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Anno 1800 (Taktik & Strategie) – Traumhaft schöner Aufbau

Nach den beiden Zukunftsausflügen geht es mit Anno 1800 wieder in die Vergangenheit. Diesmal konzentriert sich die Aufbau-Wirtschaftssimulation von Blue Byte und Ubisoft auf die industrielle Revolution. Mit einer wunderschönen Spielwelt, komplexen Produktionsketten und fast schon harmonisch wirkenden Seeschlachten kämpft Anno 1800 um den Aufbau-Thron. Mehr dazu in unserem Test.

© Ubisoft / Blue Byte Mainz / Ubisoft

Fazit

Anno 1800 inszeniert nicht nur traumhaft schöne Aufbau-Strategie, sondern auch überaus komplexe. Nach den ersten überschaubaren Bevölkerungsstufen steigt der Anspruch: Die Arbeitskräfte und die Elektrifizierung von Produktion sowie Wohngebäuden erfordern ein größeres Umdenken im rechteckigen Raster. Das altbekannte Muster rund um Bedürfnisse, Zufriedenheit und Effizienz wird von Neuerungen wie modulare Anlagen, Expeditionen, Zeitung, Einfluss zur Spezialisierung, Attraktivität und Buff-Gebäude wie die Handelskammer ergänzt. Gerade im Endlos-Modus erweist sich Anno 1800 als ein regelrechter Zeitfresser mit viel Tiefe, der das Beste aus Anno 1404 und Anno 2205 vereint. Auch der im gemächlichen Tempo dahin plätschernde Mehrspieler-Modus zeigte in einer 20 Stunden-Partie keinerlei Macken. Eher mittelprächtig ist leider die Kampagne, die zunächst mit einer persönlichen Geschichte beginnt, dann aber endet, bevor es richtig losgeht. Trotz der Komplexität und der fantastischen Spielwelt reicht es aber aus anderen Gründen nicht ganz für Platin: Es gab einige Abstürze im Testbetrieb, hinzu kommen KI-Probleme, einige unzureichend erklärte Funktionen sowie eher zweckmäßige als unterhaltsame Seekämpfe. Aber selbst mit diesen kleinen Defiziten entfaltet Anno 1800 sehr viel Spaß.

Zweites Fazit von Eike Cramer:

Anno 1800 ist ein fast perfektes Aufbau-Meisterstück. Die wunderschöne Kulisse mit ihren zahllosen Bewohnern, animierten Produktionsabläufen  und tollen Aussichten, der schnell an Komplexität zulegende Siedlungsbau in zwei Regionen sowie die frischen Impulse durch Schönbau-Belohnungen, Tourismus, Zoo und Museum sorgen für viel Abwechslung. Und Blue Byte gelingt das Kunststück, im allerletzten Endgame die komplette Spielwelt auf links zu ziehen – der gesellschaftliche Umbruch der Industrialisierung mit ihren Dampfmaschinen, Zügen, Ölförderung und Großfabriken sorgt für eine völlige Neustrukturierung der zu diesem Zeitpunkt dicht besiedelten Inseln. Doch für Platin gibt es noch zu viele Kritikpunkte: eine schwache Diplomatie, fehlende Produktivitätsübersichten, merkwürdige KI-Entscheidungen sowie oberflächliche See-Kämpfe. Dennoch: Anno 1800 inszeniert sehr gute Aufbaustrategie. Und jetzt muss ich aufhören, meine Ingenieure brauchen dringend neue Brillen.

Wertung

PC
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Anno 1800 ist traumhaft schön, überaus komplex und trumpft mit vielerlei Neuerungen auf. Nur kleine Macken verhindern Platin.

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  1. SethSteiner hat geschrieben: 29.04.2019 17:31sei es dass es kein Saatgut gibt
    Es gibt Saatgut, du kannst das bei den Händlern kaufen oder von zerstörten Schiffen erbeuten. Nur musst du es jetzt in die Trade Union (wäre Gewerkschaft in Deutsch?) setzen, es ist nicht für die gesamte Insel gültig. Mit dem freien platzieren von Feldern kannst du aber regelrechte Hubs von Plantage bauen, die von endlosen Feldern umgeben sind.
    Finde ich gut, Zeugs wie Saatgut war ein bisschen zu einfach in Anno 1404.
    SethSteiner hat geschrieben: 29.04.2019 17:31oder dass man keinen Map Seed auslesen kann
    Kann sein, dass das später per Patch kam, aber sowohl Seed als auch speichern der Map-Einstellungen in eine Datei ist jetzt möglich :D
    Im jetzigen Patch und mit DX11 habe ich jetzt kaum Bugs gefunden.

