Platz 7: Twilight Princess (GameCube / Wii, 2006)
Das umfangreiche Abenteuer für Nintendos Wunderwürfel entführte Fans in eine neue Version von Hyrule: eine riesige hylianische Steppe, verworrene Wälder, ein klirrend kaltes Schnee-Areal und die eindrucksvolle Brücke hoch über dem Hylia-See. Die große – wenn auch mitunter etwas leere – Spielwelt, die zum Erkunden und Entdecken motivierte, sowie die düstere, fast schon schaurige Atmosphäre waren klare Highlights in diesem Action-Adventure.
Außerdem bekommt Link in The Legend of Zelda: Twilight Princess seinen vielleicht beliebtesten Sidekick zu Verfügung gestellt: Die freche Midna war einst Oberhaupt des Schattenvolks und wurde vom finsteren Zanto aus ihrer Welt vertrieben. Nun hilft sie Link, der in einen Wolf verwandelt wurde, die Schatten zurückzudrängen, die in Hyrule nach und nach einfallen.
Auch das abwechslungsreiche Dungeondesign mit der Bergruine, der Wolkenstadt Kumula oder dem Zeitschrein gehört zum innovativsten der gesamten Reihe. Neue Items wie der Kopierstab, die magnetischen Eisenstiefel oder der Zahnrad-Gleiter, auf die viele Rätsel in den Labyrinthen abgestimmt sind, bringen frische Twists in das Gameplay. Auch ist es Link erstmals möglich, vom Pferd aus sein Schwert zu schwingen.
Nintendo ist es gelungen, ein größeres, erwachseneres und in vielen Aspekten auch fordernderes Hyrule zu kreieren, das sich als nächster Schritt zur Spielwelt in Ocarina of Time anfühlte. Aber trotz gleichermaßen positiven Feedbacks von Kritikern und Fans konnte sich Twilight Princess nie den Status als allgemein anerkanntes bestes Spiel der Reihe erkämpfen.
Platz 6: Majora’s Mask (Nintendo 64, 2000)
Direkt anschließend an Ocarina of Time verschlägt es Link in die mysteriöse, traumartige Welt Termina. Dort trifft er auf das Horror Kid, das ihm die Ocarina der Zeit entreißt und Link in einen wehrlosen Deku verwandelt. Auf der Suche nach Hilfe trifft er in der geschäftigen Unruh-Stadt auf wenig Gehör – und dann ist da noch der grimmige Mond am Himmel, der stetig näher zu kommen scheint.
Majora’s Mask führt erstmals ein Zeitlimit ein – drei Tage habt ihr Zeit, bis der Mond hinabstürzt. Um dies zu verhindern, müssen die vier Riesen in ihren Tempeln erweckt werden. Zum Glück kann die Zeit (wobei eine Stunde im Spiel einer Minute in Echtzeit entspricht) jederzeit zurückgedreht werden, während erreichte Erfolge bestehen bleiben.
Für die NPCs im Spiel geht die Zeitschleife allerdings wieder von vorne los, weshalb ihr zu Beginn des ersten Tages immer Fremde seid. Das ermöglicht aber auch, Personen zu ihrer gewohnten Uhrzeit an bestimmten Orten abzufangen, sie mit Kenntnissen zu konfrontieren, die ihr eigentlich gar nicht wissen dürftet, und so manches wohl gehütetes Geheimnis zu lüften.
Links wichtigstes Hilfsmittel sind die insgesamt 24 Masken, die es zu ergattern gibt, und die zum Teil sehr praktische Fähigkeiten besitzen. Besonders die Exemplare, die ihn in einen Deku, Goronen oder Zora verwandeln, sind aufgrund der Fähigkeiten dieser Rassen ziemlich nützlich. Mit der überschaubaren Anzahl von nur vier Hauptdungeons wirkt Majora’s Mask erst einmal klein, aber die Labyrinthe sind deutlich aufwendiger als im Vorgänger. Zwischen diesen gibt es außerdem viele storyrelevante Aufgaben, zudem könnt ihr den Bewohner*innen der Stadt bei ihren Problemen helfen.
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Beim Charakterdesign hat Nintendo es sich leicht gemacht und einfach die aus Ocarina of Time übernommen. In teilweise anderen Rollen halten sie nun in Termina die Stellung, was diesem Land nur mehr den Eindruck einer Parallelwelt gibt. Auch bei den Items greift ihr – mit Ausnahme der Masken – auf vorwiegend bekanntes Material zurück.
Majora’s Mask profitiert nicht nur von der einzigartigen Zeitdruck-Mechanik, sondern auch von den Bewohner*innern Terminas und ihren Alltagsproblemen, die euch abseits der Hauptquest das ein oder andere Mal vor Rätsel stellen. Und auch die mysteriöse und in manchen Teilen bedrückende Atmosphäre wird gut rübergebracht und sucht in der Reihe wahrlich ihresgleichen.