Bei den Nahkämpfen geht es brachial zur Sache. |
Diese Frage könnte man auch beim Kampfsystem stellen, das diesen Namen eigentlich kaum verdient: Das Metzeln beschränkt sich auf stupides Knopfgehämmer – großartige Kombos gilt es nicht zu erlernen und auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Nahkampfwaffen halten sich in Grenzen. Block und Konter hätten für sehr viel mehr Dynamik innerhalb der Handgemenge gesorgt – stattdessen bekommt man billige „Hau drauf-Action“, die selbst ein Schimpanse innerhalb von einer Minuten verinnerlicht haben dürfte. Mit Bolter & Co wird ebenfalls nur 08/15-Action serviert; einzig der Vergelter-Werfer, mit dessen Hilfe man Sprengladungen verschießt und manuell zündet, sticht positiv aus dem relativ gewöhnlichen Arsenal aus futuristischen Pistolen und (Scharfschützen-)Gewehren hervor. Cool ist außerdem das Sprungmodul, das Titus in einigen Abschnitten zur Verfügung gestellt wird. Mit ihm katapultiert sich der Space Marine nicht nur in ungeahnte Höhen, sondern kann auch einen verheerenden Rammangriff von oben ausführen, mit dem er durch den starken Aufprall am Boden gleich mehrere Gegner auf einen Schlag ausschalten kann. Die fliegenden Orks sorgen fast schon für einen kleinen Lacher.
Es wird wild
Mit jedem Schlag und jeder Vernichtung treibt man außerdem die Wildheits-Anzeige nach oben. Diese funktioniert ähnlich wie bei God of War und wird auch hier mit einem gleichzeitigen Druck auf die beiden Analogsticks entfesselt, sobald man genügend Energie gesammelt hat. Genau wie Kratos wird auch Titus dabei für eine kurze Zeit zum Berserker, der hier nicht nur kräftig austeilt, sondern auch seine Lebensenergie regeneriert, obwohl Titus auch während der Wildheit nicht unverwundbar ist und durchaus noch sterben kann. Anstatt die Energie in brachiale Angriffe zu investieren, lässt sie sich alternativ für einen Scharfschützenmodus verwenden, der mit einer klassischen Zeitlupenfunktion vergleichbar ist. Allerdings darf man hier nicht den Fehler machen, das Auslösen der Wildheit ausschließlich für das potenzielle Auftauchen von dicken Brocken aufzubewahren. Im Gegensatz zu God of War ist die Leiste hier fix wieder gefüllt – später geht es dank Upgrades sogar noch schneller. Für meinen Geschmack sogar zu schnell. Zwar ist die Wildheit angesichts der Gegnermassen oft angebracht und auch willkommen, aber sie verliert auf der anderen Seite durch ihren potenziell verschwenderischen Einsatz das Besondere.
Viel Munition, wenig Munition
Leider wird der Munitionsvorrat künstlich klein gehalten – zumindest wenn man dringend auf frische Magazine angewiesen ist. Denn an anderen Stellen wird man mit den blau schimmernden Nachschub-Kisten regelrecht erschlagen, obwohl man noch bestens ausgerüstet ist. Schon allein daran wird deutlich, dass sich Relic beim Leveldesign entweder kaum Gedanken gemacht hat oder Praktikanten mit dieser Aufgabe betraut hat. Auch die Verteilung der Speicherpunkte sorgt für Kopfschütteln. Quizfrage: Wenn ein fetter Gegner zum ersten Mal auftritt, bei dem die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass man den Kampf im ersten Anlauf vielleicht nicht sofort überlebt – wo setzt man dann idealerweise den Speicherpunkt? Antwort: Man setzt ihn NICHT so, dass man zuvor erneut ein Waffen-Upgrade an einer Station einsammeln und schon wieder drei Ork-Wellen überstehen muss, bevor man wieder bei diesem Zwischenboss landet. Aber genau so läuft es hier – und das ist nur ein Beispiel von vielen. Auf der anderen Seite liegt manchmal nur das Aktivieren einer Brücke und dem Laufen zur anderen Seite zwischen zwei Speicherpunkten. Muss man nicht verstehen… Inkonsequent und nervig ist es allemal.
Das is leider die bittere Wahrheit!!!
die kagge ruled
Ich möchte keine Leichen ausgraben, aber gerade habe ich gemerkt das zwei Screenshots nichteinmal aus Space Marine stammen sondern aus dem Xbox Live Arcade Titel Space Marine Assault squad. Zu finden über google Bildersuche. Passender weise eines davon mit dem Text 'Technisch veraltete Kulisse'.
Eventuell sollte man das korrigieren. Es wirkt etwas halbherzig.
Stimmt hab ich nicht. Ich sag jetzt einfach mal net wo ich arbeite ... Da kriegt man jedenfalls absolut nicht mit wie Tests ablaufen. Spielemagazine müssen sich die Spiele ja auch selbst kaufen! Ach und in Spielemagazinen wird üblicherweise auch nie mit Fachbezogenen Produkten geworben sondern meist mit irgendwelchen Dingen die ziemlich fern liegen. Waschmittel zum Beispiel.
Das war jetzt auch wirklich keine Ironie. Ich mein das alles Brockenernst!
Gerade habe ich die Single Player Kampangne abgeschlossen, ist zwar etwas spät aber lieber spät als nie. Ich hatte mir damit auch recht viel Zeit gelassen weil gerade der Mittelteil bei Space Marine doch recht dröge ist. Es kommen zwar in regelmäßigen Abständen neue Waffen und Gimmicks dazu aber wenn Dramaturgie und Story Wasser darstellen, ist der Mittelteil eine absolute Wüste. Das ändert sich sobald das Chaos auf den Plan tritt und gerade der Kampf zwischen Chaos und Orks war großartig, besonders später bei der Brücke und den beiden Bosskämpfen zieht das Spiel stark an.
Ich bin im nachinein nun auch bei der Kampangne froh, Geld für das Spiel ausgegeben zu haben, gerade der letzte Kampf hat einiges wiedergutgemacht und die Abschlussequenz macht - wenn auch vorraussehbar - für Grim Dark Verhältnisse fast schon farbenfroh und Emotionsgeladen.
Insgesamt lässt mich das Spiel mit etwas Wehmut zurück da im letzten Fünftel gezeigt wird das Spiel eigentlich die ganze Zeit hätte machen können. (Stichwort Orbital Spire). Ich denke man ist da absichtlich sehr konservativ geblieben, ich freue mich auf jeden Fall sehr auf den nächsten Teil und hoffe das es mehr Mut zu Neuerungen gibt, auch was das Erzählen der Geschichte angeht. Hierbei möchte ich noch kurz anmerken: Sucht nach den Schädeln, immer wieder kleine interessante GEschichten aus der Sicht der Bevölkerung wie man sie sonst eigentlich nicht bekommt.
Was die lästige Wertung angeht...ich weis nicht, möchte mich auch nicht um Prozente balgen, also versuche ich es mal mit den Schulnoten welche ja auch irgendwo unten bei der Wertung als Verhältniss zu der Prozentwertung gelistet sind. Ich würde das Spiel als befriedigend bezeichnen, für Space Marine Fans wegen des Yay-Bonus als gut.
Wenn ich mir den Test im nachinein durchlese kommt es mir schon so vor als hätte sich der Schreiber sehr auf das Dawn of War Szenario und die Theorie des Gears of War Klones versteift. Ich persönlich habe GoW 1 und 2 gespielt und mag beide...