  2. Hab jetzt zwei Spiele durch, Kampagne und eins gegen die höheren KIs, und heilige scheiße, das Spiel ist so verdammt gut. Anno 1404 war bereits ein grandioses Spiel mit kleineren Macken (Noria-Klickorgie >_> oder keine shift-Befehle), aber Anno 1800 ist praktisch das, mit solchen Problemen gelöst und ein bischem mehr Komplexität.
    Und das ganze sieht natürlich wunderschön aus. Technische Probleme hatte ich eigentlich nur mit DX12, sobald ich auf DX11 zurückgeschaltet hatte, lief es eigentlich ziemlich gut. Einzig ein Bug, bei dem die Symbole auf der Minimap fehlen, war ein bischen nervig. Dafür muss man aber lediglich den Spielstand neuladen.
    Selbst die Seeschlachten, wenn auch nicht unbedingt komplex, sind deutlich besser als in 1404, weil es jetzt tatsächlich Schiffe mit speziellen Rollen gibt. Und die Addons sind witzig, mit Hotkey-Torpedoes/Artillerie/Booster oder sogar Dynamitladungen, mit denen man seine Schiffchen in Kamikaze-Angriffe schicken kann. Durch die Komposition ergibt sich doch ein bisschen Potential für Einheiten-Kompositionen und Mikro.
    Einige der beschriebenen Probleme, wie Schiffs-Wegfindung oder der Minimalismus in Statistik (sowieso ein Anno-Wahrzeichen) fand ich eigentlich nicht sonderlich problematisch, ich konnte die Probleme in den Versorgungsrouten immer schnell identifizieren. Hätte mir ein bisschen mehr Optionen für Handelsrouten gewünscht, aber letzlich konnte ich alle Routen, die ich wollte, auch so einrichten.
    Nur die dumme und vor sich hin cheatende KI ist ein bisschen schade, gerade wo Seeschlachten interessanter sind. Da würde ich mir mehr Simulation wünschen, atm schadet es zB der feindlichen Wirtschaft anscheinend gar nicht (oder gut versteckt?), wenn du seine Transportschiffe zerstörst.
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    Was ich mir jetzt wünsche, ist hauptsächlich mehr - Größere Maps mit mehr KI, etwas mehr Simulation für meine Gegenspieler, und ein bissl mehr Freiheit und Komplexität, damit verschiedene Matches nicht immer so ähnlich ablaufen. Ein...

  3. Also mein Fazit nach dutzenden von Stunden ist momentan:
    Das Spiel macht Spaß, sieht schön aus und ist umfangreich aber meine Fresse es ist verbuggt und voller Unzulänglichkeiten. In dem jetzigen Zustand würde ich es ganz hart irgendwo zwischen 60er und 70er Bereich bewerten. So schön das Spiel auch gemacht ist aber hier wurde einfach sehr viel nicht umgesetzt, das schon seit dem Technical Test bekannt ist an Problemen und Wünschen und es gibt einfach eine große Menge an Problemen. Namentlich ist eines der schlechtesten Elemente die Schiffs-KI, bei der es scheint als hätte man die letzten 10, 15 Jahre RTS verschlafen irgendwie und dazu funktionieren sogar die vorhandenen Einstellungen nicht richtig. Aber auch an vielen anderen Stellen gibt es diverse Probleme, sei es dass es kein Saatgut gibt, sei es dass die Erze nicht ausgeglichen sind, dass das Handelsrouten-System so oberflächlich ist, es kein ordentliches Tutorial gibt oder dass man keinen Map Seed auslesen kann. Und welcher Designer ist so toll und denkt "hey, wenn jemand sein eigenes Spiel startet, lasse ich ihn auswählen zwischen Archipel und anderen Fachbegriffen, gebe aber keine Vorschau auf die Map!"? Sorry aber das sind teilweise einfach amateurhafte Fehler. Auch ein gutes Beispiel, bei jedem Spielstart ist man gezwungen unten Links das Menü von den Bevölkerungsstufen auf die unterschiedlichen Bereiche zu wechseln. Es merkt es sich einfach verflixt noch mal nicht. Die Liste an Unzulänglichkeiten ist hier nur angerissen, sie ist lang und zieht sich über viele verschiedene Bereiche.
    Anno 1800 wird mit Patches denke ich problemlos in den 90er Bereich vordringen aber bis dahin hat man noch einiges zutun und ich finde es schon etwas dreist, dass man einen Season Pass und DLCs ankündigt, anstatt das verdammte Spiel erst mal in Ordnung zu bringen.

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