Fazit
We. The Revolution macht es mir nicht ganz leicht. Da ist ein stilvolles, thematisch reizvolles Spiel, das sich um gerechte Entscheidungen, moralische Fragen und den Einfluss auf das persönliche Umfeld dreht: Das Arbeiten am Richterpult ist vielschichtig sowie erzählerisch interessant, während das Entkommen aus Intrigen bzw. Spinnen eigener Komplotte ein spannendes Spiel mit Wahrscheinlichkeiten ist, bei dem sehr unterschiedliche Minispiele zum Einsatz kommen. Spätestens die Tatsache, dass man auf einer kleinen Karte im Stil einer Rundenstrategie Figuren verschiebt, sorgt dafür, dass die Karriere als Richter nie langweilig ist. Sie besteht aber an entscheidenden Stellen aus schon im Vorfeld ablesbaren Werteänderungen – man entscheidet sich nicht für Recht oder Unrecht, sondern für Variable eins, zwei oder drei. Alle die das ungewöhnliche Konzept reizt, dürften durchaus fündig werden! Ein großes Spiel ist das edle We. The Revolution aber leider nicht.Wertung
Allzu durchschaubares Werteverschieben in einem interessanten Szenario und mit einer spielerisch vielschichtigen Karriere als Richter.
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Es gibt keine Käufe.
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Habs heute auch direkt mal angespielt, weil ich die geschichtliche Epoche grundsätzlich interessant finde - teile aber das Urteil und die Kritik, das man eigentlich viel mehr darauf achtet wie man Wertemäßig gerade dasteht und dann entsprechend danach urteilt (und vorher noch die Jury entsprechend beeinflusst). Schon ein bisschen Schade, aber die ganzen Balken mit den angezeigten Auswirkungen fordern das echt heraus die eigene Meinung mehr oder weniger zu ignorieren.
Spätestens bei der Familie ist es doch seltsam, wenn Freizeitaktivitäten nichts weiter als Werte für Fraktionen sind, die im Grunde gar nichts mit den Familienmitgliedern zu tun haben.
Das werde ich mir irgendwann bestimmt zulegen. Wunderbares Szenario, unverbraucht und spannend. Ich bin sowieso absolut fasziniert von der Französischen Revolution und habe mir schon immer gewünscht, dass es mal ein Spiel in dieser Epoche gibt. Bitte unbedingt mehr davon, z. B. Mantel und Degen-Spiele
Sollte Sekiro mich irgendwann mal aus seinen wunderbaren, grausamen, nervtötenden Klauen entlassen, könnte das hier als Beruhigungsmittel gerade richtig kommen...
Dahingehend denke ich nicht, dass es missglücktes Gamedesign ist, sondern ein geplantes Feature. Die Arbeit, also die Urteile, werden zur Routine, über die man irgendwann nicht mehr wirklich nachdenkt, sondern sie nur noch nach den Auswirkungen auf das eigene Leben abwägt.