Die Entlassungswelle in der Videospiel- und Techbranche hat nun auch Sony Interactive Entertainment erreicht: Der PlayStation-Konzern setzt mehrere hunderte Angestellte vor die Tür. Darüber hinaus wird ein Studio in Europa dauerhaft geschlossen.
Laut Sony sei das ein notwendiger Schritt, um „das Unternehmen für die Zukunft zu rüsten“. Dafür gehe man einen Schritt zurück, damit man „weiterhin die besten Spielerfahrungen für die Community“ entwickeln kann. Betroffen sind von der Entlassungswelle mehrere PlayStation Studios, wobei es insbesondere das PlayStation London Studio besonders hart trifft.
Sony: Entlassungswelle beim PlayStation-Konzern
Insgesamt entlässt Sony Interactive Entertainment laut eigener Mitteilung rund 900 Mitarbeiter beziehungsweise etwa 8 Prozent seiner weltweiten Angestellten. Welche Studios davon im Detail betroffen sind, geht überwiegend aus der von Präsident Jim Ryan veröffentlichten E-Mail nicht hervor – mit zwei Ausnahmen.
Sony Interactive Entertainment announces a reduction in its global workforce: https://t.co/O5hLTYGltq
— PlayStation (@PlayStation) February 27, 2024
Das PlayStation London Studio wird komplett geschlossen. Seit 2002 wurden in der britischen Hauptstadt zumeist experimentelle Spiele entwickelt, darunter etwa Singstar und verschiedene EyeToy-Games. Zuletzt lag der Fokus auf der Entwicklung von Titeln für die PlayStation VR. Außerdem arbeitete das Team an einem kooperativen Multiplayer-Spiel für die PlayStation 5, welches in einem modern angehauchten Fantasy-London spielen sollte.
Ebenfalls betroffen, ebenso in England beheimatet und zuletzt auch für VR-Titel bekannt: Firesprite. Die Macher von Horizon: Call of the Mountain werden verkleinert und dementsprechend müssen Mitarbeiter gehen. Welche Auswirkungen das auf Sonys VR-Geschäft hat, bleibt abzuwarten.
Auch Sonys Top-Studios betroffen
Darüber hinaus, so berichtet es Bloomberg-Journalist Jason Schreier, sind auch Naughty Dog, Insomniac Games und Guerilla Games von den Entlassungen betroffen. Die Entscheidung kommt nur wenige Tage nach dem Finanzbericht Sonys, bei dem das Unternehmen äußerte, weniger Konsolen verkauft zu haben, als man eigentlich angenommen hat.
Die interne E-Mail schließt Jim Ryan derweil mit folgenden Worten ab: „Auch wenn dies schwierige Zeiten sind, ist dies kein Zeichen für einen Mangel an Stabilität in unserem Unternehmen, unserer Marke oder unserer Branche. Unser Ziel ist es, agil und anpassungsfähig zu bleiben und uns weiterhin darauf zu konzentrieren, jetzt und in Zukunft die bestmöglichen Spielerlebnisse zu bieten.“
Sony ist zudem nicht der einzige Konzern, der in letzter Zeit unzählige Mitarbeiter entlassen hat. Erst Ende Januar warf Microsoft über 1.900 Mitarbeiter raus. Auch beim Engine-Hersteller Unity wurden 1.800 Stellen gestrichen, während bei Riot Games 500 Angestellte gehen mussten.