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UFC Undisputed 2010 (Sport) – UFC Undisputed 2010

Letztes Jahr kam ein Prügler aus dem Nichts, der spontan unsere Herzen erobern und sich den Titel „Sportspiel des Jahres“ sichern konnte. Sein Name: UFC Undisputed 2009. Gut inszenierte MMA (Mixed Martial Arts)-Kämpfe im Octagon, die mit ihrer Intensität sogar Titel wie Fight Night ins Wanken brachten, haben uns wochenlang unterhalten. Kann THQ die Faszination aufrecht sowie den nahenden Gegner MMA aus dem Hause EA auf Distanz halten?

© Yuke's / THQ

Damit es nicht so weit kommt, sollte man sich kontinuierlich weiterentwickeln. Und dazu gibt es drei Methoden, die auf Wochenbasis genutzt werden. Mit dem Training (passiv) kann man seine drei Grundeigenschaften Geschwindigkeit, Kraft und Cardio (Ausdauer) entwickeln. Man wählt eine der drei Intensitäts-Stufen und schon werden der entsprechenden Eigenschaft Punkte gut geschrieben, wobei die maximale Obergrenze durch die Gewichtsklasse festgesetzt ist.

Die Fähigkeitswerte werden durch Sparring gesteigert, wobei man hier wählen kann, ob man aktiv wie im letzten Teil gegen die CPU um Punkte kämpft oder basierend auf dem jeweiligen Coach sowie dem allgemeinen Erschöpfungszustand Punkte

Cain Velasquez ist einer der über 100 größtenteils authentisch gestalteten Kämpfer in fünf Gewichtsklassen.

ausgeschüttet bekommt, die man frei verteilen kann. Aber Vorsicht: Im Laufe der Zeit können sowohl Eigenschafts- als auch Fähigkeitspunkte abfallen. Dem kann man durch fortgesetztes Training und das Erreichen bestimmter Grenzwerte entgegegen wirken.

Ich lern dazu

Die dritte wesentliche Säule in der Figurenentwicklung sind die Fight Camps, in denen man sich neue Bewegungen erarbeiten kann. Hier hat THQ nahezu alle für die UFC relevanten „Trainingslager-Gyms“ zusammengetragen. Egal ob das britische „Wolfslair“, das Michael Bisping, Ross Pearson oder Rampage Jackson beheimatet, „The Pit“, das zweite Zuhause von UFC-Legende und -Hall of Famer Chuck Liddell oder auch das Rough House in Los Angeles: Fans dürfen sich über das „Who is Who“ der MMA-Sporthallen mit dutzenden Vertreten riesig freuen.

Und dieser Varianten-Reichtum ergibt spätestens dann Sinn, wenn man bedenkt, dass THQ das „Zwei-Klassen-System“ des Vorgängers komplett über Bord geworfen hat. Ein Blick zurück: Jeder Kämpfer in UFC 2009 verfügte über eine von drei „Standup“-Sportarten und eine von drei „Groundgame“-Sportarten. Also z.B. eine Mischung aus Boxer und Wrestler oder Brawler und Jiu-Jitsu. Dieses Kastensystem gibt es nicht mehr und wird von einem vollkommen offenen, dem Begriff „Mixed Martial Arts“ unheimlich nahe kommenden System ersetzt.

Denn zusätzlich zu den für alle Athleten im Wesentlichen identischen Grundfähigkeiten und -Schläge bzw. -Tritte kann man sich hier besondere Bewegungen in drei Stufen über Sparrings-Minispiele aneignen. Man möchte einen bestimmten Kick aus dem Karate lernen, aber auch Jiu-Jitsu-Künste nicht vernachlässigen und der spektakuläre Wurf aus dem griechisch-römischen Wrestling ist auch interessant? Alles kein Problem: Man muss nur das entsprechende Fight Camp besuchen, die gestellten Anforderungen erledigen und schon gehört der Move zum Repertoire – wobei allerdings andere Moves als Voraussetzungen erst erlernt werden müssen.

