Alpha Protocol versucht auch bizarre Akzente zu setzen. Das gelingt, so lange man sich an Psychopathen wie den CIA-Agenten hält, der mit seinen Sprüchen an Jack Bauer auf Speed erinnert, oder an authentisch wirkende Gangster wie den Kokain schnupfenden Russen mit Luxusyacht. Aber die Kalifornier schießen auch schon mal über das Ziel hinaus. Manche archetypische Figuren erinnern mit ihren Auftritten an Metal Gear Solid und spätestens in den Bosskämpfen ist klar, an wem sich Obsidian orientiert hat. Am Ende eines Gebietes hat man es z.B. mit einem besonders muskulösen Feind, einem dicken Panzer, einer exotischen Kämpferin, einem bösen Offizier oder einem verrückten Mafiosi zu tun – und alle bestechen in erster Linie durch ihre verdammt lange Lebenspunkteleiste, die es herunter zu kämpfen gilt.
Obwohl diese Arenaduelle durchaus für Abwechslung und theoretisch noch einen Schuss Dramatik sorgen, verbrennen sich die Entwickler hier an der Inszenierung die Finger: Manche Gefechte lassen sich fast schon banal über die Zündung einer Brandgranate oder die Nutzung klar verteilter Raketenwerfer gewinnen, andere verlangen Trial & Error und nur selten fühlt man sich so gut unterhalten wie in klassischen Duellen japanischer Machart, obwohl ein Kampf fast an die Begegnung mit Wesker in Resident Evil erinnert. Was den Bosskämpfen fehlt ist zum einen eine gute Entwicklung vom Einfachen zum Schweren sowie zum anderen eine variablere Taktik der Feinde, die man erstmal durchschauen müsste. Sie sind im letzten Drittel alles andere als zu leicht, aber sie nerven eher als dass sie faszinieren.
Technisch nicht auf der Höhe der Zeit
So ansprechend die inneren Werte sind: Wenn das Auge mitessen soll, wird es hungrig bleiben – die Kulisse kann zwar einige stimmungsvolle Abschnitte inszenieren und mit Abwechslung vom asiatischen Tempelgarten über arabische Wüste bis hin zur U-Bahn punkten. Und die Mimik der wichtigsten Figuren erreicht zwar nicht die Qualität eines ME oder Heavy Rain <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=9882′)“>, aber in den Dialogen wirken die Charaktere durchaus natürlich, zumal die Augenbewegungen sehr viel über ihre Haltung verraten.
Aber im Detail kann man einfach nicht begeistern. Schon zu Beginn wirkt vieles zu steril. Selbst vor einem Jahr wäre Alpha Protocol nur Durchschnitt gewesen; neben aktuellen Spielen wie SC oder ME wirkt es eine bis zwei Klassen schlechter. Das nagt vor allem an der Faszination des Einstiegs, denn schon dort offenbaren sich auf allen Plattformen die Defizite.
Und bis zum Schluss muss man damit leben, dass es auf allen Plattformen (bei der PS3 etwas stärker) zu einem Flimmern beim Drehen der Kamera kommt und dass Texturen verzögert geladen werden – nicht nur in den Waffenmenüs dauert es ein, zwei Sekunden, bis Pistolengriffe von schwammig auf plastisch wechseln, auch in den Abschnitten selbst wird die Umgebung erst später scharf. Mit diesem Problem hatte zwar auch das erste Mass Effect zu kämpfen, aber hier wird es noch deutlicher. Auf dem PC kann man immerhin die Kantenbildung und das Tearing etwas in den Optionen bekämpfen.
Leider bleibt es nicht bei Kleinigkeiten, die man der Unreal Engine anlasten kann: Es kam sporadisch zu Abstürzen, auch auf der Konsole, und beim Ergreifen des Scharfschützengewehrs schwebte Thorton manchmal einen Meter in der Höhe; auch beim Lauf über Treppen verlor er schon mal die Bodenhaftung. Und die Explosionen sowie Feuereffekte gehören im Zeitalter von Modern Warfare 2 in die Mottenkiste. Das wiegt natürlich schwerer, wenn ein Spiel diese Action über Granaten und Raketenwerfer, über verwundbare Tanks und Lasterdetonationen noch forciert – genau das macht Alpha Protocol. In diesen Shootermomenten ist die grafische Rückständigkeit dann unübersehbar.
Auch musikalisch setzt man keine Akzente: Der kratzende Elektrotechno im Hauptmenü wirkt alles andere als mysteriös, aber später entschädigen einige melodische, auf das jeweilige Einsatzgebiet abgestimmte Klänge. Sehr gelungen, allerdings auch sehr nah an BioWares überaus bekannten Themen, sind die subtilen Klaviergeräusche beim Aufstieg des Charakters. Schade ist, dass man bei einem Rollenspiel mit so vielen Dialogen auf eine deutsche Besetzung verzichtet hat: Es wird lediglich englisch gesprochen – das allerdings überzeugend. Deutsche Spieler können auf Untertitel zurückgreifen, die zwar größtenteils gut übersetzt und fast fehlerfrei sind, allerdings etwas zu schnell abgespult werden, so dass man manchmal ganze Satzteile verpasst. Sehr lobenswert ist wiederum die allgemeine Dokumentation: Egal ob Waffen oder Personen, Granaten oder Munition, E-Mails oder Fraktionen – es gibt zu allem eine Beschreibung im Spiel; mal kurz und knapp, mal angenehm ausführlich.
Vom smartphone aus ist es gerade schlecht, aber ich glaube es gab da einem offiziellen patch gegen das drm von sega. Check mal die downloads
kann mir mal einer erklären wie ich dieses scheiss spiel aktivieren kann?
Es erkennt keine Internetverbindung, obwohl eine da ist. Firewall aus, er erkennt trotzdem nix.
Offline Aktivierung klappt auch nicht, weil:
"Fehler: Netzwerk-Zeitüberschreitung
Der Server unter www.alphaprotocol.sa01.softanchorinsight.com braucht zu lange, um eine Antwort zu senden."
Wie solls gehn?
Ja, ich meinte die "Ost- und Westflügel"-Entscheidung. Das mit Marburg wusste ich nicht. Btw. hört doch auf mit den Spoiler-Kästen. Sowas gehört nicht in ein Diskussionsforum. Wer nicht gespoilert werden will, sollte hier einfach nicht die Beiträge lesen .
Naja, mal sehen. Vielleicht werde ich das noch mal durchspielen, aber mometnan habe ich noch soviel unbeendete Spiele, da muss Alpha Protocol "leider" den Kürzeren ziehen.