Zig blaue und rote Einflussmarker mit Zahlenwerten liegen zwischen Kuba und Japan, Schweden und Südafrika. Sie symbolisieren schon nach wenigen Zügen die weltweiten Konflikte zwischen West und Ost, so dass man wie in einem Schachspiel zu grübeln beginnt. Überall belauern sich Amerikaner und Russen wie Kasparow und Karpow zu besten Zeiten. Im Laufe des Spiels
Der wacklige Libanon hat z.B. eine 1, das gefestigte Großbritannien eine 5. Also braucht man für die Kontrolle des Ersteren nur einen, für Letzteres satte fünf Einfluss auf der Karte. Sollte auch der Feind dort anwesend sein, ist die Zahl auch gleich der Differenz, die für die Kontrolle nötig ist – falls also schon zweimal Hammer und Sichel in England liegen, braucht man sieben Sterne für die US-Kontrolle. Und besonders wichtig: Spätes Eindringen in bereits kontrollierte Länder ist doppelt so teuer; sprich: kostet zwei statt einen Einflussmarker. Wer also frühzeitig seine Fühler ausstreckt, spart wertvolle Punkte!
Die ideologischen Fühler ausstrecken
Wer sich auf der Weltkarte ausbreiten will, muss seine Startpositionen berücksichtigen, denn Amerikaner und Russen
Wie kann man seinen Einfluss ausbreiten? Dazu muss man zunächst die territoriale Nachbarschaft berücksichtigen. Sprich: Man darf nur über angrenzende Länder mit eigenem Einfluss expandieren – dargestellt durch Verbindungslinien. Etwas missverständlich kann zunächst wirken, dass diese Wege nicht immer die tatsächliche geographische Nachbarschaft abbilden; gerade in Südosteuropa muss man genau hinschauen, wenn man seinen Einfluss erweitern will. So kommt allerdings auch eine exklusivere geostrategische Note ins Spiel, denn es gibt sehr interessante Länder, die als Brückenköpfe bzw. Einfallstore wie Panama oder Italien dienen können. Nur wenn Russland Letzeres besetzt, kann es Frankreich bedrohen und dabei das mächtige Westdeutschland umgehen. Sehr wichtig für die Spielbalance: Es gibt keine Durchmärsche, denn pro Aktionskarte darf man nur ein Land weit expandieren.
Putschen oder neuordnen?
Die Amerikaner beherrschen in der finalen Phase vielleicht ganz Afrika, den Nahen Osten und haben leichte Vorteile im wichtigen, weil punktstarken Europa; die Russen haben sich in Süd- und Zentralamerika sowie Asien geostrategische
Hier kommen auch in der digitalen Variante erstmals die Würfel ins Spiel: Mit einem erfolgreichen Putsch darf man nicht nur militärische Operationspunkte einsacken, sondern auch Einfluss des Gegners entfernen sowie eigenen per rechtem Mausklick erhöhen – im besten Fall erlangt man also die Kontrolle! Aber würfelt man mit einem W6 höher als der doppelte Stabilitätswert des Landes? Also mehr als 10, wenn es um Großbritannien geht? Außerdem senkt jeder Putsch die fünfstufige DEFCON-Anzeige. Wer mit Stufe 1 den Atomkrieg auslöst, verliert das Spiel! Einfacher und weniger brisant sind die Neuordnungen, denn dort würfelt man zwar gegen den Feind, aber der eigene Wurf wird modifiziert, je nachdem wie z.B. die Kontrolle in den Nachbarländern ausschaut – hat man ein Land umzingelt, ist es also einfacher. Danach darf man allerdings lediglich gegnerischen Einfluss dezimieren.
Hi!
Danke für den Test! Hab's mir vorgestern "geholt" und ne Menge Spaß gegen die KI.
Schöner Test, aber ich würde Anfängern doch dazu raten, die USA zu spielen - dabei lernt man einfach schneller und besser, worauf es ankommt.
Ein Hotseat-Modus soll übrigens noch nachgeliefert werden.
Das Spiel gegen eine gute KI ist natürlich sehr interessant, denn leider ist mein Freundeskreis wenig spieleaffin - und falls mal gespielt wird, ist selten jemand bereit, das Gleichgewicht des Schreckens zu spielen. Wird gekauft, sobald es DRM-frei und abseits von Steam erhältlich ist.
Ich hab jetzt acht Spiele hinter mir, 6x als USSR (3:3) und 2x als US (1:1) und konnte keinen einzigen Bug - sprich eine Abweichung von den Regeln oder irgendwas, das nicht ausgeführt worden wäre - entdecken. Hab auch immer im (übersichtlich gehaltenen) Log nachgesehen wenn's mir zu schnell ging.
KI führt einen ab und an ganz schön in die Irre und weiß mit dem Iran-Coup umzugehen. Als ich US war hatte die KI auch mal ein abweichendes Start-Setup, als sie direkt COMCON geheadlined hatte - schön zu sehen, dass sie das kann.
Leider habt ihr in eurem Test vergessen die vielen, vielen Bugs zu erwähnen. Ich mag fordernde KI, aber wenn es durch die Bugs unfair wird verliere ich doch die Lust.