Vor zwei Monaten hatte Take-Two noch „keine Pläne“, Angestellte zu entlassen, jetzt ist es doch zur Hiobsbotschaft für mehrere hundert Mitarbeiter gekommen: Der GTA 6-Publisher hat angekündigt, die eigenen Kosten senken zu wollen, in dem man die „Organisationsstruktur effizienter gestaltet“.
Im Kern bedeutet das, dass man fünf Prozent der Belegschaft kündigt und gleichzeitig mehrere Projekte einstampft. Damit nicht genug, will Take-Two außerdem einige seiner Büroflächen verkleinern, um weitere Ausgaben einzusparen. Und das, obwohl man für das neue Geschäftsjahr einen riesigen Umsatz erwartet – immerhin soll in absehbarer Zeit das neue Spiel von Rockstar Games erscheinen.
Take-Two: Entlassungswelle & Projekt-Einstellungen
Eine genaue Anzahl, wie viele Mitarbeiter Take-Two angesichts seiner Kostenreduzierung entlässt, geht aus der Mitteilung des Unternehmens nicht hervor. Im letzten Finanzbericht hieß es allerdings, dass man derzeit über 11.500 Angestellte beschäftigt – bei geplanten fünf Prozent Kündigungen verlieren somit rund 600 Arbeitnehmer ihren Job.
Take-Two erhofft sich davon, etwa 25 bis 35 Millionen US-Dollar einzusparen. Darüber hinaus will man einige Büros verkleinern, wodurch man ebenfalls die Kosten um 15 bis 25 Millionen US-Dollar reduzieren kann. Der Löwenanteil der Einsparungen geht jedoch auf das Konto von mehreren Projekten, die Take-Two einstellen wird. Insgesamt sollen dadurch zwischen 120 und 140 Millionen US-Dollar Ausgaben eingespart werden.
Details zu den einzelnen Projekten wurden natürlich im Rahmen dieser Mitteilung nicht verraten. Es dürfte sich jedoch kaum um Spiele handeln, die bereits angekündigt sind. Der kommende Ego-Shooter Judas von Bioshock-Erfinder Ken Levine sowie GTA 6 sind somit eher nicht von diesen Einsparungen betroffen.
Rekord-Umsatz wird erwartet
Die Ankündigung der Sparmaßnahmen folgt nur wenige Wochen nachdem Take-Two bekanntgegeben hat, den Borderlands-Entwickler Gearbox für rund 460 Millionen US-Dollar zu kaufen. Der Abschluss dieser Transaktion soll bis Ende Juni über die Bühne gebracht werden, danach wird das Studio ein fester Bestandteil des US-Konzerns sein.
Darüber hinaus erwartet Take-Two für das neue Geschäftsjahr 2025, welches bis zum 31. März 2025 läuft, einen Rekordumsatz, wobei dieser vermutlich an einen Release von GTA 6 gekoppelt ist. Zuletzt konnte der Publisher schon seinen Umsatz steigern: Im vergangenen Fiskalquartal erwirtschaftete man 1,2 Milliarden US-Dollar und lag damit über den Ergebnissen des Vorjahrs.
Trotz positiver Zahlen gibt es Entlassungen – Take-Two ist mit dieser Vorgehensweise nicht alleine. Auch bei anderen Publishern und Entwicklern wurde zuletzt der Rotstift gezückt. Bei Microsoft mussten etwa 1.900 Mitarbeiter gehen, während Sony knapp 900 Angestellte vor die Tür gesetzt hat.