Allerdings schöpft THQ das Potenzial hier nicht aus: Die erforderlichen Minispiele sind zwar meist zielgerichtet, aber letztlich nicht abwechslungsreich genug. Für das Erlernen von Schlägen bzw. Tritten muss man entweder „Schlagpads“ treffen oder einen aktiven Gegner mit Kombos zuschütten. Um spezielle Aufgabegriffe nutzen zu können, muss man soundsoviele „simple“ Aufgabegriffe erfolgreich zu Ende bringen usw. Hier schleichen sich aber schon erste Probleme ein: Denn anstatt bereits in einer Bodenposition zu starten, muss man den Gegner erst einmal auf den Boden bringen, was angesichts des knappen Zeitlimits ein frustrierendes Unterfangen sein kann.

Mit anderen Minispielchen bzw. mehr Variation außer „Setze drei Aufgabegriffe, setze vier Aufgabegriffe etc.“, um die verschiedenen erreichbaren Stufen zu kennzeichnen, hätte man hier noch viel mehr herausholen können.
Doch das ist Jammern auf hohem Niveau: Denn zum einen ist man der trockenen Karriere aus dem Vorgänger nicht nur

dank der Fightcamps und der dadurch möglichen enorm hohen Personalisierung weit weit voraus. Und zum anderen ist die Belohnung, in diesem Fall der jeweils neue Move, meist so viel wert, dass man die redundanten Anforderungen stoisch über sich ergehen lässt.

Mein Camp, mein Freund

Denn zusätzlich zu den neuen Bewegungen haben die Camps auch noch einen anderen positiven Faktor. Ist man häufig in dem gleichen Camp zu Gast, können die dort „stationierten“ bekannten Kämpfer der jeweiligen Gewichtsklasse Freunde

Ebenfalls neu: Der Käfig kann „aktiv“ genutzt werden. 

werden, was sich nicht nur in den an verschiedenen Stationen in der Karriere zur Verfügung stehenden Interview-Möglichkeiten bemerkbar macht. Zusätzlich kann man unter bestimmten Umständen Fähigkeiten schneller von ihnen lernen. Darüber hinaus spielt das Freundschaftsverhältnis aber keine übergeordnete Rolle, denn auf dem Weg zum Titel darf man im Zweifelsfall keine Rücksicht nehmen. Oder gibt es jemanden, der auf den Titelgürtel verzichten würde, nur weil ein Kumpel den Platz an der Sonne verteidigt. Freunde? Ja! Rivalen? Auch! Eben!

Überhaupt hat die Karriere massiv zugelegt und präsentiert sich trotz bestimmter Verhaltens-Automatismen, die sich beim Spiel irgendwann einstellen, unterhaltsam und kurzweilig. Nicht nur, weil man bei all den Trainingssessions auch seine Erschöpfung und Konditionierung im Auge behalten muss, die sich auf den nächsten Kampf auswirken und einen unter Umständen den Sieg kosten können, wenn man Ende der dritten Runde nicht die zweite Luft hat und daher in der Vorbereitung Ruhepausen einlegen sollte. Nicht nur, weil die Ladezeiten mittlerweile deutlich verbessert wurden, so dass die Ausflüge in die Fight Camps oder in die Sparrings-Sessions nicht mehr wie das zu ertragende Übel des Vorgängers wirken.   

  1. Weiß nicht ob es einen interessiert, aber Amazon hat gerade UFC 2010 noch paar Tage im Wochen deal für 26,97Euro statt 45,99Euro.
    Also falls einer interesse hat, hätte er nun eine gute Möglichkeit*g*
    PS. gerade wurde es nochmal gesenkt auf 13,99Euro....jetzt oder nie*g*

  2. wie siehts denn mittlerweile mit dem online modus aus? haben die das endlich auf die reihe gekriegt? dann würde ich mir überlegen, mir das doch wieder zuzulegen.

  3. Bei mir funktioniert es ganz gut, wenn ich den Stick drehe (wie schon geschieben wurde muss man natürlich auf die Ausdauer achten).
    Aber mit drehen geht es bei dir auch nicht?

  4. nee,subs klappen immer noch nicht! was mache ich falsch? wenn ich z.B. die Linie voll grün habe, dann drücke ich die R3 Taste, und dann?warten bis meine Linie langsamer wird und dann loslassen??oder R3 drücken,2 sec. warten, dann loslasen und dann sofort wieder R3 drücken??

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