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X-Men: Destiny (Rollenspiel) – X-Men: Destiny

Bislang konnte man in den Action-Rollenspielen aus dem bekannten Comic-Universum mit Wolverine, Cyclops, Emma Frost & Co. aktiv in den Kampf ziehen. Das ist vorbei: In X-Men Destiny nimmt man als Mutanten-Frischling das Schicksal in die Hand und macht die eingesessenen Helden zu mitlaufenden Komparsen. Das Konzept ist nicht einmal schlecht, doch irgendwo auf dem Weg hat Silicon Knights das Wesentliche aus den Augen verloren…

© Silicon Knights / Activision

Kampfmaschine

Man kann seine Figur mit potenten Spezialfähigkeiten aufwerten.

Man kann seine Figur mit potenten Spezialfähigkeiten aufwerten.

Es gibt zwar drei grundlegende Fähigkeiten von Nah- bis Distanzkampf, für die man sich anfänglich entscheiden kann, doch auf grundsätzliche Unterschiede braucht man nicht hoffen: Letztlich ist bis auf wenige Ausnahmen Knopfhämmern angesagt, das mit einem gezielten Einsatz einer Sonderfähigkeit ergänzt wird. Begünstigt wird das simple Prinzip durch eine vollkommen marode KI innerhalb der Klontruppen, die einem das Leben schwer machen wollen: Mehr als einen stupiden Frontalangriff bringen die Purifier selten zustande. Gleiches gilt übrigens auch für die bekannten Helden, die sporadisch mit einem unterwegs sind. Anstatt vielleicht den stärksten Gegner anzugreifen, suchen die sich meist den nächstbesten. Da der Anforderungsgrad aber ohnehin auf „Durchkommen“ getrimmt wurde, muss man sich nicht einmal auf X-Treme übermäßig anstrengen, um zum Ziel zu kommen. Die Ausnahme bilden die Bosskämpfe, die klassisch in mehreren Phasen ablaufen und bei denen man die Angriffsmuster erkennen sowie kontern muss.

Mutanten-Mix

Abseits der ausgewogenen Kräfte, die man sich aneignen kann, hat man die Möglichkeit, seinen Superhelden über so genannte X-Gene modifizieren. Diese sind überall auf den Schlachtfeldern sowie in besonderen Herausforderungen versteckt und fallen in drei Kategorien: Offensiv, Defensiv und Hilfsgene. Durch das Anlegen dieser Gene wird nicht nur die Farbe des Angriffs beeinflusst, sondern auch die Auswirkungen. So kann z.B. der letzte Schlag einer Attacke die Gegner kurzzeitig zurückwerfen oder lähmen. Oder man legt ein Gen an, das einen mit Kristallhaut versieht und einen Prozentsatz des erlittenen Schadens reflektiert. Über diese Variationsmöglichkeiten kann man seine Figur unkompliziert an die eigene Spielweise anpassen – ist dabei aber auf Glück angewiesen, da oft zufällig ausgewürfelt wird, welches Gen man jetzt bekommt. Das ist vor allem hinsichtlich des so genannten X-Modus problematisch: Denn dieses Zeitfenster, in dem man wahrlich mächtige Angriffe vom Stapel lassen kann, öffnet sich nur, wenn man alle drei Gen-Typen eines Superhelden sowie den dazu passenden Anzug anlegt, der ebenfalls erst einmal gefunden werden muss.

Unausgegorenes Design

Die Kulisse ist nicht zeitgemäß - was nicht nur den einfallslosen Gegnerklonen zuzuschreiben ist...

Die Kulisse ist unzeitgemäß – was nicht nur den einfallslosen Gegnerklonen zuzuschreiben ist…

Auf dem Papier macht Silicon Knights gar nicht so viel falsch. Im Endeffekt fehlt zwar allerorten der letzte Feinschliff, doch sowohl die Mechanik als auch die überschaubare Charakterentwicklung zeigen Potenzial. Doch das wird angesichts eines vollkommen banalen Missionsdesigns sowie einer maximal durchschnittlichen Technik den Purifiern zum Fraß vorgeworfen. Mehr als ein „Gehe dahin und mache Purifier platt“ gibt es nur selten. Und selbst dann werden Elemente wie Maschinen, die einem Energie entziehen, so dass man keine Spezialfähigkeiten anwenden kann, so häufig wiederholt, dass der Reiz der Abwechslung schnellstens entsorgt wird.

Und hatte Silicon Knights bei Too Human wenigstens noch Unreal-Technologie im Einsatz, die halbwegs ansehnliche Ergebnisse lieferte (auch wenn man sie nicht komplett im Griff hatte), bleibt die visuelle Umsetzung hier ebenso blass und unausgegoren wie viele andere Spielelemente. Die Gegner bestehen aus uninteressanten Klonarmeen, deren Animations-Repertoire höchst überschaubar und häufig unsauber ist. Die Bewegungen der Helden wurden zwar besser in Szene gesetzt, erreichen aber auch nur maximal veraltete Durchschnittswerte – gleiches gilt für die Effekte, die zu selten gängige Standards erreichen. Positiv festzuhalten ist jedoch, dass sich das Design mit seinen knallbunten Farben und retroangehauchten Kostümen stark an den Comics orientiert. Zu schade, dass der Rest der Technik nicht mithalten kann.

  1. 52% ist zu hart, klar ist es kein Oberhammer und warum es als Action RPG angepriesen wird ist mir ein Rätsel denn es ist ein Hack & Slay ala Devil May Cry aber was solls. Ich als X-Men Fanboy gebe 70%
    Wenn die Technik besser wäre würde es auch noch besser abschneiden ich hätte ja kein Gears oder Uncharted Niveau erwartet aber hier wäre deutlich mehr drin gewesen. Gerade der Kampf gegen Magneto wäre mit besserer Technik sicher mächtig Cool geworden.

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