Auch Zufalls-Elemente während der Saison, welche die Karriere spannender gestalten würden, sucht man vergeblich. Das könnten zum Beispiel unerwartete Finanzspritzen sein, die das Team erhält oder das Angebot eines anderen Teams, dessen Fahrer unerwartet ausgefallen ist usw.
Dadurch hätte der ganze Karriere-Modus noch einen zusätzlichen Kick bekommen und auch noch weiter von dem letzten Endes doch bekannten Rallye-Fahren abgelenkt.
Verdammt rutschig hier
Was die Spielbarkeit und Fahrverhalten betrifft, waren alle bisherigen V-Rally-Teile eher Arcade- denn Simulations-lastig, ohne jedoch den Bezug zur Realität zu verlieren. Bei Teil 3 jedoch setzt man mehr als je zuvor auf eine realistische Fahrphysik, behält aber auch noch seine Arcade-Wurzeln bei.
Das Problem beim Fahren liegt aber trotz aller Spagat-Versuche einfach darin, dass die verschiedenen Untergründe alle recht ähnlich zu befahren sind. Auf Schnee geratet Ihr annähernd im gleichen Maße ins Schleudern wie auf einer Sandpiste oder einer schlammigen Straße. Dabei sollte man eigentlich erwarten, dass eine staubige Straße mehr Grip bietet als vereister Asphalt.
Sowieso sind die Unterschiede zwischen verschiedenen Bodenbelägen nur marginal spürbar. Es ändert sich nicht viel, ob Ihr nun durch Tiefschnee fahrt oder auf einer eisglatten Fläche versucht, das Fahrzeug unter Kontrolle zu haben.
Dadurch werden die generellen Setup-Möglichkeiten wie Reifenwahl, Bremsbalance usw. auch wieder relativiert. Es lassen sich zwar auf der Piste deutliche Änderungen im Fahrverhalten feststellen, doch Ihr werdet selten an den Punkt kommen, wo der Wagen unkontrollierbar wird – es sei denn, Ihr habt Euch im verschneiten Schweden für Asphalt-Pneus entschieden, die Euch deutlich häufiger aus der Bahn werfen als ihre Schnee-geeigneten Kollegen.
Trotz der recht eingeschränkten Möglichkeiten lohnt es sich aber, in den Serviceparks Euren Wagen auf die nächsten Etappen abzustimmen, um vielleicht noch die eine oder andere Sekunde herauszukitzeln.
Doch auch ohne Ideal-Setup lassen sich die Strecken gut bewältigen und beginnen auch, eine Menge Spaß zu machen, sobald man die extrem empfindliche Steuerung akzeptiert hat.
Schon die kleinste Pad-Bewegung macht das Fahren zu einer äußerst wackeligen Angelegenheit. Und glaubt man, die Wagen der 1.6-Liter-Klasse gut im Griff zu haben und wagt sich an ihre großen Brüder, macht sich die sensible Lenkung noch stärker bemerkbar und sorgt für starke Frustmomente, die der Karriere-Modus nicht ganz auffangen kann.