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Zenith (Rollenspiel) – Rollenspiel-Ikonen als Lachnummer

Mit Zenith ziehen Infinigon und BadLand Games nicht nur bekannte Spielehelden und -klischees durch den Kakao, man nimmt sich auch selbst nicht allzu ernst. Trotzdem soll abseits aller Blödeleien und Seitenhiebe ein vollwertiges Action-Rollenspiel geboten werden. Ob das gelungen ist, verrät der Test.

© Infinigon / BadLand Games

Brüchiges Fundament

Vor allem auf der begehbaren und von sichtbaren Gegnern bevölkerten Weltkarte ruckelt und ploppt es teils ungemein, auch wenn man hier im Gegensatz zum restlichen Spiel wenigstens die Kameraperspektive beeinflussen kann. Animationen und Effekte wirken teils fast schon stümperhaft, KI und Kollisionsabfrage zumindest fragwürdig. Hinzu kommt, dass man selbst beim Lesen von Schildern, Untersuchen von Umgebungsobjekten oder Plündern der teils viel zu schnell wieder verschwindenden Leichen angegriffen wird, ohne sich wehren zu können.

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Auf der begehbaren 3D-Weltkarte fallen die technischen Gebrechen besonders in Auge. © 4P/Screenshot

Auch eine Kartenfunktion oder ein besonders bei späteren Nebenaufgaben vermisstes Quest-Log sucht man vergebens.

Die in klassischer Action-Rollenspiel-Manier ausgefochtenen Kämpfe lassen sich sowohl mit Maus und Tastatur als auch Game-Pad bestreiten, wobei Letzteres aufgrund der in beiden Fällen direkten Charaktersteuerung selbst von den Entwicklern empfohlen wird. Man kann im Nahkampf zwischen Schwert-, Hammer- und Faustattacken sowie jeweils einem ziel- und flächengerichteten Zauber wählen. Sowohl magie- als auch waffenbasierte Angriffe fußen dabei auf den drei Elementen Feuer, Wasser und Erde, gegenüber denen sowohl Gegner als auch man selbst mit Fertigkeiten und Ausrüstung beeinflussbare Affinitäten sowie Resistenzen besitzt.

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Die Charakterentwicklung ist mit ihren drei Fertigkeitsbäumen sehr einfach gehalten. © 4P/Screenshot

Schützen kann man sich zudem mit schnellen Ausweichrollen oder dem gezielten Aktivieren eines Zauberenergie fressenden Schutzschilds. Auch der mit Abklingzeiten reglementierte Einsatz von Heil- und Mana-Tränken ist erlaubt.

Einfach gestrickt

Der Schwierigkeitsgrad ist eher moderat. Nur wenn man seine Ausrüstung vernachlässigt oder Orte aufsucht, die eigentlich erst für später gedacht sind, kann’s schon mal etwas haarig werden. Eine Flucht ist aber fast immer und überall möglich, ein Sichern des Spielstands hingegen nur an klassischen Speicherkristallen. Im Todesfall kommen aber auch diverse Rücksetzpunkte zum Einsatz.

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Bei den Bosskämpfen kommt es oft auf das richtige Timing und Stellungsspiel an. © 4P/Screenshot

Die Charakterentwicklung ist eher einfach gehalten und beschränkt sich auf die Wahl der Ausrüstung sowie das Festlegen einer individuellen Reihenfolge beim Lernen neuer Aktiv- und Passivfähigkeiten anhand drei überschaubarer und am Ende ohnehin gänzlich komplettierter Fertigkeitsbäume.

Auch der Spielverlauf ist abgesehen von wenigen möglichen Ausreißern und Nebenbeschäftigungen wie dem Zerstören von Portalen oder Aufspüren der legendären DragonBalls, die hier natürlich würfelförmig sind, sehr linear, der Spielumfang mit zirka zehn bis 15 Stunden überschaubar. Auch einen in diesem Genre meist gern gesehenen Koop-Modus gibt es, obwohl man immer wieder mit wenig brauchbaren KI-Partnern unterwegs ist, leider nicht. Dafür wissen die wenigen, aber abwechslungsreichen Rätsel, die taktisch angehauchten Bosskämpfe sowie viele kleine Details und unerwartete Überraschungen zu gefallen. Auch der Soundtrack präsentiert sich von ruhigen Klavierpassagen über beschwingte Folklore- und Orchesterklänge bis hin zu treibender Heavy-Metal-Mucke ungemein stimmungsvoll und abwechslungsreich.

  1. Auf ein Spiel dieser Art hatte ich eigentlich gewartet, ein witziges Parodie-Rollenspiel mit lustigen Dialogen verpeilten Characteren, aber ein gutes und nicht so was hier. Wichtig wäre hier auch eine gute lustige Synchro die auch ruig etwas albern sein darf, so etwas fehlt hier halt. Furzende Katzen sind schon mal lobenswert aber bei weitem nicht genug. Natürlich sollte das ganze dann auch noch spielerisch überzeugen. Meiner Meinung nach ist das eine große marktlücke, es sollten mehr Spiele erscheinen die einfach mal auf der Immerversion oder wie das heißt scheissen und wie eine spielbare version von Scary movie rüberkommen oder so.

