Schön anzusehen – aber…
Auf den ersten Blick macht V-Rally 3 einen sehr guten optischen Eindruck: Die Strecken aus sechs Ländern sind allesamt unterschiedlich und interessant gestaltet und mit Objekten am Streckenrand vollgepflastert wie bei keinem vergleichbaren Spiel.
Dass diese Objekte nicht nur statisch sind, sondern auch mal aus vorbeilaufenden Rentieren, Motorschlitten oder auch schwebenden Hubschraubern bestehen, sorgt ebenfalls für viel Vergnügen auf der Netzhaut.
Auch die Autos sind sehr gut gelungen, mit einem optisch schönen Schadenssystem versehen und fangen sich, nach entsprechender Fahrdauer auch einen deutlich sichtbaren Schmutzfilm ein.
Die diversen Kameraperspektiven (inklusive gut umgesetzter Cockpitsicht) machen ebenfalls einiges her und geben Euch immer die bestmögliche Übersicht.
Doch all das hat seinen Preis: Zum einen fehlt, wie schon erwähnt, ein Splitscreen-Modus, der wohl zu rechenaufwändig gewesen wäre.
Schlimmer, weil deutlich das Spiel beeinflussend, sind die gelegentlichen Slowdowns, die im Zusammenspiel mit den nur wenig kaschierten Pop-Ups für ein deutliches Absinken der Grafikwertung sorgen.
Und irgendwo dazwischen finden wir immer wieder das so genannte „Tearing“, in dem das Bild nicht synchronisiert aufgebaut wird und sich plötzlich bei Kurven leicht verschiebt, bevor die Synchronisierung wieder durchgeführt wird.
Das ist zwar bei weitem nicht so nervend wie ein komplettes Absinken der Bildrate bis zum Stottern, stört die Konzentration aber dennoch ungemein.
Vielleicht hätten die Entwickler gut daran getan, etwas weniger Objekte an den Straßenrand zu pflanzen, die dementsprechend weniger Rechenleistung gekostet und auch weniger Probleme gemacht hätten.
„Links Zwei, über Kuppe“
Der Ko-Pilot und seine Streckenansagen sind bei vielen Genre-Kollegen häufig ein Stein des Anstoßes. Hier gibt es generell wenig Punkt zur Klage: Meist zuverlässig stimmen die qualitativ hochwertigen Ansagen in einem Großteil der Fälle mit der tatsächlichen Streckenführung überein und warnen auch vor potenziellen Gefahrenpunkten.
Zudem kriegt Euer virtueller Beifahrer durch Aussagen wie „Scheiß Nebel!“ noch einen Anflug von Menschlichkeit und sorgt so immer wieder für ein Schmunzeln.
Das vergeht einem jedoch, wenn man nach Zieleinfahrt und Rallye-Gewinn auf einmal „Wir sind nicht gut“ zu hören bekommt.
Neben den Ansagen kriegt man während der Rennen gelegentlich noch Umgebungsgeräusche mit, die jedoch von den dröhnenden und überzeugenden Motorengeräuschen in den Hintergrund gedrückt werden.
Rundherum gelungen ist die Musik, die in den Menüs für eine unaufdringliche und nie in den „Nerv-Bereich“ abrutschende Sounduntermalung sorgt.