Mit Avowed können Rollenspiel-Fans ab nächster Woche in ein neues und aufregend erfrischendes Rollenspiel starten. Wer sich die Premium Edition gegönnt hat, darf sogar bereits seit dem 13. Februar in den Living Lands umherstreifen und ein klassisches RPG-Feeling genießen.
Ich habe auf der Reise durch die Regionen wie Dämmerküste, Smaragdtreppe oder Galwain’s Horn eine Menge Erfahrungen gemacht, die typisch für ein solches Spiel sind – aber auch einige Neuerungen erlebt, die die unangenehm festgefahrenen Mechaniken, welche sich so mancher Genre-Kollege über die Jahre einverleibt hat, etwas aufweichen konnte.
Avowed macht Schluss mit nervigem Loot-Management
Passionierte Rollenspiel-Fans werden es kennen: Ob in Baldur’s Gate 3, Skyrim oder Dragon’s Dogma 2 – man flaniert oder marodiert durch die Spielwelt, plündert Schatzkammern (oder auch mal das ein oder andere Privatgemach), fleddert die Leichen seiner Gegner*innen und plötzlich lahmt der Charakter. Eine verhasste Einblendung ploppt auf: „Du kannst nicht mehr tragen.“ Ihr seid überladen – Kämpfen ist nicht mehr und Schnellreisen schon gar nicht.
Dann geht es wohl ans Inventarmanagement. Spätestens jetzt fliegen die Töpfe, Kochlöffel und Leinenhemden, die man im Early Game gelootet hat, aus dem Bestand. Nur noch die wichtigen Sachen bleiben drin. Und vielleicht das, was man später verkaufen kann. Dabei setzt sich im Hinterkopf der unangenehme Gedanke fest: Die Tragekapazität ist schon fast an der Grenze. Sobald ihr einen epischen Streitkolben findet, geht der Spaß von vorne los.
Avowed hat diese Mechanik etwas entschlackt und selten fiel mir etwas so angenehm auf, ohne wirklich groß aufzufallen. Zunächst einmal wiegen viele Gegenstände gar nichts – sowohl Zutaten, aus denen ihr Mahlzeiten kocht, als auch Materialien zur Aufwertung von Rüstung und Waffen, könnt ihr ruhigen Gewissens endlos horten.
Waffen und Ausrüstung dagegen werden wie gewohnt mit einem Gewichtswert bedacht – wer einen mächtigen Zweihänder oder einen großen Schild im Inventar hat, schraubt die maximale Kapazität also ordentlich hoch. Aber auch dafür hat Avowed eine Lösung.
Sind sie zu schwer, bist du zu schwach
So könnt ihr ganz bequem, jederzeit und von überall aus, Gegenstände aus dem Inventar in eure Lagertruhe verschieben. Ihr werdet auf eurer Reise häufig Waffen und Rüstungen finden; nicht immer sind die sofort von Nutzen, vielleicht möchtet ihr aber später auf leichteres Gewand oder andere Kampftaktiken wechseln.
Im Gruppenlager dürft ihr dann auf die Lagertruhe zugreifen und die dort abgelegten Gegenstände an euch nehmen – vielleicht lohnt sich ein Verkauf, vielleicht wollt ihr sie aber auch zerlegen, um an Aufwertungsmaterialien zu gelangen.
Es gibt zwar immer noch eine maximale Tragekapazität, allerdings bin ich nie an diese Grenze gelangt – und dabei hatte ich stets mindestens vier Waffen- und drei Ausrüstungssets dabei. Von dieser feinen, der Spielfreude aber sehr zuträglichen Modifizierung der Spielmechanik, können sich künftige RPG-Macher gerne eine Scheibe abschneiden.
Was mir übrigens ebenfalls positiv aufgefallen ist: Es gibt keine Ausdauer beim Rennen. Herrlich! Schluss endlich damit, dass wir alle zehn Sekunden abbremsen müssen, damit sich diese Leiste wieder füllt. Wenn ihr wissen wollt, was ich ansonsten von Avowed halte, lest euch gerne den Test dazu durch.