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Velvet Assassin (Action-Adventure) – Velvet Assassin

„Ich hatt ’nen Kameraden, ’nen Bessren findste nich…“ Der Soldat trällert ein Liedchen in die Hamburger Nacht. Es ist kalt und neblig – das ideale Mistwetter für eine militärische Undercover-Mission. Noch sitze ich mucksmäuschenstill hinter einer riesigen Frachtkiste aus Bremen. Noch warte ich auf den richtigen Moment. Dann steckt sich der Wachposten eine Zigarette an. Als blauer Dunst zur Elbe weht, schleiche ich mich geduckt heran, das blanke Messer in der Hand…

© Replay Studios / SouthPeak

Fazit

Endlich wieder Stealth-Action! Ich habe mich richtig auf dieses Abenteuer made in Germany gefreut, das eine Odyssee an Verschiebungen und Publisherwechseln hinter sich hat. Und zwischendurch hatte dieses düstere Spiel so starke Momente, dass es fast an Gold kratzte. Die Replay Studios punkten mit überaus authentischer Kulisse, klasse Artdirection und einer reifen Regie, die mehr als ein böses Nazi-Klischee auf die Bühne treibt. Allerdings haben sich die Hamburger für ihren tödlichen Ausflug in den Zweiten Weltkrieg hinsichtlich der Spielmechanik mehr inspirieren lassen als kreativ weiter entwickelt. Das ist ja durchaus legitim: Es duftet nach Dark Project, wenn man wie Garrett durch mittelalterliche Katakomben schleicht, geheime Hebel bedient und Leichen wegschafft; es riecht nach Splinter Cell, wenn man wie Sam Fisher aus dem Hinterhalt schießt oder Wachen mit Schüssen ins Nichts weglockt; es weht sogar ein Hauch von Resident Evil 4, wenn man Spinde öffnet und wertvolle Funde als 3D-Objekte im Inventar landen. Warum erreicht man dann nicht höhere Wertungsregionen? Weil man in der Spielmechanik des Schleichens fast schon konservativ altbacken bleibt – keine Akrobatik, keine Schattenübergänge, keine Lichtquellen ausschießen. Weil das Figurenverhalten und die Schattenabfrage teilweise fatale Aussetzer hat, die genau so an der Glaubwürdigkeit zehren wie die unrealistische Treffsicherheit der Wachen. Weil mich das Missionsdesign zu oft zu stupidem Versuchen und Scheitern verdammt. Weil Violette vom ersten bis zu letzten Auftrag immer dasselbe macht, sich weder als Agentin noch als Charakter spürbar entwickelt. Oh, was habe ich alleine im letzten Drittel geflucht, wo viele dieser Macken geballt auftreten und das Leveldesign fast schon künstlich gestreckt wirkt! Trotzdem konnte ich mich dem Reiz des kalten Todesengels in den mehr als ein Dutzend Stunden nur selten entziehen. Ich hab mich trotz der Frustmomente immer wieder durchgebissen, weil in einzelnen Situationen die Qualität aufblitzt. Wer die Zeit bis zum Comeback des Meisterdiebs überbrücken will, sollte dieses Ticket ins Dritte Reich einlösen.

Wertung

360
360

Sehr stimmungsvolles Schleichen im Zweiten Weltkrieg – leider mit konservativer Spielmechanik und Trial&Error-Frust.

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  1. Für mich hat sichs gelohnt und ich finds absolut gelungen, nazi thema hin oder her, vllt ist das technische erscheinen nicht optimal aber die präsentation und die stimmung find ich wirklich gelungen und wer bis zum showdown ohne gefühlsregung durch die level rumpelt den halte ich schon für sehr abgestumpft und würde ihm dringend ein anderes hobby nahelegen als computerspiele ... den ich musste einige male schlucken und emotionsregungen sind hier für gesunde menschen unvermeidbar.
    Grüße Joh

  2. tormente hat geschrieben:
    ZOMB13 hat geschrieben:-Stealth Action
    -man kann keine Lampen ausschießen
    wie kann das zusammen passen -.-
    das macht das spiel ziemlich kaputt/nicht spielenswert für mich -.-
    Jo, das stösst arg auf. Es sollte sich mittlerweile als Standart in Stealth Games durchgesetzt haben, dass Lichtquellen ein-/ausgeschaltet und zerstört werden können. Das ist wie ... Apfelkuchen mit nur einer Kuchenhälfte mit Äpfeln. Finde aufgrund dieses Negativpunktes die 75% sehr grosszügig bemessen.

    meint ihr das jetzt ernst oder...ich weiß auch nicht :lach:

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