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Yakuza 6: The Song of Life (Action-Adventure) – Abschied von einer Legende

Drei Jahre ist es schon her, dass Kazuma Kiryu auf PlayStation 4 seinen offiziellen Ausstand aus der Yakuza-Serie gab. Mit einem Abenteuer, das seinem Vermächtnis mehr als gerecht wurde, beendete Sega damals seine Ära und jetzt fällt auch auf Xbox One sowie Windows-Rechnern „endlich“ die letzte Klappe. Ist die Umsetzung gelungen? Immerhin war Yakuza 6 der erste Teil, der im Rahmen der Hauptserie eine neue Engine nutzte. Und dass die technisch anspruchsvoll zu sein scheint, haben wir vor allem der PC-Version im Test durchaus angemerkt…

© SEGA / SEGA

Segas Spielwiese in einer Spielwiese

Und vielleicht liegt es daran, dass es sich so überzeugend natürlich anfühlt, Kazuma durch diese einfach strukturierte Kulisse zu bewegen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich Yakuza wie einem alten Freund wahrnehme, dem man anmerkt, dass er sein Bestes gibt. Auf jeden Fall habe ich mich mit den krummen Eigenheiten abgefunden – was auf jeden Fall auch daran liegt, dass alleine die Minispiele nach wie vor zum Besten und Umfangreichsten gehören, mit dem man sich in den offenen Welten der Videospielwelt die Zeit vertreiben kann!

Nicht nur das, viele der Aktivitäten wurden sogar gehörig aufgepeppt: im Baseball z.B. die Steuerung verbessert, in den Hostessen-Bars das Dialogsystem komplett erneuert und im Club Sega die Anzahl der Automaten vergrößert. So spielt Kazuma neben Outrun, Space Harrier und Super Hang-On auch Virtua Fighter 5: Final Showdown, Fantasy Zone sowie Puyo Puyo. Ich hatte mich schon immer lange mit den Minispielen beschäftigt, doch diesmal gab es nicht nur ein oder zwei Highlights, sondern gleich mehrere, sodass ich hatte nach Abschluss der Geschichte noch lange nicht genug davon hatte.

Mädchen für alles

Es geht ja noch weiter. Alleine mit Baseball habe ich Stunden verbracht, weil Sega die Arcade-Herausforderung klarer lesbar gemacht hat und Erfolgserlebnisse damit besser belohnt. Mal ganz davon abgesehen, dass sich dieses Training endlich lohnt, weil Kazuma erstmals tatsächlich Baseball spielt.

Für seine Mannschaft findet er dabei über das Erfüllen kleiner Gefallen zusätzliche Mitspieler in der offenen Welt, stellt sie anschließend auf und verbessert mit Trainings-Einheiten ihre Fähigkeiten. Die eigentlichen Partien laufen zwar bis auf mögliche Auswechslungen automatisch ab, ein paar Mal greift man allerdings selbst zum Schläger, um mit dem aktuell in der Strike Zone stehenden Batter zu punkten.

Was tun, wenn das Abenteuer vorbei ist?

Zum einen darf man nach Abschluss der Geschichte in einem so genannten Premium Adventure an beide Orte zurückkehren.

Zum anderen kann man ein neues Spiel beginnen, wahlweise auf einem neuen Schwierigkeitsgrad: Legend. Dabei übernimmt Kazuma alle Fähigkeiten, Erfahrungspunkte und sein komplettes Inventar. Auch die Anführer der Clan-Klämpfe sowie seine Baseball-Mitspieler befinden sich auf den bereits erspielten Levels, er muss sie aber erst wieder finden und die Teams neu zusammenstellen.

Sogar alle zuvor befreundeten Katzen benötigen nur ein einziges Mal Futter, um wieder ins Café zu gelangen.

Bedenkt nur: Die Clan-Kämpfer werden nicht online, sondern im Spielstand gespeichert. Entwickelt ihr sie im neuen Spiel weiter,  verbessert ihr sie deshalb unabhängig von einem zuvor begonnenen Premium Adventure. © 4P/Screenshot
Anstatt gemütlich die Angel auszuwerfen, taucht Kazuma zudem mit einer Harpune nach Fischen. Manche sollte er dann erledigen, bevor sie ihn angreifen und am Ende jedes Tauchgangs steht ihm ein Boss-Tier im Weg, was freilich ebenso albern wie unterhaltsam ist.

Wie gesagt: Den Bruch zwischen ernsthafter Erzählung und vergnügtem Spiel umschifft die Yakuza-Serie schon lange nicht mehr, sondern zelebriert ihn regelrecht. Kazuma, das grimmige Mädchen für alles, reicht jedem eine helfende Hand und ist sich für keinen Unsinn zu schade. Anders sind Nebenmissionen nicht erklärbar, in denen er ständig irgendwelche Ganoven vermöbelt, in kurzen Dialogen besänftigende Worte findet oder altkluge Lektionen erteilt, wie sie in Tele-5-Trickfilmen am Ende der Sendung liefen.

Yakuza: The Gathering

Und dann ist da noch Kazumas frisch ins Leben gerufener Clan: eine Gruppe von Typen, die man in kurzen Echtzeitgefechten aus der Vogelperspektive dirigiert, um einen gegnerischen Clan zu besiegen. Auch dafür rekrutiert man Mitglieder in der offenen Welt, die man in ein hierarchisches System eingliedert. Je mehr Kämpfer ein Anführer dabei unter sich hat, desto stärker ist er. Besteht eine besondere Sympathie zwischen ihm und einem Untergebenem, verleiht ihm das zusätzlichen Auftrieb. Maximal sechs Anführer stellt man schließlich für jedes Gefecht auf und alleine das Maximieren der Werte dieses Trupps wäre anderswo ein Minispiel für sich.

