Doch auch das kann nicht verschleiern, dass World War Zero mit etwa fünf bis acht Stunden Spielzeit beim ersten Durchlauf etwas kurz geraten ist – auch wenn die Atmosphäre und das Mittendringefühl passt.
Sehr angenehm und benutzerfreundlich wurde auch das Speichersystem gelöst. Es gibt zwar keine Quicksave-Funktion, doch Speicherpunkte, an denen ihr noch zusätzlich weitere Atmosphäre steigernde Infos über die fiktive Welt bekommt, sind genauso großzügig verteilt wie Gesundheitspacks. Zwar ist es für den Spielverlauf unerheblich, ob ihr euch nun die News des russischen Propaganda-Senders anschaut, doch der Stimmung zuträglich sind die Meldungen über missglückte Attentate, heldenhafte Aktionen der russischen Armee usw. allemal.
Bei den obligatorischen Multiplayer-Modi gibt man sich ebenfalls so klassisch, wie es nur geht: Deathmatch, Team Deathmatch und Capture the Flag sind wahrlich keine Offenbarung, können aber zu viert durchaus Spaß machen.
Stimmig mit Detailschwächen
World War Zero bietet zwar nicht die grafische Opulenz eines Medal of Honor, doch die Atmosphäre, die von den düsteren und clever gestalteten Abschnitten ausgeht, kann sich durchaus mit den Zweitweltkriegsshootern von EA messen.
Im Detail gibt es zwar immer wieder kleine Texturschwächen und – Wiederholungen, doch das kaum wiederzuerkennende zerbombte Deutschland kann sich durchaus sehen lassen und läuft mit sehr wenigen Ausnahmen ruckelfrei.
__NEWCOL__Was das Gegnerdesign betrifft, hat man allerdings die Vermutung, dass der Baron irgendwo ein Klon-Labor betreibt. Zwar bewegen sich die Figuren größtenteils geschmeidig und können auch mit diversen Ablebeanimationen überzeugen, doch in punkto Aussehen hätte mehr Abwechslung geholfen, um die Atmosphäre zu steigern.
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So kämpft ihr (mit wenigen Ausnahmen) zumeist gegen Schütze Arsch. In den späteren Abchnitten gibt es zwar ab und an neue Gegnertypen zu sehen, doch die bleiben euch dann für die nächsten Levels erhalten, ohne dass Ablösung naht.
Dramatische Akustik
Wer auf dramatische Musik hofft, während er versucht, sich auf den Schlachtfeldern zurecht zu finden, wird enttäuscht. Lediglich durch die Soundeffekte wird eine ansprechende Atmosphäre gezaubert: In den Schützengräben hagelt es aus allen Richtungen Bombeneinschläge, die Panzerketten knirschen wunderschön bedrohlich und die Schussgeräusche wirken ebenfalls authentisch. Wer braucht da noch heroisches und wenn möglich noch von einem 50-Mann-Orchester eingespieltes Schlachtengedöns, wenn die Kriegsakustik so herrlich dreckig und bedrohlich trommelt?
Die Entscheidung, das Spiel in seiner englischen Originalversion zu belassen und nur sauber zu untertiteln, kann man ebenfalls begrüßen. Die Sprecher sind gut ausgewählt und vermitteln sowohl Unterstützung als auch Bedrohung passend und sauber.