Fazit
Nach Warlords of Draenor schafft Blizzard es noch, die Kurve zu kriegen und liefert mit World of WarCraft: Legion eine sehr gute Erweiterung ab, die vor allem durch den Umfang punkten kann. Ja, bei WoW geht es darum, seine Gegenstandsstufe mit neuer Ausrüstung zu erhöhen und genau dieser Trieb wird weiter angefacht, da es diesmal mehr Möglichkeiten gibt, seinen Charakter zu verbessern. Damit sind einerseits die Mythisch-Plus-Dungeons für Fünf-Spieler als Beutequelle und andererseits die verbesserbare Artefaktwaffe gemeint. Letztere zieht sich wie ein roter Faden durch die Erweiterung als neue Form des langfristigen Charakterausbaus im Endgame abseits der Items. Abgesehen von der sehr gut gelungenen Gestaltung der Welt, einem stärkeren Story-Fokus und der altbekannten Mischung aus tollen bis langweiligen Aufgaben kommt mit den Weltquests eine übersichtlichere Variante der täglichen Fleißarbeit ins Spiel. Ansonsten ist lobenswert, dass der PvP-Bereich endlich stärker abgetrennt wurde, das Multi-Tapping auf alle Gegner erweitert wurde, die Geschichte nach der Level-Up-Phase an mehreren Stellen weitergeführt wird und es ein umfangreiches Endgame-Gebiet gibt. Hinzu kommen viele kleine Verbesserungen im Detail, aber auch Macken. So sind nicht alle Texte vertont, nicht alle Belohnungen sinnvoll (Abgesandtenkisten) und so richtig spannend sind die wiederholbaren Weltquests eher nicht. Wirklich unzufrieden bin ich mit dem Zusammenstreichen der Fähigkeiten bei den Klassen. Ja, natürlich können die Entwickler durch das Design der Bosskämpfe in Dungeons und Schlachtzügen herausfordernde Begegnungen schaffen, aber in der freien Welt spielt es sich zu einfach. Da hätte ich es besser gefunden, wenn die Klassen mehr Komplexität bieten würden. Das ist aber der einzige größere Kritikpunkt an einer ansonsten überzeugenden Erweiterung.Einschätzung: sehr gut
Die offiziellen Foren sind halt immer voll mit Geheule, da geht konstruktives Feedback an den Klassen sowieso unter, ich bin ohnehin immer schon der Meinung gewesen dass die Entwickler nur teilweise Feedback-orientiert handeln sollen, ein bisschen selbst entscheiden sollten sie auch dürfen, Populismus ist im Spieledesign genauso nicht immer sinnvoll wie in der Politik.