Platz 3: Sekiro
Die Bronze-Medaille holt sich mit irre schnellen Schwertschlägen Sekiro: Das wohl größte Experiment der letzten Jahre aus dem Hause FromSoftware mit den wenigsten Gemeinsamkeiten mit den restlichen Einträgen unserer Liste. Das ist nichts Schlechtes, ganz im Gegenteil: Sekiro macht einiges anders als seine düsteren Dark Souls-Geschwister, aber das so richtig gut. Das fängt schon beim Kampfsystem an, das mit seinen unglaublichen Paraden und dem rhythmischen Schwerterklirren einen echten Sog entfaltet.
Wer von Dark Souls kommt, muss sich erstmal umgewöhnen, denn Ausweichen ist in Sekiro nur noch Nebensache. Stattdessen wird pariert, was das Zeug hält und das besser, vielfältiger und adrenalingeladener als irgendwo sonst. Wer sich darauf einlässt, was die Entwickler*innen hier verlangen, wird mit einem Puls von 180, schweißnasser Stirn und zittrigen Händen belohnt – und ja, das ist in diesem Kontext tatsächlich alles erstrebenswert.
Aber auch abseits seines Kampfsystems hat Sekiro einige Aspekte zu bieten, die den Schnetzler zurecht auf das Treppchen katapultieren: Neben der spaßigen Mobilität dank des Greifhakens wäre das unter anderem das clevere Level-Design, das mit ein paar Überraschungen aufwartet. Dann sind da noch die unheimlich schönen Landschaften (die sich mit ein paar widerlichen die Klinke in die Hand geben) sowie ein spannender Talentbaum, der euch tatsächliche Fähigkeiten spendiert, statt nur Statuswerte zu erhöhen. Alles in allem also eine echt runde Sache.
Platz 2: Bloodborne
Trotzdem geht es noch ein wenig besser, zum Beispiel mit Bloodborne. Die immer noch auf der PlayStation 4 gefangene Lovecraft-Geisterbahn ist nicht nur das schaurigste, sondern auch das atmosphärischste Abenteuer, das FromSoftware hervorgebracht hat – und konnte sich mit seinen Stärken trotz Plattformexklusivität und rückständiger Technik wacker in den Herzen der Fans verankern.
Grund dafür ist unter anderem die erwähnte Atmosphäre: Schon der Anfang in Iosefkas Klinik, wo die Holzdielen knarren und die leuchtenden Augen des Werwolfs in der Dunkelheit funkeln, wohnt vermutlich mietfrei in den Köpfen vieler Bloodborne-Spieler*innen. Das wird dann im Verlauf des Spiels nur noch intensiver, wenn der von H.P. Lovecraft inspirierte, kosmische Horror Form annimmt und an jeder Ecke mit riesigen Tentakelmonstern aufwartet.
Aber auch spielerisch gehört Bloodborne zu den feinsten Gerichten aus der FromSoftware-Küche: Mit einem Kampfsystem, das Aggressivität belohnt und Passivität bestraft sowie einem erlesenen Waffen-Arsenal ohne auch nur ein Gramm Fett, dafür mit innovativen Mechaniken in Form der Transformationen, spielt der PS4-Titel wirklich ganz oben mit. Und vom DLC wollen wir gar nicht erst anfangen, der mit Ludwig, Maria und dem Waisenknaben einige der besten Bosse der Reihe enthält.