterhaltsam? Nur kurzzeitig. © 4P/Screenshot

Doch je exotischer Thema oder Mechanik sind, desto schwieriger ist es für den jeweiligen Titel, Aufmerksamkeit zu generieren. Touhou Genso Rondo Bullet Ballet hat meine Neugier durch eine interessante Prämisse geweckt: Hier werden klassischer Prügler und Bullet-Hell-Action à la Akai Katana oder DoDonPachi miteinander verbunden. Wie kann man sich das vorstellen? Im Prinzip sehr einfach und überschaubar: Zwei Figuren stehen sich aus der Vogelperspektive eingefangen auf einem Bildschirm gegenüber und schmeißen mit Kugelhageln um sich. Alle elf Figuren verfügen über einen Ausweichsprint, Smartbomben, eine pixelgenaue Ausweichoption und diverse Angriffsoptionen, die von Einzelschüssen, Nahkampfkombos und Fächerbeschuss bis hin zu einem Spezialangriff mit Perspektivenwechsel reichen. Und so versucht man, sich smart zu bewegen, da knappes Ausweichen die „Charge“-Leiste auflädt, die für Sonderangriffe nötig ist, während man gleichzeitig bestrebt ist, mit seinen unterschiedlichen Attacken die Lebensleiste des Gegenübers zur Neige zu bringen.

Prügel-Mix


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Wenn man es nahe genug an den Gegner heran schafft, gibt es ein kleines Prügel-Duell. © 4P/Screenshot

Beat-em-ups scheinen das bevorzugte Mash-up-Ziel japanischer Entwickler zu sein. Denn lange bevor Nippon Ichi auf die Idee kam, Prügeln und Shmup zu verbinden, haben auch schon z.B. Capcom oder Square Enix versucht, die Handkanten-Auseinandersetzungen mit anderen Spielelementen aufzufrischen. Doch sowohl die Tobal-Serie auf der PSone, von der Teil 2 leider hierzulande nicht mehr erschien und die Kloppereien mit Dungeon-Erforschung kombinierte, als auch das Match-3-Prinzip von Super Puzzle Fighter 2 Turbo haben das Match-3-Prinzip von Super Puzzle Fighter 2 Turbo haben dem Patronen-Ballett von Touhou Genso Rondo etwas voraus: Sie sind nicht nur kurzfristig unterhaltsam. Dabei ist das Konzept hier durchaus interessant, während das Fundament grundsolide ist: Die Steuerung ist ebenso genau wie die Kollisionsabfrage. Und die Angriffsmuster des knappen Dutzends Spielfiguren können durchaus fordernd sein, wenn sie eine optimale Hand-Auge-Koordination abfragen. Doch nach dem Fundament scheint die Ideenkiste leer gewesen zu sein. Das Charakterdesign der weiblichen Baller-Heldinnen ist stereotyp. Die Geschichten hinter den Auseinandersetzungen sind nicht nur inhaltlich, sondern auch hinsichtlich der Inszenierung schwach – es gibt nicht einen Fetzen Sprachausgabe.

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Das Figurendesign ist hochgradig stereotyp, die auf jegliche Sprachausgabe verzcihtende Präsentation ist spröde und altbacken. © 4P/Screenshot

Und so kurzzeitig unterhaltsam des „Shmuppen“ oder „Bullet-Hellen“ auch ist, das natürlich auch on- und offline gegeneinander gespielt werden kann, so schnell verfliegt die sich ohnehin im Zaum haltende Erstfaszination. Denn nicht nur an Heldinnen wurde gespart. Auch die Modusauswahl ist überschaubar. Neben Story und Arcade (im Prinzip Story ohne die Textschnippsel) wartet auf Solisten noch ein „Boss Rush“, in dem man die Spezialattacken der gesamten Mannschaft aneinandergereiht serviert bekommt. Zudem werden Balancing-Probleme offenbart, wenn man mit einer Figur den Arcade-Modus beinahe im Schlaf bewältigen kann, mit einer anderen aber bereits an der zweiten Gegnerin wiederholt scheitert. Da hilft auch das Tutorial nicht, das einen per Text und ohne jegliche Eingriffsmöglichkeit durch die Basisfunktionen zu lotsen versucht, bevor man angesichts der trocken vor sich hin dudelnden Öd-Musik eingeschlafen ist. Denn auch die Kulisse schafft es nicht, einen mit atemberaubenden Explosionen längerfristig an den Bildschirm zu binden – wie auch, wenn alles zwar sauber läuft, aber irgendwie den Eindruck hinterlässt, als ob das Spiel vor zehn Jahren oder noch früher hätte erscheinen sollen.

