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Nvidia GeForce RTX (Hardware) – GeForce RTX 3080 Ti

Nvidia schickt mit der GeForce 3080 Ti ein neues Grafikkarten-Flaggschiff ins Rennen: Für knapp 1.200 Euro soll man nicht weniger als ein Leistungsmonster bekommen. Im Test erfahrt ihr, wie sich die Grafikkarte gegen die RTX 3080 und die RTX 2080 Ti behauptet – und für wen die Anschaffung interessant sein könnte.

© Nvidia / Nvidia

Größe, Anschlüsse und „Lite Hash Rate“

Die Ausmaße der RTX 3080 Ti sind identisch mit denen der RTX 3080, die etwas größer als die RTX 2080 Ti ausfällt. Länge: 285mm, Breite: 112 mm, Höhe: 2 Steckplätze. Sie verfügt über drei Display-Port-Anschlüsse (1.4a) und einen HDMI-2.1-Ausgang (4K mit 120 Hz und HDR). Die Grafikkarte unterstützt Hardware-beschleunigte AV1-Dekodierung zur Video-Wiedergabe.

Für die Stromversorgung an der Seite der Grafikkarte ist ein 12-poliger Anschuss vorgesehen. In der Founders Edition liegt ein Y-förmiger Adapter bei, der 2x PCIe 8-polige Stecker auf den 12-poligen Anschluss zusammenführt.

GeForce-Grafikkarten sollen sich hauptsächlich an Spieler richten, wurden in den vergangenen Monaten aber stark von Crypto-Minern aufgekauft. Daher verfügt die RTX 3080 Ti (wie die RTX 3060) über eine Maßnahme gegen Crypto-Mining. Das Stichwort lautet „Lite Hash Rate“ oder „LHR“. Durch bestimmte Maßnahmen wird die Ethereum-Hash-Rate reduziert. Sobald die GPU „bemerkt“, dass entsprechende Berechnungen durchgeführt werden, wird diese Leistung limitiert. Alle RTX-Grafikkarten sollen auf diese LHR-Variante umgestellt werden und dadurch soll das Interesse der Crypto-Miner an GeForce-Grafikkarten verringert werden. Crypto-Miner sollen zu den speziell dafür vorgesehenen Karten aus der neuen CMP-Reihe greifen (zur Website).

Verhalten: Idle- und Gaming-Betrieb

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Die Founder’s Edition der RTX 3080 Ti von Nvidia ist exakt genauso groß wie die RTX 3080. © 4P/Screenshot

Zurück zur RTX 3080 Ti. Die Grafikkarte erwärmt sich bei maximaler Auslastung stark und wurde im Testverlauf bis zu 81 °C warm. Die RTX 2080 Ti war noch etwas heißer. Die maximale GPU-Temperatur wird von Nvidia mit 93°C beziffert. Die zwei auf der Founders Edition platzierten Lüfter waren bei Intensiv-Betrieb deutlich hörbar. Im Idle-Bereich, also z.B. im Desktop- oder Office-Betrieb, war sie völlig unauffällig und leise. Wenn man z.B. einen Test über eine Grafikkarte in einem Texteditor schreibt und währenddessen E-Mails checkt, beträgt die Leistungsaufnahme um die 25 Watt und die Lüfter laufen nicht. Die höchste Leistungsaufnahme wurde bei Cyberpunk 2077 gemessen und war 345 Watt – deswegen wird ein 750 Watt Netzteil empfohlen.

Benchmarks, Testsystem und Vorgehensweise

In unseren Testläufen und Benchmarks tritt die RTX 3080 Ti hauptsächlich gegen RTX 2080 Ti und RTX 3080 an (stellenweise auch gegen die RTX 3070), aber mangels Vielfalt bei der uns vorliegenden Testhardware fehlt der direkte Vergleich zu älteren Grafikkarten. Entsprechende Testmuster waren auf Nachfrage nicht mehr verfügbar. Wir hätten die aktuellen Grafikkarten von AMD auch sehr gerne selbst getestet und in Relation zu den GPUs von Nvidia gesetzt. Leider konnte uns AMD – auch auf mehrmalige Nachfrage – bisher keine Testmuster zusichern oder zur Verfügung stellen. Wir bleiben aber am Ball, werden unsere Bemühungen aber auch auf AIC-Partner ausdehnen.

Die besagten Grafikkarten wurden der Reihe nach auf dem gleichen PC-System getestet. Die System-Spezifikationen lauten: AMD Ryzen 9 5900X, ASUS Pro WS X570-ACE, Crucial DDR4 64 GB RAM (3200 MHz, CL22), Gigabyte Aorus NVMe Gen4 2 TB und SanDisk PLUS SSD 2 TB. Die Reihenfolge der Benchmarks war bei jeder Grafikkarte identisch und es wurden Neustarts zu jeweils dem gleichen Zeitpunkt durchgeführt. Nach jedem Hardware-Wechsel wurde der Treiber komplett neu installiert (via Display Driver Uninstaller). Der zum Test genutzte Treiber war die Version 466.54.

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Ohne Kühlkörper sieht die Grafikkarte so aus. © 4P/Screenshot

Damit die Vergleichbarkeit möglichst gewährleistet ist, wurden möglichst viele im Hintergrund laufende Programme (E-Mail, Browser und Messaging-Apps) geschlossen. Es fand weder ein Windows-Update noch ein Virenscan etc. statt. Auch die getesteten Spiele-Versionen waren stets identisch. Die Grafikoptionen bzw. Einstellungen der Spiele waren logischerweise immer gleich – in der Regel wurden stets die höchsten Grafikdetails mit RTX-Optionen und ggf. DLSS ausgewählt; entsprechende Einstellungen wurden bei den einzelnen Tests vermerkt. V-Sync, HDR und dynamische Auflösungs- oder Renderskalierungen wurden deaktiviert. Die Bildraten-Limitierung wurde, wenn möglich, ausgeschaltet oder auf den höchstmöglichen Wert gestellt. Diese Optionen wurden auf Screenshots festgehalten und vor jedem Testlauf erneut überprüft, was gerade beim Metro-Exodus-Benchmark sehr hilfreich war, da dort gerne die Einstellungen „verändert“ werden.

Wenn die Spiele über keine integrierte Benchmark-Funktion verfügten, wurden die gleichen Passagen möglichst genau (bei den Testläufen mit den unterschiedlichen Grafikkarten) nachgestellt bzw. nachgespielt oder lange Ingame-Zwischensequenzen (ohne FPS-Cap) genutzt. Die Aufzeichnung der Bildwiederholrate in solchen Titeln wurde mit Nvidia Frameview 1.2 realisiert. Das Programm zeichnet ab einem vom Nutzer festgelegten Punkt mehrere Performance-Werte auf und speichert die Angaben als CSV-Datei und einer Übersichtsdatei. Es funktioniert ebenfalls mit Grafikkarten, die nicht von Nvidia stammen. Ergänzend wurden RivaTunerStatisticsServer und MSI Afterburner zur Systemüberwachung (CPU-Auslastung) eingesetzt.