Die abgedrehte Welt des Alan Wake
Eine der größten Stärken ist das herrlich schräge und doch stimmige Universum von Remedy, das man in Alan Wake 2 noch einmal um neue bizarre Einfälle ergänzt. Schon der Vorgänger und das an Akte X erinnernde Control punkteten mit spannenden Lore-Fetzen, die in der Spielwelt darauf warten von mir entdeckt zu werden, absurden Full-Motion-Videos und kauzigen Charakteren. Mit dem Federal Bureau of Control und dem Hausmeister Ahti tauchen nun ein paar alte Bekannte auf, bei denen das Portfolio von Remedy nahtlos zu verschmelzen scheint, während die neuen Bewohner des Städtchens mit ihren eigenen abgedrehten Persönlichkeiten glänzen.
Besonders die Koskela-Brüder Ilmo und Jaakko, die in jede noch so absurde Idee investieren und passend zum Oh Deer-Diner einen kaffeebasierten Vergnügungspark aus dem Boden gestampft haben, sind ein Geniestreich. Ihre Werbespots, die an einigen Orten im Spiel auf Fernsehgeräten zu sehen sind und an das bizarre Video des Tierpräparators Chuck Testa erinnern, trösten mich sogar über die nur noch namentlich erwähnte TV-Serie Night Springs hinweg. Wer ein Faible für das Außergewöhnliche hat, sollte Alan Wake 2 ausgiebig erkunden und wird dafür mit grotesken Geschichten und einer ordentlichen Portion Humor belohnt.
Ein schockierend schönes Spiel
All die oben genannten Qualitäten und Makel werden dann in eines der wohl hübschesten und hochwertigsten Geschenkpapiere eingehüllt, die man in modernen Videospielen finden kann: Alan Wake 2 hat fantastische Lichteffekte zu bieten, bei denen die untertauchende Sonne keck über den Horizont lugt und alles in einen warmen, orangefarbenen Schimmer taucht, oder flackernde Straßenlaternen und meine Taschenlampe die nassen Baumstämme und Büsche im dunklen Wald zum Glänzen bringen. An die grafische Leistung eines Cyberpunk 2077 auf den höchsten Einstellungen kommt das Spiel zwar nicht heran, auch im Qualitätsmodus auf der PlayStation 5 sind Spiegel beispielsweise nur unscharfe Flimmerbilder.
Trotzdem punktet Alan Wake mit einer wahrlich hübschen und detailreichen Optik, die Bright Falls und dem dunklen Ort trotz trister Tragödien Leben einhaucht. Die Wälder von Washington warten mit verschiedensten Bäumen und Gewächsen auf, die geschmückte Stadt sorgt angesichts des bevorstehenden Hirschfests für bedrückte Feierlaune und Alan wird durch die finstere Nacht New Yorks von leuchtenden Neonschildern geleitet, deren Umrisse eine Reihe an Graffitis enthüllen, die wiederum Namen und Ereignisse der Geschichte beinhalten. Die ohnehin schon unheimliche Atmosphäre wird von den Lichteffekten und der realistischen Grafik weiter unterfüttert und verbreitet so konstante Anspannung.
Und apropos unheimlich: Die eingangs erwähnten Horrorelemente sind vor allem visuell eine wahre Augenweide und wirken mit ihren wahlweise schwarz-weißen, blutroten oder moderig grünen Farbkonstellationen fast wie ein Blick auf verbotene Bilder aus den menschlichen Verstand übersteigenden Abgründen. Konventioneller Horror trifft auf eine unkonventionelle Darstellung, optische Spielereien und furchterregende Mimik. Mit dem künstlerischen Ansatz gelingt es Alan Wake 2, sich von der Masse abzusetzen und zu einem der stylischsten Schocker überhaupt zu werden.
Ich empfand die Darstellung als irritierend. Mal ganz davon ab, dass ich sowas generell eher subtil mag, wenn es nicht wirklich Teil der Handlung ist, gibt es unendliche viele Möglichkeiten, sowas darzustellen. Die Wahl ansich macht definitiv Sinn: Man bedient die 2010 - zumindest offiziell - noch aus hauptsächlich männlichen Teens bestehende Gamerschaft mit einer Pinup Version von Alice. Irritierend war es einfach deswegen, weil es deplatziert wirkte in einem Game, dass sonst versucht so intelligent zu sein. Keine große Sache, fiel mir nur auf.
Und genau da finde ich versagt sie. Ich hatte oft das Gefühl Kategorien und Unterpunkte verzweigen sich nahezu willkürlich. Das machte es schwierig nochmal Dinge nachzuschauen. Ich hab irghendwo ein Schrifftstück gefunden und ein paar Namen gelesen und wollte nachschauen, in welchem Bezug die standen. Logisch da ran zu gehen hat mich nicht weiter gebracht, also bin ich Fall für Fall durch bis ich besagte Personen gefunden hatte.
Ich...
Warum dieses Spiel diese hohe Bewertung bekommt muss man ja nicht verstehen, und es ist ja jedem sein gutes Recht es anders zu sehen.
Ich hab's nach 3-4 Std. gelassen, für mich ein schlechtes langweiliges Spiel - da kann ich nichts hinzufügen. Meiner Meinung hat man das Spiel nur wegen seiner akzeptablen Grafik und der Story versucht, es gut zu bewerten. Wobei die Grafik auch ncht so die Bombe ist wie sie gehyped wird. Da gibt's besseres, was mit pers. eigentlich gar nicht "so" wichtig ist, als ein gutes flüssige laufendes Spiel.
Es gibt so viele Details die ich nennen könnte, was hier einfach nicht euphorisiert, aber was soll's - ich hab's gelöscht.
Mit den Checkpoints gebe ich dir vollkommen recht. Die wurden echt wahllos verteilt. Da das Spiel des öfteren einfach abschmiert gleich doppelt ärgerlich.
Die Mindmap von Saga ist einfach nur dazu da um die Story zu rekapitulieren imo. Es bleibt zwar trotzdem sehr verworren, aber eigentlich ist die Mindmap ein Gegenpol zum sonstigen Lynch Storytelling.
Ich bin trotz vieler gerechtfertigter Kritikpunkte ziemlich begeistert von AW II. Mich zieht es echt magisch in die Glotze sobald ich das Spiel anwerfe. Glaube dieses Jahr konnte mich noch kein Spiel so sehr begeistern. Hätte es nur noch ein halbes Jahr mehr polish bekommen ...