  1. LP 90 hat geschrieben: Was erwartest du? Der Tester hat den Test nach noch nie von der Tohou-Reihe vorher gehört.
    Man hätte ja jemanden mit dem Test beauftragen können, der die Reihe kennt. 4players testet hin und wieder Shmups, und Touhou ist eines der bekanntesten Franchise in dem Genre. Ausgeschlossen, daß es bei 4p niemanden gäbe, der es nicht wenigstens kennt.
    -Scythe- hat geschrieben:Vielleicht sollten sie mal die Orignalen Zun-Spiele lokalisieren und hier verkaufen statt die Fangames hier zu verramschen. Interessenten gibt es auch im Westen genug.
    Sollte Lolk nicht auf Steam erscheinen? Bisher ist da wohl nichts draus geworden. Schade, und auch ein bisschen unverständlich in der heutigen Zeit.

  2. greenelve hat geschrieben:
    -Scythe- hat geschrieben:Vielleicht sollten sie mal die Orignalen Zun-Spiele lokalisieren und hier verkaufen statt die Fangames hier zu verramschen. Interessenten gibt es auch im Westen genug.
    Bisher hat es wohl nur Double Dealing Character unlokalisiert in den Westen geschafft per Playism.
    Zu Mountain of Faith gibt es gar eine Demo: http://www.4players.de/4players.php/dow ... 47903.html
    Uff, sogar auf 4P. Gibt sogar Screenshots mit eigener Seite, wenn auch eine Leere. Wer hat das denn hochgeladen? :Blauesauge:

  3. Vielleicht sollten sie mal die Orignalen Zun-Spiele lokalisieren und hier verkaufen statt die Fangames hier zu verramschen. Interessenten gibt es auch im Westen genug.
    Bisher hat es wohl nur Double Dealing Character unlokalisiert in den Westen geschafft per Playism. Wobei man sich für die PS4 auch auf Urband Legend in Limbo freuen darf. Wer sich allerdings mit Touhou näher auseinandersetzen will kommt aktuell nicht um den PC als Spieleplattform herum.
    Zum Test bzw. Spiel kann ich allerdings nicht viel sagen. Touhou Genso Rondo is aber auch an anderen Stellen nicht gut angekommen, weswegen ich das hier mal als gepublished'tes fangame für Vollpreis abtue.
    Nebenbei: Nicht Touhou-Fans testen zu lassen is das Beste was man machen kann.

  4. Lebensmittelspekulant hat geschrieben:Ich finde diesen Test leider nicht gut geschrieben.
    In den ersten Absätzen wird relativ belanglos über die japanische Spielkultur fabuliert. Was hilft das bei einer Kaufsentscheidung? Man hätte doch diesen Platz nutzen können um wenigstens auf die Touhou-Spielereihe selber eingehen zu können. Das wäre jedenfalls weitaus aufschlussreicher gewesen, wenn man schon zum Spiel selber so wenig zu sagen hat.
    Dazu gibt es einige äußerst merkwürdige Kritikpunkte. Warum zB wird erwähnt, daß die Figuren stereotyp seien? Das sind nunmal die ganz normalen Touhou-Charaktere. Bei Mario beschwert man sich auch nicht, daß man seit Jahrzehnten immer denselben typischen Klempner spielt, oder? ^^
    Und ich finde zur Musik hätte man auch ein wenig mehr sagen können. Die Touhou-Serie ist unter anderem wegen ihrer Musik so populär geworden. Im Trailer höre ich einige Remixe von bekannten Zun-Songs. Zun wird im Test selber garnicht erwähnt. Es wäre sehr interessant gewesen, warum die Musik in diesem Spiel, im Vergleich zu den Originalspielen, nur öde Dudelmusik ist. Liegt es daran, daß es nur Remixe sind? Hat Zun an diesem Spiel garnicht mitgewirkt und auch die Musik nicht komponiert?
    Für Normalspieler reicht es die Wertung zu sehen, um zu wissen, daß dieses Spiel nichts für sie ist. Als Fan der Serie erhält man allerdings nur bedingt Klarheit, ob man dafür 30 € ausgeben könnte.

    Was erwartest du? Der Tester hat den Test nach noch nie von der Tohou-Reihe vorher gehört.

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