Zusätzlich könnt ihr euch in einem Modus namens „MyFaction“ austoben, der in seinen Grundzügen FIFA Ultimate Team sehr ähnlich ist. Auch hier könnt ihr Packungen mit Karten erwerben. Darin sind jedoch keine Fußballer, sondern logischerweise Wrestler mit individuellen Werten enthalten. Nach und nach baut ihr euch auf diese Weise einen Kader auf, mit dessen Hilfe ihr an verschiedenen Events teilnehmt, Aufgaben meistert und andere Dinge erledigt. Im Gegenzug erhaltet ihr eine bestimmte Anzahl Punkte, die ihr wiederum in neue Kartenpackungen investieren könnt. Ihr merkt sicherlich schon, worauf dies hinausläuft.
Wie auch beim erwähnten FUT können hierbei Mikrotransaktionen für echtes Geld Rolle einnehmen, wenngleich nicht so dominant wie bei anderen Sportspielen aus dem Hause 2K. Dennoch bleibt bei diesem ansonsten gefälligen sowie unterhaltsamen Modus ein leicht fader Beigeschmack. Alternativ könnt ihr übrigens auch jederzeit einzelne Matches austragen, bei denen ihr über relativ viel Entscheidungsfreiheit verfügt. Die Auswahl reicht von klassischen 1-gegen-1-Kämpfen, über Tag-Team-Matches bis hin zu Spezial-Events im Stil eines Royal Rumble oder der Elimination Chamber.
Die Wahrheit liegt im Ring
So viel zu den Inhalten und Modi, doch wie spielt sich WWE 2K22 eigentlich? Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: zugänglicher. Für die längere Antwort müssen wir logischerweise etwas weiter ausholen. Die Entwickler haben das Kampfsystem überarbeitet. So gibt es ab sofort jeweils einen Button für schwache und für starke Angriffe, einen für Konteraktionen und einen, um den Gegner zu greifen (Grapple). Auf diesem grundlegenden Fundament, das relativ schnell erlernt ist, basieren alle Folgeaktionen wie Kombinationen, Spezialangriffe und vieles mehr.
Wer sich die entsprechende Übersichtsseite der Steuerung ansieht, dürfte sich im ersten Moment etwas erschlagen fühlen. Doch davon solltet ihr euch nicht abschrecken lassen: Zum einen gibt es hübsch inszeniertes Tutorial, das euch behutsam in das Kampfsystem einführt. Zum anderen ist alles recht intuitiv aufgebaut, so dass sich einige der komplexeren Manöver fast schon automatisch ergeben. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass der Einstieg in WWE 2K22 sehr viel leichter fällt als etwa noch bei WWE 2K20. Dennoch gibt es auch für erfahrenere Spieler genügend Freiraum für ausgefeilte Manöver und Taktiken.
Kulisse mit Licht und Schatten
Kommen wir nun zu einem der größten Kritikpunkte des direkten Vorgängers – der Technik. Immerhin war diese mit dafür verantwortlich, dass WWE 2K20 ein solcher Rohrkrepierer war und für sehr viel Frust bei den Spielern gesorgt hat. Die erfreuliche Nachricht zuerst: WWE 2K22 läuft sehr viel stabiler und hat mit deutlich weniger Glitches oder ähnlichen Problemen zu kämpfen. Ja, die gibt es auch im aktuellen Spiel, So ist es bei unseren Testpartien unter anderem vorgekommen, dass ein Charakter nicht richtig auf ein Objekt gestiegen ist oder sich durch eine eigentlich undurchlässige Wand eines Metallkäfigs gerollt hat. Auch konnten wir mehrfach plötzliche Abbrüche bei Animationen beobachten, die den Wrestler ruckartig in die eigentlich geplante Richtung bugsierten. Doch dies sind Ausnahmen in einer ansonsten erfreulich fehlerfreien Umgebung.
Die Grafik selbst ist ein zweischneidiges Schwert. Insgesamt wirkt die Präsentation von WWE 2K22 definitiv hübscher und oftmals auch detaillierter als beim Vorgänger. Vor allem einige der Wrestler, Effekte sowie die Licht- und Schattenspielereien bieten etwas fürs verwöhnte Wrestling-Auge. Allerdings gibt es auch Grund zur Kritik: Man erkennt immer noch deutlich, dass unter der leicht aufgebohrten Fassade das alte Technikgerüst zu finden ist. Das macht sich gerade bei der Darstellung von Haaren sowie den bereits erwähnten Clipping-Fehlern in Verbindung mit bestimmten Animationen erkennen. Nicht falsch verstehen: Es gibt Momente, in denen WWE 2K22 richtig gut aussieht und den Vergleich mit den aufwändigen echten TV-Produktionen nicht scheuen muss. Allerdings kann das Spiel dieses Grafik-Niveau leider nicht durchgehend halten, was für so manch hochgezogene Augenbraue sorgen dürfte – und damit meinen wir nicht die Mimik von The Rock. Die Soundkulisse gibt übrigens kaum Grund zum Meckern, auch wenn einige der Kommentatorensprüche etwas generisch klingen. Ansonsten passt die akustische Untermalung jedoch. Vor allem die Originalmusiken der Wrestler bei deren Einzug in die Halle kommen der Atmosphäre natürlich sehr zugute.
Das war einfach nur eine Erklärung zum Ist-Zustand. Wenn dir dieser bewusst ist, verwundert mich halt dein Text.
Modi gespielt werden, wo mindestens 4 Wrestler möglich sind
Solange ist aber zumindest das Archiv vorhanden, was ja auch schon etwas ist.