Von einigen Aspekten in Sachen Steuerung haben die Japaner mit der Wirklichkeit natürlich ohnehin nicht viel am Hut. Die Golfplätze orientieren sich zwar am Aufbau echter Links – das irgendwo zwischen farbenfroh und kunterbunt eingetauchte Bild erinnert aber eher an interaktive Pop-Art. Kulleraugen freuen sich über präzise Treffer, kleine Füße trampeln verärgert ein Loch in den Boden, das lilafarbene Piratennest lädt zum Putten ein, ein Blumenmeer aus Primärfarben ziert anderswo den Fairway und eine animierte sowie sprechende Remote erklärt die Grundlagen der Steuerung: Mir gefällt die überschwängliche Naivität! Schade, dass man sich nur schwer satt sehen kann – die hakelige Kamerasteuerung (B-Taste plus Digikreuz) steht zu oft dem umfassenden Überblick im Weg. Mit der Spritzigkeit der aktuellen Vertreter ihres Babys können die ehemaligen Everybody’s Golf-Väter ohnehin nicht mithalten. Dazu fehlen We Love Golf sowohl die drolligen Caddys als auch die anfeuernden Zuschauer: Auf die hilfreichen Schläger-Träger verzichtet Camelot komplett und die nicht sichtbaren Zuschauer melden sich nur per Applaus zu Wort –
Würde die hervorragende Steuerung noch mehr Finessen zulassen, käme man sich nicht schnell unterfordert vor. |
den lebendigen Kulissen fehlen die Nebendarsteller.
Zu viel von zu wenig
Wäre das doch das einzige, das We Love Golf fehlen würde… Ja, es gibt Minispiele. Ja, es gibt Online-Matches. Ja, es gibt Partyspaß für vier Mitgolfer. Aber das Herzstück, eine Karriere oder ein Turniermodus, fehlt. Und zwar komplett.
Abwechslungsreiche Herausforderungen mit unterschiedlicher Turnierlänge, verändertem Regelwerk oder bunt gemischter Loch-Abfolge? Es gibt Turniere, die stets über 18 Löcher gehen und später kaum herausfordernder werden.
Neue Klamotten, neue Kameraperspektiven, neue Schläger, neue Schwierigkeitsklassen, neue Fähigkeiten, die man nach Turnieren und Matches gewinnt? Mit gewonnenen Turnieren und Matches schaltet man neue Kurse und Figuren frei.
Selbst zusätzliche Outfits der sich stark ähnelnden Figuren, u.a. die Kleider berüchtigter Capcom-Täter wie Antizombie-Heroine Jill Valentine, Rätselpirat Zack oder Handkanten-Schlitzer Ryu, erhaltet ihr immer nur dann, wenn ihr ein Match gegen den gewünschten Charakter im gewünschten Outfit gewinnt. Weil ihr dafür jeweils zehn Löcher gewinnen müsst, quält ihr euch eine gefühlte Ewigkeit durch den Freispiel-Mechanismus, anstatt die witzigen Extras quasi nebenbei zu gewinnen. Das gilt auch fürs Freischalten der Kurse: Anstatt ein Turnier seiner selbst willen zu wählen, steckt ihr im eintönigen Freispiel-Mechanismus fest – und vermisst einen abwechslungsreichen Turniermodus oder Herausforderungen, sobald ihr endlich auf allen Links antreten dürft. Das Verhältnis von Spielgefühl zu Inhalt verhält sich ähnlich wie in der Wii-Fassung von Top Spin 3: Während Ersteres beinahe die Wirklichkeit einfängt, scheint Letzteres das Ergebnis fauler Entwickler zu sein. Mehr als eine Sammlung von Minispielen ist Camelots Golfen unterm Strich jedenfalls nicht.
Das fehlende Online-Echo
Wie erwähnt gibt sich We Love Golf zudem nur bedingt Mühe, vom faden Turnieralltag abzulenken. Zugegeben: Selbst die unüberschaubare Minispiel-Flut der letzten Tiger Woods-Simulationen zeigt anschaulich, wie wenig sich die Formel „Golf spielen“ variieren lässt – mehr als unterschiedliche Zählarten beim Match mit bis zu drei Gegnern sowie das Schießen durch
vorgezeichnete Ringe oder auf markierte Zielfelder ist nicht drin. Ganz zu schweigen davon, dass selbst der fast bierernsten EA-Simulation mehr Varianten einfallen&
Im Gegensatz zu Meister Woods und zu allen anderen Wii-Golfern, dürft ihr mit den Comic-Figuren allerdings im Internet abschlagen. Und das stellt sich als erfreulich unkompliziert heraus – falls ihr einen Partner findet! Denn ihr werdet wohl nur mit Freundescode in den Genuss eines Online-Matches kommen. Schließlich gibt es kaum willige Mitspieler, wofür sich Camelot auch an die eigene Nase fassen muss. Ohne Freundescode dürft ihr nämlich nicht eure eigenen Regeln bestimmen, sondern werdet über die automatische Suche in ein vom Zufall erstelltes Match geschoben. Das ist alles andere als zeitgemäß. Immerhin: Wer sich in einem Match mit bis zu drei Bekannten misst, (ganze Turniere dürft ihr leider nicht spielen), freut sich über eine flotte Verbindung. Das ist zeitgemäß – aber wie so vieles auch nur Pflichterfüllung.
Es ist kein Spiel was man stundenlang spielt, aber es macht Spass. Der Testbericht kommt mir zu negativ rüber. Das Fazit: 72% ist aber okay.
Es ist halt ein Golfspiel ... aber das neue Tiger Woods für die Wii wurde ja schon mit einigen Vorschußlorbeeren bedacht, mal sehen wie das wird.
gut, bin kein golf fan... trotzdem hätte camelot lieber golden sun für wii bringen sollen ...
denke aber dass das neue tiger woods vielversprechend aussieht.
Wurde der Test mit schlechter Laune oder so geschrieben, bei anderen Test werten sich Friendcodes etc. doch auch kaum negativ aus, n Turnier Modus oder sonstiges gabs bei Mario Golf auch nicht, da hat man auch nur alle Kurse abgeklappert, ebenso wenig wie Zuschauer oder Caddies, oder Statspunkte. Doch niemanden hats gestört, muss ja nicht alles ne bierernste Simulation alá Tiger Woods sein.
Und sonst wird über Wii Games ohne Online Mode gemeckert, hier gibts einen, aber das wird kaum positiv miteinbezogen O_o
Und manche Kontrapunkte erscheinen iwie erzwungen. "Praktisch niemand spielt online" Das Game ist ja kaum draußen und soviel Zulauf wie ein Mario Kart wirds online eh nie bekommen
Ausserdem wird das Spiel schon am Anfang fertig gemacht, obwohl man hier mal ein Wii Game mit halbwegs guter Steuerung und sogar Online Mode hat, ne, imo kein guter Test, werd mir zur Kaufberatung andere durchlesen
(Und nein, es geht mir dabei nicht um die Wertung -.-)