Hier geht der eigentliche Spaß aber erst los, und zwar in vom Spiel vorgegebenen Missionen sowie online gegen die Trupps anderer Spieler, wobei man stets nur gegen deren Figuren, nie im direkten Duell kämpft. Taktiker Kazuma sendet also beliebig viele seiner sechs zuvor festgelegten Anführer in den Kampf, wobei jedes Aussenden eine bestimmte Menge der dafür

notwendigen Ressource kostet. Das gilt auch für namenloses Fußvolk, das zwar wesentlich günstiger ist, dafür aber nur als Unterstützung der Anführer dienen kann. Die einen werfen z.B. Granaten und werden schnell überrannt, andere sind relativ schwer umzuhauen, bewegen sich aber unsäglich langsam voran.
  1. Puroto hat geschrieben: 26.03.2021 06:30
    Man kann mit Yakuza 0 oder mit Yakuza Kiwami (Remake von Teil 1) anfangen. Ich würde aber tatsächlich eher Yakuza Kiwami 1 empfehlen. Der Teil ist recht kurz (Yakuza 0 ist einer der längsten Teile) und man lernt die Geschichte so kennen, wie sie angefangen hat. Dann kann man die Kiwami 2 spielen.So lernt man die Figuren kennen, die man dann in Yakuza 0 in den 80er Jahren dann mal von einer anderen Seite erlebt.
    Mein Vorschlag wäre also: Yakua Kiwami 1, Yakuza Kiwami 2, Yakuza 3, Yakuza 4, Yakuza 5, Yakuza 0 und dann erst Yakuza 6 als emotionales Finale.
    Natürlich kann man Yakuza 0 auch beliebig dazwischen packen oder auch als erstes spielen, aber ich würde tatsächlich empfehlen, die Figuren erst kennenzulernen.
    Von dieser Reihenfolge rate ich ganz dringend ab! Kiwami 1 wurde für Spieler von 0 entwickelt. Viele neue Plotpunkte bauen direkt auf 0 auf. Wenn man ganz am Anfang anfangen will, dann mit dem Original. Also gibt es zwei Möglichkeiten, die Reihe zu spielen.
    Für Puristen: Release Order
    1>2>3>4>5>0>(evtl. Kiwami 1 und 2)>6
    Dazwischen vielleicht noch die Spin-Offs in Release Order
    Für alle anderen:
    0>K1>K2/2>3>4>5>6
    Bin kein großer Fan von Kiwami 2 aufgrund der anderen Regie und Songs und dem Wegfall ganzer Levels. Deswegen kann man imo auch Kiwami 2 mit dem Original 2 austauschen. So erlebt man auch etwas von der Evolution der Reihe und man hat die Dragon Engine erst zum Schluss. Der Sprung von Kiwami 1 mit 0 Gameplay zu dem Original 2 ist zwar etwas schwer, aber auch nicht schwerer als der Sprung von Kiwami 2 auf der Dragon Engine zu Teil 3 von 2009.

  2. Puroto hat geschrieben: 26.03.2021 06:30 Mein Vorschlag wäre also: Yakua Kiwami 1, Yakuza Kiwami 2, Yakuza 3, Yakuza 4, Yakuza 5, Yakuza 0 und dann erst Yakuza 6 als emotionales Finale.
    Problem ist hier allerdings, dass die Spiele alle sich wirklich unglaublich ähnlich sind und die Gefahr hoch ist, dass man irgendwann die Lust verliert und dann die Highlights nicht erlebt hat.
    Ich persönlich finde da Yakuza 0 als Versuch wirklich am besten weil es kein Vorwissen benötigt und in der Community ein brandheißer #1 Kandidat ist. Dann kann man immer noch entscheiden, wie viele Spiele man sich vorstellen könnte nach dem gleichen Muster durchzuspielen und ggf. das ganze auch schon vorher mit 6 abschließen, ohne alle Titel gespielt zu haben. Kiwami 1 und 2 machen zwar Spaß, aber sind wenn man ehrlich ist schon recht schwache Spiele mit viel Inhalt-Restaurierung. Keine Ahnung, ob Kiwami 1 als Einstiegs-Titel mich von der Reihe überzeugt hätte.

  3. Richtig geiles Game. Habe im letzten Jahr die gesamte Yakuza Serie durchgebrettert und überlege ob ich als nächstes Yakuza 7 spielen soll. Kann mich aber noch nicht so durchringen da ich noch einen hohen Wert an Rest-Yakuza im Blut habe.

  4. Twycross448 hat geschrieben: 26.03.2021 02:07 Okay, mal so gefragt. Wenn man (als reiner PC-Spieler, der die Serie bisher nicht auf dem Schirm hatte) jetzt mit einem der für PC verfügbaren Yakuszas anfangen wollte, welches währe das? Und in welcher Reihenfolge sollte man dann die den Rest angehen?
    Ich würde mit Zero anfangen. Kam zwar vom Release her später, ist aber in der Chronologie der Spiele natürlich vorher verankert. Generell ist es auch ein viel besseres Spiel als Kiwami, zumindest in meinen Augen.
    Von da an einfach chronologisch weiter. Persönlich bin ich durch die damaligen Releasezeitpunkte etwas gesprungen. Meine Reihenfolge war Zero, Kiwami, Y6, Kiwami 2, Yakuza 7. Ging auch. :lol:
    Irgendwie fand ich dabei die beiden Kiwami Teile auch 'ne ganze Ecke schwächer als Zero, 6 und 7. Aber das ist Geschmackssache.

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