Man könnte z.B. das Schwert ziehen, als sich zwei Bauern über einen beugen. Wer das tut, wird die beiden schreiend wegrennen sehen und damit vielleicht den Grundstein für die brutale Karriere eines herrenlosen Samurai legen. Jetzt noch ein paar tote Kameraden fleddern? Kein Problem – da warten Reisbälle, Katanas, Speere und Schwertteile für moralisch fragwürdige Naturen. Theoretisch kann man alles klauen sowie alles und jeden angreifen. Aber das wäre nicht der Weg des stolzen Samurai.
Und das wäre angesichts der bescheidenen Fähigkeiten des Ronin auch ein selbstmörderischer Spaß. Zwar kann man sich zu Beginn für einen von drei Charakteren entscheiden, aber da geht es nur um Kosmetik wie Kleidung und Gesicht – die Kampftalente muss man erst in der Praxis erwerben. Am Ende des Spiels wird zudem abgerechnet: Wer zu viel Unehrenvolles wie Diebstähle oder feige Morde auf dem Kerbholz hat, wird empfindliche Abzüge auf seinem finalen Punktekonto hinnehmen und sich mit einem Titel wie „Slayer“ anstatt „Legendary Samurai“ zufrieden geben müssen.
Der ehrenvolle Weg
In diesem Spiel mit den hundert Freischaltmöglichkeiten und Abzweigungen geht es ähnlich wie in BioWares Abenteuern um Entscheidungen und Konsequenzen – nur wirkt sich hier jede Handlung auf den Erzählstrang aus. Wer den beiden Bauern freundlich antwortet, der wird von ihrem Mitleid in das nächste Dorf getragen und wacht dort erfrischt auf – und kann ab
sofort von einer bescheidenen Hütte mit Schwertschrank und Safe an seinem Charakter arbeiten oder ein Nickerchen machen. Schon hier legt man ein Fundament, denn diese Kleinigkeit öffnet den Pfad für eines von 22 möglichen Enden, das man sich danach über mehr als ein Dutzend weitere Antworten und Handlungen erkämpft. Daher sollte man in den Multiple-Choice-Dialogen gut überlegen, ob man sich abweisend, neutral oder hilfsbereit gibt.
So faszinierend sich diese Offenheit auch anhört, so ernüchternd wirkt die Spielwelt im Einstieg. Wo ist man eigentlich? In Takatane. Was soll man hier bloß machen? Gute Frage. Denn scheinbar mag hier niemand Samurai – das erinnert immerhin an die schreckhaften Bauern aus Akira Kurosawas Filmklassiker. Auch hier fürchten sich die Einheimischen vor Raub und Mord umherziehender Banditen; und manche Kinder pöbeln einen furchtlos an. Man kann dieser Skepsis mit guten Taten für die Dorfälteste entgegen wirken. Aber alle anderen Hintergründe der Story sowie die Konflikte der mächtigen Figuren bleiben so lange im Dunkeln, bis man sich mühsam durchgefragt hat.
Wie funktioniert eigentlich der Kampf oder die Karriere? Noch eine gute Frage. An wen soll man sich bloß wenden, wenn man den Vorgänger Way of the Samurai 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=4212′)“> aus dem Jahr 2004 und damit das ungewöhnliche Spieldesign nicht kennt? Oder wenn man vielleicht speichern will? Wer die hilfreiche Lady am Dorfeingang nicht findet, muss sich mit Handbuch-san unterhalten – und das ist ein ebenso schmalbrüstiger wie fehlerhafter Helfer.
Der gemeine Einsteiger
Auch Frauen kämpfen tapfer mit: wer es richtig anstellt, kann eine schlagfertige Partnerin gewinnen. |
Immerhin erfährt man dort, dass man sich drei Fraktionen anschließen kann: Den Banditen des Ouka-Clans, den Samurai des Fujimori-Clans oder den Dörflern – und für jede kann man Aufträge annehmen. Natürlich hat die Ungewissheit der örtlichen Situation auch ihre Reize: Schließlich muss man erstmal herausfinden, wem man trauen kann und auf wessen Seite sich das Kämpfen lohnt.
Aber man behandelt Einsteiger in diese überaus interessante Serie wie unerwünschten Besuch – scheinbar will man Neugierige schon beim ersten Blick auf die Box vergraulen: Selten findet man gleich drei Fehler in so kurzen Beschreibungen. Da ist tatsächlich von „offner“ Welt, „verschiedne“ Enden und „Kampfstiele“ auf der Verpackungsrückseite die Rede – autsch, geht’s noch peinlicher? Wer diesem Deutsch entfliehen will, kann im Spiel auch Japanisch mit englischen Untertiteln genießen.
Trotzdem: Wer das Abenteuer nach einer halben Stunde genervt aufgibt oder sogar reklamiert, hat mein volles Verständnis. Es gibt weder ein Tutorial noch eine sanfte Leitung durch einen Mentor oder Ähnliches. Und wer Pech hat, verlässt das erste Schlachtfeld auch nicht Richtung Dorf, sondern Richtung Banditenfestung und wird bei einer falschen Bewegung erstmal filetiert, denn selbst wenn man durch Zufall ein paar mal die Angriffstaste drückt, wird man gnadenlos gekontert. Wo kann man denn den Schwertkampf üben? Im Dojo. Wo ist das? Man muss sich durchfragen und sollte auf dem Weg dorthin am besten rennen, um nicht draufzugehen.
Habs jetzt 5 Stunden- das Spiel ist Bockschwer, die Achievements auch. Das erste ist toll, dass zweite weniger
Habs für 20 Euro geholt - und naja ein paar Stündchen werde ich schon noch dran sitzen, ist aber nix auf Dauer.
Würd gerne wissen wielange man an einer Partie spielt, also bis man es durchgespielt hat. Also das erste mal durchgespielt, ihr wisst schon
Edit: Habs das Spiel mal angetestet, hatte nach 2 Stunden kein Bock mehr, kam irgendwie auch kaum weiter... Ist nicht mein Spiel.
Ich habe erst beim dritten Durchspielen das Gefühl gehabt, dass ich das Spiel "erfolgreich" abgeschlossen habe. Auf jeden Fall mal ein Spiel, dass man mehrmals durchspielen muss, damit man was gesehen/erlebt hat.
Hmm... hab schon ein Blick auf das Spiel geworfen seit es offiziel in Europa angekündigt wurde....
hab zwar bisher noch keinen Teil gespielt, werde den Spiel aber aufjedenfall ne Chance geben! Grafik hin oder her. Das feudale Japan hat mir schon immer gelegen
Warum gibts solche Titel nur für Konsolen!? Bzw. ist mit nem Release für den PC noch zu rechnen?