Was die Kernmechanik betrifft, bietet Warriors All-Stars genau das, was Musou-Spiele seit Dynasty Warriors 2 aus dem Jahr 2000 auszeichnet: Eingängige Nahkampf-Action gegen tumbe Klonarmeen, die mit Effekt heischenden Spezialattacken (den so genannten Musou-Angriffen) garniert wird und so den Kombo- sowie den K.O.-Zähler in vierstellige Bereiche schrauben kann. Also genau das, was bei Kollegen und Außenstehenden zu
Kommentaren wie „Das macht Spaß?“ oder „Ist nicht dein Ernst, oder?“ führt. Doch als Fan der Musou-Spiele von Omega Force ist man gegen diese Aussagen längst abgestumpft und hat seinen Spaß. Zumal die Quests eine angenehm hohe Qualität aufweisen und auch die eine oder andere Überraschung bieten.
Das geht los bei der riesigen Karte, die nach und nach freigeschaltet wird und auf der hunderte Missionen darauf warten, in nahezu x-beliebiger Reihenfolge angegangen zu werden. Allerdings gibt es hier und da Beschränkungen, welche Figuren verwendet werden dürfen oder welcher Charakter definitiv nicht eingesetzt werden kann. Zusätzlich ist jede Aufgabe mit einem Levelhinweis versehen, damit man nicht mit einem Kämpfer in einem Gebiet landet, in dem man umgehend von den zwar nur auf Masse gehenden, aber innerhalb dieser durchaus gefährlich angreifenden Feinde den Hintern versohlt bekommt. Mit zufällig auftauchenden und nur temporär verfügbaren Aufgaben bekommt diese offene Struktur ein zusätzliches reizvolles Element. Dass die Missionen trotz Modifikationen wie Zeitlimit usw. letztlich keine neuen spielmechanischen Ergänzungen mit sich bringen und alles auf das übliche Musou-Prügeln hinauslaufen, wird die Fans nicht stören. Zumal es mit den „Sudden-Death“-Missionen, bei denen auch nur ein gegnerischer Treffer das Aus bedeutet, man im Gegenzug aber massive Belohnungen einstreichen kann, ein neues Spannungselement gibt.
Koeis Starparade
Die größte Überraschung ist jedoch die Besetzung, die mit ihren 30 spielbaren Figuren selbst das Crossover Orochi Warriors schlägt, in dem sich die Recken der Dynasty- sowie Samurai-Serien trafen, um einen fiesen Dämonenlord zu erledigen. Denn hier verteilen sich die Gastauftritte auf sage und schreibe 13 Serien von Tecmo Koei. Neben den bereits erwähnten Warriors-Ablegern steuert man hier Figuren aus Toukiden, Dead or Alive, der Deception-Serie, Ninja Gaiden, den Atelier-Rollenspielen und nicht zuletzt auch William Adams, den Hauptdarsteller aus Nioh. Dass einige Spiele bzw. Serien hierzulande nicht erschienen sind wie z.B. Rio oder schon lange zurückliegen wie das Wii-Rollenspiel Opoona, das bereits 2008 erschien: geschenkt! Denn Omega Force hat es tatsächlich geschafft, zusammen mit den extra für die All-Stars entwickelten Charakteren eine interessante Geschichte zur stricken. Diese darf man allerdings nur in Japanisch mit englischen Untertiteln erleben. Das wiederum führt auf den Schlachtfeldern zu bekannten Problemen. Denn mitunter verpasst man einige für die Story wichtige Wendungen, da man in der Kampfhektik nicht immer Gelegenheit hat, den teils kurzen Texteinblendungen zu folgen, da einen zufällige Ereignisse, neue Missionsziele oder Angriffe auf Verbündete, die nicht sterben dürfen, ebenfalls auf Trab halten.
Was die Kampfmechanik betrifft, bietet Omega Force ebenfalls einen Querschnitt über nahezu alles, was den Musou-Fans lieb und teuer ist. Man kann bzw. sollte wie bei Dynasty Warriors Gundam Basen einnehmen, die hier sogar noch mit zusätzlichen Boni verknüpft werden. Dass die All-Stars übrigens ursprünglich ein Teil der Orochi-Serie werden sollten, merkt man dem Team-Gedanken an. Der Unterschied ist allerdings, dass man hier mit maximal vier weiteren Mitstreitern unterwegs ist, die man frei aus dem Pool an bereits freigespielten Figuren auswählen kann. Und dass sie neuerdings recht kompetent mitkämpfen und auch ihre Spezialangriffe bzw. Charge-Angriffe gezielt einsetzen. Um das leicht monotone Gekloppe aufzulockern, darf man zudem nicht nur Buffs zuschalten, die
von den mitgenommen Kameraden abhängig sind, sondern auch einzelne (oder alle) anwählen, um quasi als koordinierte Gruppe anzugreifen oder um die abermals spektakulären Musou-Attacken der anderen Figuren gezielt einzusetzen. Hier kommt sogar eine leichte taktische Komponente ins Spiel. Denn man kann zwar die temporäre Angriffskraft auf diesem Wege erhöhen, muss aber eine Abkühlzeit in Kauf nehmen, bevor man den Kameraden erneut anwählen kann. Neu sind die sogenannten „Rush“-Attacken, die man mit den sehr seltenen Sternen aufladen kann. Nach Aktivierung hat man 20 Sekunden Zeit, um so viele Gegner wie möglich auszuschalten, wobei man bis zu drei Mal eine fünfsekündige Verlängerung aktivieren kann, wenn man bestimmte K.O.-Meilensteine erreicht. Je nachdem, wie erfolgreich man hier ist, jubeln einem nicht nur mehr und mehr Kameraden zu, während man durch die Hundertschaften pflügt, sondern darf man sich auch über eine reichte Beute freuen – und so ganz nebenbei ist dies eine gute Gelegenheit, um Zwischen- oder Endbosse mit dem Kanonenfutter zu erledigen.
wieso ignoriert ihr die Vita Fassung?
..getestet wurde anscheind ja eh nur die PS4 nicht die OC Fassung.
Hachja, eine der bekanntesten und langlebigsten SpieleReihen, von denen ich nie ein Spiel gespielt habe. Ich muss zugeben: Zu PS2-Zeiten hatte ich eine Dynasty-Worriers-Demo, die schon Spaß gemacht hat. Ich hoffe, dass irgendwann mal ein Crossover mit einer Reihe kommt, die mir mehr zusagt - dann würde ich vielleicht mal zuschlagen.
Bis dahin bleibe ich bei Combat-Spielen wie DMC und God of War.