  2. Sir Richfield hat geschrieben:
    Jondoan hat geschrieben:The Bards Tale 1-3 sind also ernster, oder wie kann ich das verstehen?
    Es sind komplett andere Spiele, so musst du das verstehen.
    Ich glaube schon, dass die relativ ernst gemeint waren, aber ich müsste da meinen Kumpel fragen und der hat dann nur wüste Flüche übrig, die mit "Die ersten zehn Parties gehen am ersten! Gegner drauf!!!" anfangen und dann beim "Kopierschutz" enden...
    Das waren RPG, wie sie damals halt waren, wie du schon festgestellt hast, zu Oldskool. ;)
    (Und dann noch die schlechte Form des Oldskool. Definitiv die "Es gibt buchstäblich keine Alternative, ich MUSS das jetzt zocken" Variante)
    Mit "Fantasy-Parodie" meine ich eben, dass generell Fantasy UND Parodie vermischt werden, ganz egal worüber sich denn nun lustig gemacht wird. Wenn ich Fantasyspiele spiele, will ich am liebsten eine authentische, glaubhafte Welt und mit Personen (oder Erzählern, die scheinbar in Kontakt zum Helden stehen :mrgreen: ) die sich gleichzeitig außerhalb und innerhalb dieser Welt befinden, entsteht für mich keine Immersion.
    Verstehe.
    Kommt jetzt auf deine Gewichtung an. Wenn das grundsätzlich für dich ein NoGo ist, dann lass die Finger vom 2004er The Bard's Tale.
    Denn dieses "Immersionsbrechen" treiben die dort soweit, dass es schon seine eigene, in sich logische, Welt erschafft.
    Nach all den Spielen, die ich bis dahin hatte, war der Barde für mich schon authentischer und glaubhafter als alles davor, eben WEIL er permanent auf die Absurdität der ihn umgebenden Welt hinweist.
    Ich weise darauf hin, dass ich in dieser Beziehung nicht objektiv bin. Für mich ist das 2004er The Bard's Tale ein großes Stück Videospielgeschichte, weil ich gute Parodien grundsätzlich mag und Spaceballs für mich der beste Film aller Zeiten ist.
    Und weil The Bard's Tale mir die wichtige Frage beantwortet hat: "Was zum Teufel machen die ganzen Monster eigentlich in dem Dungeon, wenn kein Held in der Nähe ist?"
    Ich glaube, das könnte ich mir mal als lets play...

  3. Jondoan hat geschrieben:The Bards Tale 1-3 sind also ernster, oder wie kann ich das verstehen?
    Es sind komplett andere Spiele, so musst du das verstehen.
    Ich glaube schon, dass die relativ ernst gemeint waren, aber ich müsste da meinen Kumpel fragen und der hat dann nur wüste Flüche übrig, die mit "Die ersten zehn Parties gehen am ersten! Gegner drauf!!!" anfangen und dann beim "Kopierschutz" enden...
    Das waren RPG, wie sie damals halt waren, wie du schon festgestellt hast, zu Oldskool. ;)
    (Und dann noch die schlechte Form des Oldskool. Definitiv die "Es gibt buchstäblich keine Alternative, ich MUSS das jetzt zocken" Variante)
    Mit "Fantasy-Parodie" meine ich eben, dass generell Fantasy UND Parodie vermischt werden, ganz egal worüber sich denn nun lustig gemacht wird. Wenn ich Fantasyspiele spiele, will ich am liebsten eine authentische, glaubhafte Welt und mit Personen (oder Erzählern, die scheinbar in Kontakt zum Helden stehen :mrgreen: ) die sich gleichzeitig außerhalb und innerhalb dieser Welt befinden, entsteht für mich keine Immersion.
    Verstehe.
    Kommt jetzt auf deine Gewichtung an. Wenn das grundsätzlich für dich ein NoGo ist, dann lass die Finger vom 2004er The Bard's Tale.
    Denn dieses "Immersionsbrechen" treiben die dort soweit, dass es schon seine eigene, in sich logische, Welt erschafft.
    Nach all den Spielen, die ich bis dahin hatte, war der Barde für mich schon authentischer und glaubhafter als alles davor, eben WEIL er permanent auf die Absurdität der ihn umgebenden Welt hinweist.
    Ich weise darauf hin, dass ich in dieser Beziehung nicht objektiv bin. Für mich ist das 2004er The Bard's Tale ein großes Stück Videospielgeschichte, weil ich gute Parodien grundsätzlich mag und Spaceballs für mich der beste Film aller Zeiten ist.
    Und weil The Bard's Tale mir die wichtige Frage beantwortet hat: "Was zum Teufel machen die ganzen Monster eigentlich in dem Dungeon, wenn kein Held in der Nähe ist?"

  4. Sir Richfield hat geschrieben: Achtung! Es gibt mehrere Spiele, die irgendwo im Titel "The Bard's Tale" stehen haben, aber nur eines davon ist die Parodie!*
    Jetzt müssten wir aber über Wortbedeutungen sprechen:
    Meinst du mit Genre die Fantasy an sich oder Fantasy RPG?
    Denn The Bard's Tale (2004) ist eher eine Parodie der Spiele, als von Fantasy im Allgemeinen.
    *Darüber kann man sich auch unterhalten, denn trotz aller (Selbst)kritik ist The Bard's Tale ein ganz normales Action RPG.
    PS:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Beer,_Beer,_Beer
    The Bards Tale 1-3 sind also ernster, oder wie kann ich das verstehen?
    Mit "Fantasy-Parodie" meine ich eben, dass generell Fantasy UND Parodie vermischt werden, ganz egal worüber sich denn nun lustig gemacht wird. Wenn ich Fantasyspiele spiele, will ich am liebsten eine authentische, glaubhafte Welt und mit Personen (oder Erzählern, die scheinbar in Kontakt zum Helden stehen :mrgreen: ) die sich gleichzeitig außerhalb und innerhalb dieser Welt befinden, entsteht für mich keine Immersion.
    Hatte kurzzeitig überlegt, auf GOg zuzuschlagen, aber die originalen Spiele sind mir dann doch zu Old-School, war leider nie Fan von dieser Art von RPGs.

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